# taz.de -- Aktivistin über Revolution in Iran: „Enttäuscht von deutschen L… | |
> Sanaz Azimipour ist mit ihrer Gruppe „Woman* Life Freedom Collective | |
> Berlin“ aktiv. Sie versucht, politischen Gefangenen in Iran zu helfen. | |
Bild: „Weil das private ja politisch ist“: Sanaz Azimipour, iranische Aktiv… | |
wochentaz: Frau Azimipour, Sie sind Teil des [1][Woman* Life Freedom | |
Collective Berlin]. Was ist das für eine Gruppe? | |
Sanaz Azimipour: Wir sind im September zusammengekommen, eine Woche nach | |
dem Mord an [2][Jina Mahsa Amini]. Wir sind eine feministische Gruppe, am | |
Anfang waren wir alles Menschen, die früher in Iran oder in Kurdistan | |
gelebt haben. Wir haben uns über gemeinsame Bekannte und Freund*innen | |
kennengelernt, aber auch über politische, aktivistische und künstlerische | |
Räume. Nach unseren ersten Demos in Berlin haben sich uns auch Menschen aus | |
der iranischen Diaspora, die hier geboren sind, angeschlossen. Unser Ziel | |
ist, die Stimmen der Menschen der feministischen Revolution in Iran | |
hierzulande zu verstärken. Wir organisieren Demonstrationen, machen | |
Recherchearbeit, schreiben Artikel, übersetzen Texte und versuchen dadurch | |
das Wissen, das auf den Straßen in Iran produziert wird, hier zugänglich zu | |
machen. | |
Aktuell machen Sie mit bei einer Social-Media-Kampagne für politische | |
Patenschaften für Menschen, die mit der Todesstrafe bedroht sind. | |
Ja, wir haben eine Gruppe, die dokumentiert und aktualisiert laufend eine | |
Liste mit Namen, Fotos und möglichst detaillierten Informationen über | |
Gefangene und insbesondere über diejenigen, die zum Tode verurteilt wurden. | |
Die Gruppe vermittelt Patenschaften, bei denen deutsche | |
Politiker:innen sich solidarisch mit einer gefangenen Person erklären | |
und sich für ihre Freiheit einsetzen. Wegen dieser Arbeit – die eigentlich | |
die Aufgabe von Medien wäre –, wurde schon vielen aus unserer Gruppe | |
gekündigt, sie konnten ihre Jobs nicht mehr machen. Diese Arbeit muss | |
nachts gemacht werden, denn oft kommen dann die Infos aus den Gefängnissen, | |
etwa dass jemand aus dem Gefängnis in Isolationshaft verlegt wurde. | |
Wieso nachts? | |
Weil die Hinrichtungen immer morgens um 4.30 Uhr passieren. Ein paar | |
Stunden vorher werden die Menschen woanders hingebracht, isoliert. | |
Woher bekommen Sie Ihre Informationen? | |
Meistens von Mitgefangenen aus Gefängnissen. Die Nachricht kommt raus, dass | |
jemand isoliert wird, dann müssen wir ganz schnell eine | |
Social-Media-Kampagne starten. Man kann aber nicht zu 100 Prozent sicher | |
sein, dass die Person wirklich in derselben Nacht hingerichtet wird. Viele | |
Leute werden auch wieder zurückgebracht ins Gefängnis. Man bringt sie in | |
Todesangst, das ist extrem brutal. | |
Hilft Ihnen Ihr Aktivismus, auch Ihre eigene Angst zu kompensieren? Sie | |
leben ja im Ausland, können nicht in Iran auf die Straße gehen. | |
Natürlich auch. Weil das private ja politisch ist. Eine Freundin sagte | |
einmal: Ich brauche diese Revolution mehr, als diese Revolution mich | |
braucht. Das ist, wie ich mich fühle. In dieser Revolution verbinden sich | |
persönliche und kollektive Ebenen. Aus dieser kollektiven Trauer, dem | |
Schmerz und der Wut über dieses Regime und die Unterdrückung, die zu | |
innerem und äußerem Stillstand geführt hatten, kommen wir – und ich – | |
