| # taz.de -- US-Präsident will Nobelpreis: Warum Trump nicht einmal Applaus ver… | |
| > Trump war für die Weiterführung Israels genozidalen Krieges | |
| > verantwortlich und hat ihn beendet, als es opportun war. Ihn dafür zu | |
| > loben, ist grotesk. | |
| Bild: Ein Plakat mit den Konterfeis von US-Außenminister Marco Rubio, Donald T… | |
| Es ist schon verblüffend, wie viele sich von der [1][propagandistischen | |
| Selbstdarstellung Donald Trumps] als großer Friedensbringer überzeugen | |
| lassen. Natürlich ist es gut, dass es endlich einen Deal gibt, der | |
| hoffentlich Israels zerstörerische Offensive beendet, das tägliche Töten in | |
| Gaza stoppt und das Überleben der Geiseln sichert. Doch eines ist klar: | |
| Niemand außer dem US-Präsidenten hätte diesen Krieg beenden können, und | |
| zwar genau deshalb, weil er derjenige ist, der sein Fortführen überhaupt | |
| möglich gemacht hat. | |
| Trump, der Israels Armee [2][mit Waffen in Milliardenhöhe beliefert hat], | |
| nun einen Friedensnobelpreis zu verleihen, wäre ungefähr so, als würde man | |
| Benjamin Netanjahu einen Preis zur Welthungerbekämpfung widmen, weil er | |
| erneut Hilfslieferungen in den Gazastreifen zulässt, die er zuvor selbst | |
| blockiert hatte. Ähnlich verquer ist es, die Bundesregierung jetzt dafür zu | |
| loben, dass sie [3][Geld in den Wiederaufbau des zerstörten Gazastreifens | |
| steckt] – jenes Gaza, dessen Zerstörung sie zwei Jahre lang politisch, | |
| militärisch und juristisch legitimiert, verteidigt und mitgetragen hat. | |
| Warum ist die Bundesregierung plötzlich an bewohnbaren Häusern in Gaza | |
| interessiert? Weil es sie außer Geld nichts kostet und man so ein kleines | |
| bisschen den verlorenen Ruf in der Region wiederherstellen kann. Warum | |
| lässt Netanjahu die Hilfsgüter durch? Weil Donald Trump ihn dazu gezwungen | |
| hat und der Zorn des US-Präsidenten Übles für seine Zukunft nach Ende der | |
| israelischen Offensive bedeutet hätte. | |
| Und warum forcierte Trump den Deal? Weil es gerade mehr Vorteile für ihn | |
| hat als Nachteile. A) beruhigt er damit den Teil der MAGA-Bewegung, der | |
| zunehmend [4][ein Ende des Krieges forderte]. B) verhindert er einen | |
| nachhaltigen Bruch in den US-katarischen Beziehungen, die durch Netanjahus | |
| Angriffe auf Doha ernsthaft gefährdet waren. C) erhofft er sich aus einer | |
| westlich kontrollierten Wirtschaftssonderzone in Gaza finanzielle Gewinne. | |
| So funktioniert internationale Politik nun einmal, könnte man jetzt sagen. | |
| Verschiedene Akteure holen mit ihren Machtmitteln das Bestmögliche für sich | |
| raus. Und das stimmt auch. Ihnen aber dann für die Momente zu huldigen, wo | |
| das jeweils Beste für sie gerade einmal Frieden statt Krieg bedeutet, ist | |
| absurd. | |
| Von einem wirklichen Frieden kann ohnehin keine Rede sein. Der Deal mag | |
| zwar [5][vorerst die Waffen zum Schweigen bringen] – eine Lösung des | |
| jahrzehntelangen Konflikts und seiner Ursachen sieht er aber nicht vor. | |
| Einen dauerhaften Frieden, also ein Ende der Gewalt der israelischen | |
| Besatzung und ein Ende der Gewalt durch bewaffnete palästinensische | |
| Gruppen, wird es erst geben, wenn das palästinensische Recht auf | |
| Selbstbestimmung und Staatlichkeit realisiert ist. | |
| 12 Oct 2025 | |
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| [2] https://www.welt.de/politik/ausland/article255373772/Hellfire-und-2000-Pfun… | |
| [3] /Friedensplan-im-Nahost-Konflikt/!6118676 | |
| [4] /Nahost-Konflikt/!6118975 | |
| [5] /Analyse-zur-Waffenruhe-in-Gaza/!6115099 | |
| ## AUTOREN | |
| Pauline Jäckels | |
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