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# taz.de -- Verband der Familienunternehmen und AfD: Brandmauer in der Wirtscha…
> Der Verband „Die Familienunternehmer“ will mit der AfD lieber diskutieren
> als sie zu isolieren. In der Zivilgesellschaft kommt der Tabubruch nicht
> gut an.
Bild: Albrecht von der Hagen vom Verband der Familien-unternehmer bei einer Dem…
Der Lobbyverband Die Familienunternehmer erntet für das Aufgeben der
Brandmauer-Strategie gegen die AfD scharfe Kritik aus der
Zivilgesellschaft. „Der Verband sucht nun ganz offiziell den Austausch mit
Rechtsextremen“, sagte Felix Kolb, Vorstand der zivilgesellschaftlichen
[1][Kampagnenorganisation Campact], am Montag der taz.
Kaum bestehe die Gefahr, dass Rechtsextreme in die Nähe der Macht kommen,
würden die sonst auch von der Unternehmenslobby gerne beschworenen Werte
von Demokratie, Rechtsstaat und offener Gesellschaft über Bord geworfen.
„Offenbar sind manche Lobbyisten inzwischen bereit, für kurzfristige
Geschäfte unsere Demokratie aufzugeben“, so Kolb.
Zuvor [2][berichtete das Handelsblatt], dass der Verband seine Strategie
gegenüber der Partei geändert habe. „Im Kern geht es um die Interpretation,
was die Brandmauer zur AfD überhaupt ist bzw. was sie bezwecken soll“,
sagte Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann der Zeitung. So sei das
„Kontaktverbot“ zu AfD-Bundestagsabgeordneten mit dem jüngsten
Parlamentarischen Abend Anfang Oktober aufgehoben worden. Bereits im
Frühjahr sei im Verband beschlossen worden, „dass wir mit einzelnen
AfD-Fachpolitikern ins Gespräch kommen“, erzählte Ostermann weiter.
## Verband vertritt unter anderem auch Deichmann
Der Verband vertritt eigenen Angaben zufolge rund 6.500
Familienunternehmen. Darunter sind auch große Konzerne wie Deichmann oder
Henkel. Der Verband vertritt in der Regel neoliberale Positionen. In der
Energiepolitik wirbt er für „marktwirtschaftliche Lösungen“, in der
[3][aktuellen Rentendiskussion] spricht er sich gegen eine Stabilisierung
des Rentenniveaus aus.
„Dass ein solcher Lobby-Akteur sich von der Brandmauer zur AfD
verabschiedet, ist für uns als Demokratieorganisation bedenklich“, warnt
auch Kathrin Anhold von der Organisation Lobbycontrol. Es könne als Zeichen
gelesen werden, „dass Großunternehmen und Überreiche sich auf
[4][AfD-Regierungsbeteiligung] vorbereiten und für ihre Profitinteressen
die Stärkung von anti-demokratischen Kräften in Kauf nehmen“.
„Das ist extrem kurzsichtig – auch für unsere Wirtschaft“, sagt
Campact-Vorstand Kolb. Es sei erschütternd, wie wenig die Lobbyisten
offenbar aus der Geschichte und der Auseinandersetzung mit dem neuen
Rechtsextremismus gelernt hätten.
## Deutsche Bank kündigt Vertrag für eine künftige Veranstaltung
Die Deutsche Bank hat nach Informationen des „Handelsblatts“ auf die
Einladung von AfD-Vertretern zu einem Treffen des Verbands der
Familienunternehmer in ihren Räumlichkeiten reagiert und einen Vertrag für
eine künftige Veranstaltung gekündigt. Das berichtete die Zeitung am Montag
unter Verweis auf „mit dem Sachverhalt vertraute Personen“. Zum
parlamentarischen Abend der Familienunternehmer im Oktober waren erstmals
auch AfD-Abgeordnete eingeladen worden.
Die Veranstaltung sollte im kommenden Jahr erneut in der Berliner
Repräsentanz der Deutschen Bank stattfinden. Die Vertragskündigung
bestätigte die Bank laut „Handelsblatt“ zunächst nicht offiziell. Zu der
Einladung von AfD-Abgeordneten erklärte ein Sprecher lediglich, dass die
Deutsche Bank „keine Kenntnis von der Gästeliste und auch keinen Einfluss
darauf“ gehabt habe.
Mit Agenturmaterial.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version waren Merck und BMW als
Mitglieder des Verbands Die Familienunternehmer angegeben. Merck und BMW
sind jedoch nicht Mitglied. Wir haben den Fehler korrigiert.
24 Nov 2025
## LINKS
[1] /Landtagswahlen-2026-in-Ostdeutschland/!6124267
[2] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/afd-familienunternehmer-ve…
[3] /Streit-ueber-Rentenpaket/!6126504
[4] /Debatte-um-Oeffnung-der-CDU-zur-AfD/!6130459
## AUTOREN
Simon Poelchau
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