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# taz.de -- Das Ende des Klinik-Atlas: Weniger Wissen für Patient*innen, mehr …
> Vom Stopp des Klinik-Atlas profitieren nur die Lobbys. Transparente Infos
> über Krankenhäuser bleiben Betroffenen damit vorenthalten – ein No-Go.
Bild: Aus für den Klinik-Atlas: Damit konnten sich Patienten über die Behandl…
Es ist ein fatales Signal, und zwar für den gesamten Reformprozess im
Gesundheitssystem: [1][Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)] will
den Klinik-Atlas killen. Damit sollten Patient*innen ein wahrhaftiges
Bild über die Qualität von Krankenhausbehandlungen bekommen. Die jetzt
diskutierte Alternative ist ein Witz.
Warkens Vorgänger, Karl Lauterbach (SPD), hatte den [2][Klinik-Atlas gegen
erbitterten Widerstand der Kliniklobby] und deren verlängerten Arm in den
Landesregierungen eingeführt. In einer öffentlich zugänglichen Plattform
sollten darin Parameter wie Häufigkeit und Komplikationsraten bei
spezifischen Behandlungen erfasst werden.
Hintergrund ist das zumindest in der Fachwelt bereits angekommene Wissen,
dass die Behandlungsqualität in deutschen Krankenhäusern massiv schwankt.
Weil nämlich komplexe Eingriffe teils in Kliniken durchgeführt werden, die
diese nur wenige Male im Jahr durchführen.
Mit dem Wissen darüber hätten Patient*innen und deren Angehörige nicht
nur informierte Entscheidungen treffen können, wo sie sich behandeln
lassen. Eine solche Transparenz ist, das zeigen Erfahrungen aus anderen
Ländern, auch die Grundlage für die Einsicht in die [3][Notwendigkeit
tiefgreifender Reformen].
Wahr ist auch: Dieser Klinik-Atlas wurde von Anfang an so torpediert, dass
er seine geplante Wirkung nie entfalten konnte und zuletzt auf eine wenig
eindrückliche Miniversion zusammenschrumpelte. Insofern würde die
Gesundheitsministerin diesem im Grunde so notwendigen Projekt nur den
letzten Stoß versetzen.
Die Klinik-Lobby jedenfalls frohlockt und bietet, wie schon bei der
Einführung des Klinik-Atlas, ihr eigenes Online-Verzeichnis feil. Die
Krankenhäuser selbst sollen wahrhaftig über die Qualität in ihren Häusern
informieren? Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen, um die
Tragweite des Verlusts eines Lobby-unabhängigen Portals zu begreifen.
Für den [4][Reformprozess im Gesundheitswesen] ist das kein gutes Zeichen.
Weitere Pläne für eine [5][Aufweichung der Krankenhausreform] hat Warken
jedenfalls schon angekündigt.
8 Sep 2025
## LINKS
[1] /Studie-ueber-ungewollte-Schwangerschaften-stoert-die-Union-in-ihrem-Kultur…
[2] /Karl-Lauterbach-zieht-Bilanz-Ich-habe-die-Leute-nicht-belogen/!6094297
[3] /Fragwuerdige-politische-Sprache/!6106675
[4] /Reform-der-Reform/!6112299
[5] /Krankenhausreform-erneut-auf-dem-Tisch/!6099031
## AUTOREN
Manuela Heim
## TAGS
Krankenhausreform
Krankenhäuser
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Gesundheitspolitik
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