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# taz.de -- Iranische Menschenrechtsverteidigerin: Zum Tode verurteilt
> Die iranische Menschrechtsverteidigerin und Aktivistin Sharifeh Mohammadi
> sitzt seit 2023 in Haft und wurde zum zweiten Mal verurteilt.
Bild: Aktivistin und Menschenrechtsverteidigerin Sharifeh Mohammadi
Berlin taz | Ihre Arbeit hat sie zu einer bekannten Stimme im Kampf für die
Rechte der Arbeiterklasse im Iran gemacht: Sharifeh Mohammadi, iranische
Menschenrechtsaktivistin aus der Provinz Gilan. Ihre Mitgliedschaft in
einer Gruppe, die sich für die Schaffung unabhängiger Gewerkschaften im
Iran starkmacht, und auch ihr Engagement für Frauenrechte hat sie nun
allerdings ins Visier der iranischen Behörden gebracht.
Seit dem 5. Dezember 2023 befindet sich Sharifeh Mohammadi in Haft. Sie
wurde in ihrer Wohnung in Rascht festgenommen. Laut Amnesty wurde sie
während ihrer Haft gefoltert und misshandelt, um ein Geständnis zu
erzwingen.
Im Februar 2025 wurde Sharifeh Mohammadi nun erneut vom Revolutionsgericht
in Rascht zum Tode verurteilt. Dies ist nicht das erste Mal: [1][Schon im
Juni 2024 wurde sie vom gleichen Gericht] in einem Prozess verurteilt, der
auf ihre angebliche Zugehörigkeit zur verbotenen kurdischen
Oppositionsgruppe Komala zielte. Ihre Familie hatte diese Vorwürfe immer
zurückgewiesen. Das erste Urteil wurde im Oktober 2024 vom Obersten
Gerichtshof aufgehoben, der eine Neuverhandlung anordnete. Doch die
Hoffnung auf einen gerechten Prozess war von kurzer Dauer, da das Gericht
im Dezember 2024 erneut gegen sie entschied.
Der Fall Mohammadi ist ein erschreckendes Beispiel für die Repression, die
viele Aktivistinnen und kritische Stimmen im Iran erfahren müssen. Ihre
friedlichen Bemühungen, die Rechte von Arbeiterinnen zu fördern und die
Bedingungen in einem der repressivsten Arbeitsmärkte der Welt zu
verbessern, werden von der Regierung als Bedrohung angesehen.
## Mohammadi ist ein Symbol des Widerstands
Mohammadi hat sich nicht von den Einschüchterungsversuchen und der Gewalt
gegen sie abbringen lassen. Sie bleibt eine unerschrockene Vertreterin der
Rechte der Unterdrückten und der Benachteiligten im Iran. Ihr Engagement
hat sie zu einem Symbol des Widerstands gemacht – nicht nur für die Rechte
von Frauen, sondern auch für die grundlegenden Rechte aller Menschen, die
im Iran unterdrückt werden.
[2][Internationale Organisationen wie Amnesty International], Human Rights
Watch und Frontline Defenders haben immer wieder auf ihren Fall aufmerksam
gemacht. Sie fordern die iranische Regierung auf, das Todesurteil gegen
Mohammadi aufzuheben und ihr das Recht auf ein faires Verfahren zu
gewährleisten. Ihr Fall hat auch international Aufmerksamkeit bekommen,
doch die iranischen Behörden bleiben hartnäckig.
Laut einem Bericht von Amnesty International waren im Jahr 2024 mindestens
[3][31 Frauen im Iran von der Todesstrafe betroffen], die höchste Zahl seit
Beginn der Aufzeichnungen. Das Risiko für Aktivist*innen wie Mohammadi
ist Teil eines größeren Trends der repressiven Maßnahmen gegen kritische
Stimmen im Land. Schon bei der ersten Verurteilung von Mohammadi forderte
die irische Menschenrechtsbeauftragte Mary Lawlor in den sozialen Medien:
„Die Verteidigung der Menschenrechte ist niemals ein Verbrechen, und der
Iran muss die Unterdrückung von Menschenrechtsverteidiger*innen
stoppen.“
14 Mar 2025
## LINKS
[1] /Iran-Aktivistin-ueber-Social-Media/!5957123
[2] /Aktivistin-ueber-Revolution-in-Iran/!5901676
[3] /Treffen-mit-Iran-Aktivistin-geplatzt/!5977363
## AUTOREN
Derya Türkmen
## TAGS
Schwerpunkt Iran
Menschenrechtsaktivistin
Iranische Revolution
GNS
Klimaschutzziele
Proteste in Iran
Schwerpunkt Stadtland
wochentaz
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