| # taz.de -- Unser Fenster nach Belarus: Was steckt hinter der Freilassung von 1… | |
| > Der belarussische Präsident hat mehrere politische Häftlinge | |
| > freigelassen. Trotzdem bleibt der Preis für die Opposition hoch, sagt die | |
| > Journalistin Nasta Zakharevich. | |
| Nach dem Besuch einer US-Delegation in Minsk [1][am 21. Juni wurden 14 | |
| politische Gefangene], darunter der ehemalige Oppositionsführer Sergej | |
| Tichanowski, überraschend freigelassen und aus dem Land gebracht. „Wichtig | |
| ist aber zu verstehen, dass diese Menschen nach der Freilassung nicht | |
| einfach so ausgereist sind. Sie wurden gewaltsam aus Belarus deportiert und | |
| mit Fahrzeugen an die litauische Grenze gebracht. Zumindest ein Teil von | |
| ihnen befand sich in diesen Fahrzeugen“, erzählt die belarusische | |
| Journalistin Nasta Zakharevich in diesem Podcast. | |
| Warum hat Alexander Lukaschenko einen der bekanntesten Oppositionspolitiker | |
| freigelassen? Welche Interessen haben die USA an einer Normalisierung der | |
| Beziehungen zum Regime in Belarus? Warum findet ein solcher Besuch gerade | |
| jetzt statt? Warum lässt Lukaschenko jetzt Kontakt zu? Was hat das zu | |
| bedeuten? | |
| Zakharevich ordnet diese und andere Fragen ein. Die belarusische | |
| Journalistin lebt im baltischen Exil in Riga und ist Autorin des | |
| [2][Tagebuch-Projekts „Krieg und Frieden“]. Die taz Panter Stiftung hat | |
| dieses Projekt nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ins Leben | |
| gerufen. Seitdem schreiben Journalist:innen Kolumnen in der taz aus | |
| postsowjetischen Ländern. | |
| „Es gibt eine Version, dass dies damit zusammenhängt, dass die | |
| Verhandlungen über die Ukraine schwierig verlaufen und Lukaschenko | |
| möglicherweise mehr Einfluss in der Region haben möchte. Er möchte ein Ende | |
| der Isolation, in der er sich seit fünf Jahren ernsthaft befindet. Er | |
| braucht auf jeden Fall die Aufhebung der Sanktionen, weil er in dieser Zeit | |
| sehr viel Geld verliert“, sagt Zakharevich. | |
| ## Noch über 1.000 politische Gefangene im Land | |
| Lukaschenko hat 14 politische Gefangene freigelassen. Derzeit sitzen jedoch | |
| immer noch 1.000 bis 1.100 politische Gefangene in Haft. Zwar ist dies ein | |
| positiver Schritt, doch wenn jemand demonstrieren will, droht ihm weiterhin | |
| eine Gefängnisstrafe. Das bedeutet, dass diese Zahl nicht sinken wird. Und | |
| es ist immer so, dass diese Zahl vielleicht sogar noch steigen wird. Denn | |
| schon ein einziger Beitrag in den sozialen Medien oder eine Protestaktion | |
| kann sofort mit Gefängnis bestraft werden. | |
| „Derzeit melden Angehörige jedoch oft nicht, dass jemand aus ihrer Familie | |
| festgenommen und verurteilt wurde, da sie befürchten, dass sich die Lage | |
| dadurch nur verschlimmert. Sie wollen keine Aufmerksamkeit“, sagt | |
| Zakharevich im Gespräch mit dem Moderator Tigran Petrosyan. | |
| [3][Osteuropa gehört zu den Schwerpunkten der taz Panter Stiftung], die | |
| dorthin blickt, wo der Zugang zu Informationen immer schwieriger wird – | |
| Russland und Belarus gehören dazu. Am letzten Tag im Monat erscheint eine | |
| neue Podcastfolge von „Unser Fenster nach Russland/Belarus“ im | |
| Podcastformat „Freie Rede“ der [4][taz Panter Stiftung]. | |
| 30 Jun 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Politische-Gefangene-in-Belarus/!6092885 | |
| [2] /Kolumne-Krieg-und-Frieden/!t5839531 | |
| [3] /stiftung/osteuropa | |
| [4] /panter-stiftung/vom-wort-zur-tat/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/ | |
| ## AUTOREN | |
| Tigran Petrosyan | |
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