heraus und können uns bewegen. Darum bin ich sehr euphorisch. Weil die | |
Revolution eine Gelegenheit ist, meinen eigenen Schmerz und meine Wut mit | |
anderen in eine kollektive Bewegung zu transformieren. | |
Haben Sie Freund:innen in Iran, die verhaftet wurden? | |
Viele meiner Freund:innen wurden schon verhaftet! | |
Ihre Gruppe ist bekannt geworden, weil Sie die große Demo Ende Oktober in | |
Berlin organisiert haben, zu der über 80.000 Menschen aus ganz Europa | |
kamen. Aufgerufen hatte der kanadisch-iranische Aktivist [3][Hamed | |
Esmaeilion], der unter Iraner:innen in der ganzen Welt bekannt ist als | |
Sprecher der Initiative der Angehörigen der Opfer von Flug PS752. Das war | |
das Flugzeug, das am 8. Januar 2020 von der Revolutionsgarde abgeschossen | |
wurde, alle Passagiere starben, auch Esmaeilions Frau und Tochter. Wie kam | |
es zu der Zusammenarbeit? | |
Die Initiative hat seit ihrer Gründung eine riesige Reichweite über Social | |
Media und hat bereits viele Aktionen organisiert. Für den 1. Oktober 2022 | |
hatte Esmaeilion weltweit zu Demos aufgerufen, in allen Städten sollten | |
Menschen in Solidarität mit den Protestierenden in Iran auf die Straße | |
gehen. Das haben wir hier für Berlin organisiert und es lief super. 10.000 | |
Menschen sind gekommen, es war eine vielstimmige Demo mit Redebeiträgen | |
diverser Gruppen. Danach wollte die Initiative PS752 eine riesige Demo | |
organisieren und suchte dafür lokale Partner:innen. Sie haben uns | |
kontaktiert und gefragt, ob wir Lust haben, das zusammen mit ihnen zu | |
machen. | |
Eine ziemlich große Sache für Ihre kleine Gruppe, oder? | |
Ja, auf jeden Fall. Doch die Demo war nicht nur für unsere Gruppe ein | |
wichtiger historischer Moment, sondern für die gesamte iranische und | |
kurdische Diaspora. Zugleich hatte ich auch ein bisschen Angst, weil wir | |
davor und danach viele Bedrohungen bekommen haben. | |
Wie denn? | |
Sowohl vor der Demo über Twitter als auch nach der Demo hier in Berlin. Wir | |
haben der Polizei mehrmals Bescheid gesagt und gefragt, ob sie für die Demo | |
nicht Sicherheitsmaßnahmen ergreifen können. Aber sie haben es nicht ernst | |
genommen. Wir haben sie gewarnt, dass es die größte iranische Demonstration | |
außerhalb von Iran werden wird. Und dass sogar eine Person aus der | |
Revolutionsgarde zwei Tage davor Esmaeilion bedroht und öffentlich auf | |
Twitter geschrieben hat: Wir erschießen dich auf der Bühne! | |
Wie hat die Polizei reagiert? | |
Sie haben gesagt, das LKA schätze die Lage nicht als „besonders gefährlich�… | |
ein, deshalb wollten sie keine besonderen Schutzmaßnahmen ergreifen und | |
wenn wir uns das wünschen, sollten wir private Bodyguards beauftragen. | |
Und haben Sie? | |
Esmaeilion hatte seine eigenen Bodyguards mitgebracht. Wir selbst haben | |
eine Gruppe mit über 300 Ordner:innen aufgebaut, die sich mit Leib und | |
Seele für die Sicherheit auf der Demo eingesetzt haben. Das waren am Ende | |
viel zu wenig für 100.000 Menschen, aber auch wir hatten nicht mit so | |
vielen Leuten gerechnet. Und es waren nur wenige Polizist*innen vor | |
Ort, weil sie das Ganze völlig unterschätzt hatten. | |
Es gibt ja fast jeden Tag Demos in Berlin von einer iranischen Gruppe, | |
meistens kommen nicht so viele Menschen. Wären weniger Demos mit mehr | |
Menschen nicht besser? | |
Ich würde nicht sagen, dass nicht so viele Leute zu den Demos kommen. In | |
