# taz.de -- Crowdfunding fürs „Missy Magazine“: Sichere Basis für Popfemi… | |
> Das „Missy Magazine“ startet ein Crowdfunding. Es soll Geld gesammelt | |
> werden für Stellen und eine neue Website, die Pop mit Politik verbindet. | |
Bild: Analoge Likes für die Missy. | |
Normalerweise wollen die Redakteurinnen des feministischen | |
Popkultur-Magazins Missy sich nicht an der Emma orientieren. Immerhin steht | |
Emma in ihren Augen für einen alten Feminismus, ein bisschen muffig und | |
konservativ. Aber eines, das würden sich die Missy-Redakteurinnen doch gern | |
abgucken: Die Fähigkeit der Emma, auch im Netz feministische Debatten | |
anzustoßen – auch wenn die Missy-Debatten einen anderen Tenor hätten als | |
die der Emma. | |
„Dafür fehlt uns bisher die Plattform und die Zeit“, sagt Katrin | |
Gottschalk, Missy-Chefredakteurin. Um das zu ändern haben die | |
Heftmacherinnen in dieser Woche [1][eine Crowdfunding-Aktion gestartet]. | |
35.000 Euro wollen sie bis Ende Mai im Internet sammeln. Davon sollen zwei | |
neue Stellen, eine neue Webseite und eine Veranstaltungsreihe finanziert | |
werden – [2][„mehr Missy“ heißt die Kampagne] deshalb. | |
Für alles wird das Geld nicht reichen, aber es soll ein Anschub sein. Mit | |
der neuen Webseite wollen die Journalistinnen schneller in Debatten | |
einsteigen können. „Über Twitter und Facebook erreichen wird schon sehr | |
viele Leute. Aber um dort Diskussionen zu führen und um wichtige Aspekte zu | |
erweitern, wie zum Beispiel über das #Gamergate, den vermeintlichen | |
‚Genderwahn‘ oder die Behauptung einer Welt-Redakteurin, dass Feminismus | |
‚eklig‘ sei, sind wir zu wenige“, sagt Gottschalk. Ihr Ziel sei es, die | |
Missy auf eine „möglichst breite Basis zu stellen und nachhaltig zu | |
sichern“. | |
Die [3][Missy wurde vor sieben Jahren von drei Feministinnen] als Heft für | |
Popkultur, Unterhaltung, Politik und Feminismus gegründet. Mittlerweile | |
besteht das Team aus neun Frauen. Drei von ihnen arbeiten direkt am Heft, | |
die anderen sind kümmern sich um Anzeigen, sind Herausgeberinnen oder | |
Grafikerinnen. Keine von ihnen lebt nur vom Missy-Gehalt. | |
Das Heft mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren erscheint im Eigenverlag | |
vier mal jährlich. Auch das wollen die Redakteurinnen ändern: Wenn genügend | |
Geld zusammenkommt, soll das Heft alle zwei statt wie bisher alle drei | |
Monate am Kiosk liegen. | |
16 Apr 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.startnext.com/mehrmissy | |
[2] http://missy-magazine.de/2015/04/13/mehr-missy-unterstuetzt-jetzt-unsere-cr… | |
[3] /!127447/ | |
## AUTOREN | |
Anne Fromm | |
## TAGS | |
Medien | |
Crowdfunding | |
Feminismus | |
Missy Magazine | |
Margarete Stokowski | |
Medienwandel | |
Crowdfunding | |
Feminismus | |
Berlin | |
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten | |
Sexismus | |
Feminismus | |
Feminismus | |
Missy Magazine | |
Missy Magazine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Das „Missy Magazine“ über die Krise: „Auf die Community angewiesen“ | |
Die feministische Missy wird 15 und kriselt. Ein Gespräch über die Vorteile | |
von Slow Journalism, düstere Zeiten und wie das Magazin überleben kann. | |
Feministisches Festival in Berlin: Genie feminin | |
Hochrangige Posten waren in der Geschichte Männern vorbehalten. Der Abend | |
„Ich brauche eine Genie“ setzt dieser Tradition etwas entgegen. | |
Alternative Finanzierung für Watchblog: Die Oma-Offensive | |
Das Medien-Watchblog „Topf voll Gold“ ist gemeinnützig. Künftig wollen die | |
Macher etwa Senioren über „Quatsch“ in der Regenbogenpresse aufklären. | |
Crowdfunding-B-Movie „Kung Fury“: 80er-Nazi-Karate-Dino-Trash | |
Ein Cop auf Zeitreise: „Kung Fury“ versammelt in 30 Minuten möglichst viele | |
Klischees und Anspielungen auf Action-Filme der 80er-Jahre. | |
Feministinnen in Korea: Wenn Frauen für Frieden marschieren | |
Sie überquerten die Grenze von Nord- nach Südkorea. Kritiker beschimpfen | |
die Feministinnen als Propaganda-Marionetten. | |
Auszeichnung für Berliner Webradio: Ungleiche Gewinner | |
Die Macher des „Berlin Community Radio“ haben den „Crowd for Media“-Pre… | |
gewonnen. Über die Kriterien der Preisvergabe lässt sich streiten. | |
Gender in der Musiktheorie: Das Weib und das Tongeschlecht | |
Dur sei männlich – Moll weiblich, heißt es. Sind Hierarchien in der | |
Harmonielehre wirklich ein gesellschaftliches Problem? | |
Antisexistische Botarmee auf Twitter: „Neu geboren, voller Liebe“ | |
Für eine Woche erhalten sexistische Twittertrolle automatische Ermahnungen. | |
Die Initiatoren sind zufrieden mit den positiven Reaktionen. | |
Feminismus-Debatte: Wir brauchen keinen Zumba-Jesus | |
Unwitzig, für Männer abschreckend und ohne weise Führung? So leicht lässt | |
sich der neue Feminismus nicht abwatschen. Eine Replik. | |
5 Jahre „Missy Magazine“: „Kein Lobbyismus für Privilegierte“ | |
Seit fünf Jahren erscheint das „Missy Magazine“ – im Eigenverlag und mit | |
klarer Ausrichtung. Herausgeberin Chris Köver über Popkultur, Sexismus und | |
Medienhypes. | |
„Missys“ Feminismus-Diskussionsrunde: Parole Brückenbau! | |
Wie kann man den kleinen feministischen Frühling nach dem Medienhype um den | |
#Aufschrei retten? Darüber ließ das „Missy Magazine“ diskutieren. | |
Solidarität mit dem „Missy Magazine“: Mission in Gefahr | |
Das „Missy Magazine“ will ein Gegengewicht zu den Jungsheften auf dem Markt | |
sein. Doch ihre Zukunft ist ungewiss, was auch an der eigenen Aufmachung | |
liegt. |