# taz.de -- Diskussion um Hochschulfinanzierung: Unis wollen mehr Geld | |
> Die Hochschulpräsidenten fordern, der Senat müsse ihr Budget von der | |
> Sparvorgabe befreien. Große Erwartungen an grüne Senatorin. | |
Bild: Erfolglos: Die Präsidenten von Uni, Musikhochschule und HCU protestieren… | |
HAMBURG taz | Die 90-seitige „Denkschrift“, die die | |
Landeshochschulkonferenz (LHK) Dienstag vorgestellt hat, ist schon länger | |
fertig. Man habe sie im Wahlkampf zurückgehalten, sagte Uni-Präsident | |
Dieter Lenzen. Im Gegenzug zog die frühere Wissenschaftssenatorin Dorothee | |
Stapelfeldt (SPD) auch ihr umstrittenes „Strategie-Papier“ zurück. | |
Nun, wo Rot-Grün steht, hielten die Rektoren eine Veröffentlichung für | |
richtig. Es sei „keine Kampfschrift“, versicherte Walter Pelka, der | |
Präsident der Hafencity-Universität. Es gehe darum, dass nach all dem | |
Gerede von Dritten „auch die die Betroffenen zu Wort kommen“. | |
Die Aussage, Hamburgs Hochschulen seien „mittelmäßig“, komme überwiegend | |
von „Laien“, die ihre Eindrücke aus den 70er- und 80er-Jahren hätten, hei… | |
es in dem Papier. Seither hätten sich die Hochschulen strukturell und | |
personell stark verändert. „Wir sind recht gut, wir gewinnen fast jeden | |
Architekturwettbewerb“, sagte Pelka. | |
Doch die Hochschulen lebten von der Substanz. Der alte SPD-Senat habe ihnen | |
„Knebelverträge“ aufgezwungen. Die dort eingeplante jährliche | |
Etat-Steigerung von nur 0,88 Prozent bis 2020 bedeute „Schrumpfung“, sagte | |
Lampson. „Ich erwarte eine klare Distanzierung davon.“ | |
In dem Papier ist dies am Beispiel des Uni-Etats erläutert. Im Jahr 2014 | |
betrug die Unterdeckung knapp vier Millionen; bis 2020 wird sie auf 29 | |
Millionen Euro ansteigen. Gegenüber den Hochschulen anderer Bundesländer | |
habe man 25 Prozent weniger Grundfinanzierung, behaupten die Rektoren. | |
Dies solle Hamburg in fünf Jahren aufholen, fordern sie. Bei dem | |
derzeitigen Gesamtbudget für alle Hochschulen von 642 Millionen Euro gehe | |
es um 150 Millionen Euro. | |
Dagegen gibt es laut rot-grünem Koalitionsvertrag nur acht Millionen Euro | |
pro Jahr zusätzlich für die Wissenschaft. Das reicht weder vorn noch | |
hinten. Lenzen sagte trotzdem, das Papier sei keine Kritik an der neuen | |
Regierung. | |
Er sei überzeugt, dass die grüne Senatorin Katharina Fegebank und ihre | |
Staatsrätin Eva Gümbel entschlossen seien, „etwas zu verwirklichen, was | |
Stadt und Hochschulen gut tut“. Sein früherer Dienstherr, Berlins | |
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), habe auch immer gesagt, „egal, was im | |
Koalitionsvertrag steht, ich mach’, was ich will“. | |
Die Hochschulkonferenz legte eine Studie vor, wonach das auch finanziell | |
sinnvoll wäre, weil jeder Euro für die Hochschulen den Wohlstand mehre. | |
2013 hätten die 626 Millionen Euro für die Unis zu einem | |
„Bruttowertschöpfungseffekt“ von 1.356 Millionen Euro geführt. | |
Neu-Senatorin Fegebank beteuerte, auch sie wolle, dass Hamburg „nicht nur | |
für Hafen, Michel und Musicals bekannt ist, sondern auch als | |
Wissenschaftsmetropole“. Darum werde sie das Papier mit Interesse lesen. | |
29 Apr 2015 | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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