unserer Gruppe haben wir viel über die Frage diskutiert, wann | |
Straßenaktionen wichtig sind und wann nicht, und da ist die Zahl der | |
Menschen nur ein Faktor von vielen. Es geht darum, Aufmerksamkeit und | |
Bewusstsein für ein Thema zu schaffen und auch darum, Menschen zu | |
mobilisieren, diese Energie und Motivation zu behalten – und darum | |
zusammenzukommen. | |
Demos zur Eigenmotivation? | |
Auch. Aber Solidarität würde ich nicht unbedingt als Eigenmotivation | |
beschreiben. Einer der ersten Slogans, den die Menschen neben „Jin Jîyan | |
Azadî“ auf den Demos gerufen haben, lautete übersetzt so viel wie: „Wenn | |
wir uns nicht zusammenschließen, werden wir eine nach der anderen einzeln | |
verenden.“ Demos bieten also die Chance, sich zu organisieren. Wir alle | |
gucken jetzt immer Bilder und Videos aus den Städten, wo unsere | |
Freund:innen sind. Mich berühren zum Beispiel diese Bilder von einer | |
Gruppe Iraner*innen, die seit Wochen vor der iranischen Botschaft in Ottawa | |
sitzen, bei Minus 20 Grad mit Schlafsäcken, nicht mal mit Zelten. Oder die | |
[4][Gruppe Feminista in Berlin]: Die streiken seit 3 Monaten vor der | |
Grünen-Parteizentrale in Berlin! | |
Oder die Monarchist:innen, die vor der iranischen Botschaft eine | |
Dauermahnwache halten. | |
Ja, die machen natürlich auch ihre Proteste. Ich denke nicht, dass es die | |
eine richtige Protestform gibt. Und viel wichtiger als die Form ist die | |
Frage nach der Kontinuität der Proteste. Aus dem Durchhaltevermögen, wie | |
zum Beispiel von Feminista, könnte die Linke viel lernen. Gerade, wenn sie | |
von internationaler Solidarität und von Revolution redet, müsste sie doch | |
erkennen: Das ist jetzt die Revolution! Dieser Widerstand hat das | |
Potential, über die Ländergrenzen hinaus überzuspringen. Ich glaube, das | |
kann auch Menschen, die hier sind, gut politisieren. Aber viele in der | |
deutschen Linken scheinen das noch nicht zu verstehen. | |
Was meinen Sie? | |
Ich bin sehr enttäuscht von den deutschen Linken, den Feminist*innen | |
und der aktivistischen Szene. Die Leute hier visionieren die ganze Zeit von | |
einer Revolution … | |
… und jetzt ist mal eine … | |
… und sie erkennen es nicht. Sie sagen: „Die Rechten von AfD bis CDU | |
instrumentalisieren die iranische Revolution für ihre eigene rassistische | |
und antimuslimische Agenda.“ Ja, klar, wenn ihr nichts macht?! Warum sitzt | |
ihr nur rum und diskutiert, ob diese Revolution zu euren antiimperialen | |
Ansätzen von 1960 passt? Ob die Revolution jetzt pro Westen oder gegen ihn | |
ist? Diese ganzen banalen Dualitäten westlicher Linker gehen mir auf den | |
Geist. | |
Was denken Sie? | |
Das ist eine Revolution, es geht um Regime- und Systemwechsel – es ist ein | |
feministischer Kampf gegen jegliche Form der Unterdrückung. Und diesen | |
Kampf führen derzeit Menschen aller gesellschaftlichen Bereiche und | |
ökonomischen Klassen. Die Leute rufen auf der Straße: Mit Kopftuch oder | |
ohne, alle gehen wir in Richtung Revolution. Sie brechen diese | |
konstruierten Dualitäten wie etwa: pro oder gegen westliche Werte, Kopftuch | |
oder nicht Kopftuch, religiös oder nicht religiös. Die Kämpfe gehen darüber | |
hinaus. Frauen mit Tschador schreiben auf die Wände in Zahedan „Revolution“ | |
und kämpfen fürs Recht auf Selbstbestimmung für alle. Warum wird diese | |
agency hier nicht anerkannt? | |
Was sagen Sie zu unserer „feministischen“ Außenministerin? | |
Ach ja, schön „Jin Jîyan Azadî“ rufen und hier Kurd*innen kriminalisieren | |
und Menschen nach Kurdistan abschieben. Wie passt das zusammen? Wenn sie | |
Solidarität mit den Menschen in Iran ernst meint: Warum bekommen Menschen, | |
die in Iran zur deutschen Botschaft gehen, dann kein Visum – unter dem | |
Vorwand, sie würden dann potentiell Asyl suchen. Wie kann es sein, dass | |
sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell jetzt noch mit dem iranischen | |
Außenminister trifft und ihn bittet, mit den Menschen in Iran besser | |
umzugehen? | |
Es ist falsch, dass solche Treffen überhaupt stattfinden? | |
Natürlich! Wie kann man diplomatische Verhandlung führen mit einer | |
Regierung, die Menschen foltert, vergewaltigt, hinrichtet? Das sind | |
Terrorist:innen! Auch wir hier hatten nach der großen Demo ernsthafte | |
Sicherheitsprobleme. Wir wurden verfolgt, Leute sind uns nachgegangen, | |
haben uns beobachtet. Bei einer Person aus unserer Gruppe wurde sogar | |
eingebrochen. | |
Haben Sie das der Polizei gemeldet? | |
Klar. Aber die hat gesagt, wir könnten nicht beweisen, dass das etwas mit | |
dem iranischen Regime zu tun hat. Natürlich können wir das nicht beweisen! | |
Aber viele Leute aus unserer Gruppe, ich auch, konnten zwei, drei Wochen | |
nicht nach Hause gehen. Das hat uns die Polizei geraten. Das alles wird | |
unseren Widerstand gegen das Regime nicht brechen – aber es macht uns die | |
Sache schwerer. Und die deutsche Behörden machen es uns auch sonst nicht | |
einfacher. Viele von uns werden zusätzlich wegen ihrer prekären | |
Aufenthaltssituation belastet. Wir müssten eigentlich zur iranischen | |
Botschaft gehen, um unsere Pässe zu verlängern. Weil wir die für unsere | |
Aufenthaltstitel brauchen. | |
Haben Sie jetzt keine Aufenthaltserlaubnis? | |
Sie ist gerade abgelaufen, aber einen Termin bei der Ausländerbehörde habe | |
ich erst für März bekommen. | |
Seit wann leben Sie hier? | |
Ich bin am 13. Juni 2016 nach Berlin gezogen. Offiziell zum Studieren, das | |
ist ja für die meisten Menschen der einzige legale Weg, aus Iran | |
rauszugehen. So war es auch für mich, ich hatte wie fast jede/r neben | |
ökonomischen auch politische Probleme in Iran. Also habe ich mich an der | |
Uni beworben. | |
Was haben Sie hier studiert? | |
In Iran hatte ich zuvor Mathematik studiert, hier dann | |
Wirtschaftsmathematik und Gender Studies. Gerade bin ich theoretisch noch | |
Master-Studentin für Gender- und Queer-Theory an der Uni Köln. | |
Theoretisch? | |
Ich habe das Studium im Oktober begonnen, aber da war ja der Anfang der | |
Revolution und ich konnte es einfach nicht. Es war absurd, jetzt zur Uni zu | |
gehen und über feministische Kämpfe zu lesen, während die erste | |
feministische Revolution gerade in Iran stattfindet. | |
Wie verdienen Sie Geld? | |
Ich bin selbstständige Referentin und Autorin und halte Vorträge über | |
Antirassismus, Feminismus und Wahlrecht für alle. Das waren meine | |
Schwerpunkte vor der Revolution. Ich habe auch zwei Jahre an der Kampagne | |
„Nicht ohne uns 14 Prozent: Wahlrecht für alle“ mitgearbeitet. | |
Das klingt, als waren Sie schon immer ein sehr politischer Mensch, oder? | |
Ich glaube, das Leben von jeder Person überall auf der Welt ist politisch, | |
aber in Iran noch mehr, weil dein Körper und dein Wesen von Beginn an auf | |
einen anderen Level politisiert werden. | |
Wie denn? | |
Alles ist extrem militärisch. Es fängt in den Schulen an. An meiner Schule | |
mussten wir immer auf dem Schulhof in einer Linie gehen, vorgesprochene | |
Slogans wiederholen, Schulter an Schulter militärische Gesten üben. Und das | |
war immerhin eine Privatschule. Zudem ist das Schulsystem in Iran sehr | |
klassistisch. Meine Mutter, alleinerziehend, hat sehr viel gearbeitet, | |
damit ich und meiner Schwester zur Privatschule gehen konnten. Denn die | |
einzige Möglichkeit, auf eine gute Uni zu gehen, wo es theoretisch eine | |
kostenlose Bildung gibt, ist eine gute Schule zu besuchen. Es war teilweise | |
auch schön dort, vor allem, als ich jünger war. Wir hatten Theaterkurse, | |
Englisch, Französisch, alles sehr bürgerlich, also nur für die Familien, | |
die es sich leisten können. | |
Das klingt nicht so schlecht. | |
Aber gegen den Drill, das Militärische mussten wir uns alle wehren. Ich | |
wurde in der Schule als „Problemkind“ markiert, meine Mutter wurde deswegen | |
zur Schule vorgeladen. Einmal musste ich die Schule wechseln. Am Ende habe | |
ich es irgendwie überlebt, aber es war Horror. Tag und Nacht lernen, immer | |
gehetzt, immer gehorchen. Deswegen sage ich heute: Wenn wir über Revolution | |
reden, müssen wir auch über eine bildungsgerechte, ökonomisch gerechte und | |
geschlechtergerechte Zukunft sprechen. Es geht um alle Weisen der | |
Unterdrückung. Darum finde ich den Slogan „Jin Jîyan Azadî – Frau, Leben, | |
Freiheit“ – so gut: Es geht um all das. | |
Glauben Sie, die Revolution wird siegen? | |
Das lässt sich jetzt nicht vorhersagen. So oder so ist aber die Revolution | |
da, neben den Forderungen nach Regime- und Systemwechsel gibt es ja noch | |
anderes, vor allem die Generalstreiks. Gerade war wieder drei Tage lang | |
[5][der größte landesweite Generalstreik] ever. Ölindustrie, Raffinerien, | |
Stahlindustrie, Lehrer, Studierende in über 50 Städten haben mitgemacht. | |
Alles war zu. So läuft Revolution, davor hat das Regime Angst, deswegen | |
machen sie diese ganzen Hinrichtungen. Aber die Arbeiter*innen in der | |
Ölindustrie haben darauf in einem offenen Brief geschrieben: Unsere Antwort | |
auf die Hinrichtungen ist, die Ölhähne zu schließen. Das ist so die | |
Solidarität, von der wir reden! | |
Manche hier warnen, es gebe keinen Plan für die Zeit danach und auch keine | |
Anführer. | |
Das regt mich so auf! Was ist das für ein Staatsdenken, wenn man fragt: Wer | |
ist hier der Führer? 2022 braucht man vielleicht nicht mehr die eine Figur, | |
die sagt, was wir machen sollen. Es kann funktionieren wie jetzt gerade. | |
Dann kann die Revolution auch nicht gestoppt werden, indem man den „Führer“ | |
verhaftet oder hinrichtet. Lasst uns doch Pläne machen für eine | |
demokratische Zukunft, in der Gewerkschaften, Gruppen, Kommunen sich | |
organisieren, in der es Räte gibt, und in der von unten nach oben regiert | |
wird. Ich weiß, das ist utopisch. Aber wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit | |
utopisch zu denken? | |
30 Dec 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://www.facebook.com/women.life.freedom.collective/ | |
[2] /Proteste-in-Iran/!5885325 | |
[3] /Grossdemo-in-Berlin-gegen-Regime-in-Iran/!5886907 | |
[4] /Solidaritaet-mit-Iran/!5896951 | |
[5] /Generalstreik-in-Iran/!5896727 | |
## AUTOREN | |
Susanne Memarnia | |
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