# taz.de -- Unser Fenster nach Belarus: Belarus nach der Wahl – Stimmen des W… | |
> Protestkunst, Widerstand und die Frage, wie deutsche Politik autoritäre | |
> Tendenzen indirekt unterstützt. Aktivistin Katja Rumantsieva ist zu Gast. | |
Ab Januar 2025, immer am letzten Tag des Monats, wird im Podcast „Freie | |
Rede“ der [1][taz Panter Stiftung] eine Folge im Rahmen des Projekts „Unser | |
Fenster nach Russland“ und „Unser Fenster nach Belarus“ veröffentlicht. | |
Exilstimmen bekommen Gehör und erzählen von Ereignissen in den Ländern, aus | |
denen sie meistens aus politischen Gründen fliehen mussten bzw. in die sie | |
nicht zurückkehren können, weil die Presse- und Meinungsfreiheit bedroht | |
ist. | |
„Unser Fenster nach Belarus“ am 31. Januar blickt nach Belarus, wo am 26. | |
Januar die (Schein-)Präsidentschaftswahlen stattgefunden haben. Tigran | |
Petrosyan, Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung, übernimmt | |
die Moderation. Eingeladen ist die in Berlin lebende belarussische | |
Aktivistin [2][Katja Rumiantseva]. | |
Im Podcast erzählt Rumiantseva von ihrer Arbeit und davon, wie sie Menschen | |
in ihrer Heimat unterstützt. Sie ist Mitglied der belarussischen | |
Organisation RAZAM und hat kürzlich die Organisation „Taskforce Belarus“ | |
mitgegründet. Ihre Mutter, [3][Ina Rumiantseva], wurde kürzlich mit dem | |
Werner-Schulz-Preis für ihr Engagement für Belarus ausgezeichnet. | |
„Der Blick auf politische Repression geht meistens erst nach Russland, vor | |
allem nach Moskau, und Belarus fällt völlig unter den Tisch“, sagt | |
Rumiantseva. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit und der belarussischen NGOs | |
ist gerade die Aufklärungsarbeit über die neueste Begnadigungswelle von | |
Alexander Lukaschenko, die 2024 anfing (Anmerkung: Zahlen-Korrektur bei | |
Minute 14:07, wo versehentlich 2020 gesagt wurde). „Begnadigt muss man in | |
Anführungszeichen setzen“, sagt sie, aber „es sind gerettete Leben, und das | |
ist, was zählt.“ | |
## Protestkunst gegen das Regime in Minsk | |
Seit Ende 2024 wurden vor allem alte und schwerkranke belarussische | |
Gefangene vom belarussischen autoritären Präsidenten begnadigt. „Das, was | |
mit den Menschen in den Gefängnissen passiert, ist unbeschreiblich“, betont | |
Rumiantseva. | |
Auch für die Freilassung der politischen Gefangenen in ihrer Heimat | |
engagiert sich die belarussische Künstlerin [4][Olga Yakubouskaya], die im | |
lettischen Exil lebt. Ihre Werke und Aktivitäten spiegeln oft ein düsteres, | |
aber realistisches Bild der Situation wider, während sie gleichzeitig | |
utopische Szenarien für eine bessere Zukunft als Wunsch entwerfen. | |
Yakubouskaya setzt sich mit ihren Illustrationen für Freiheit und | |
Menschenrechte in Belarus ein. Ihre Protestkunst richtet sich gegen das | |
Regime in Minsk. Darüber spricht Yakubouskya ebenfalls in dieser | |
Podcastfolge. | |
## 136.000 Menschen Opfer von Repressionen | |
Rumiantseva beleuchtet die neuen Entwicklungen in Belarus, insbesondere die | |
verstärkte Union mit Russland. Sie spricht auch darüber, wie einige | |
deutsche Politiker*innen in einer Weise agieren, die die autoritären | |
Tendenzen in Belarus indirekt unterstützen. | |
Lukaschenko bleibt nach den Präsidentschaftswahlen am 26. Januar erneut | |
Präsident von Belarus. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur erhielt er | |
rund 87 Prozent der Stimmen und tritt somit seine siebte Amtszeit an. Der | |
als Autokrat geltende Lukaschenko sicherte sich bei der umstrittenen Wahl | |
erwartungsgemäß den Sieg. | |
Seit den Protesten im Jahr 2020, die auf weit verbreitete Vorwürfe von | |
Wahlmanipulation und Menschenrechtsverletzungen stießen, wurden in Belarus | |
schätzungsweise 136.000 Menschen Opfer von Repressionen, einschließlich | |
administrativer und strafrechtlicher Maßnahmen sowie anderer Formen der | |
Verfolgung. Menschenrechtlern zufolge befinden sich zudem mehr als 1.200 | |
politische Gefangene in Haft. Zudem sahen sich mehrere hunderttausend | |
Belaruss*innen gezwungen, das Land zu verlassen. | |
[5][Osteuropa gehört zu den Schwerpunkten der taz Panter Stiftung], die | |
dorthin blickt, wo der Zugang zu Informationen immer schwieriger wird – | |
Russland und Belarus gehören dazu. Am letzten Tag im Monat erscheint eine | |
neue Podcastfolge von „Unser Fenster nach Russland/Belarus“ im | |
Podcastformat „Freie Rede“ der [6][taz Panter Stiftung]. | |
31 Jan 2025 | |
## LINKS | |
[1] /panter-stiftung/vom-wort-zur-tat/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/ | |
[2] /programm/2024/tazlab2024/de/speakers/1838.html | |
[3] /Zivilgesellschaft-in-Belarus/!6054523 | |
[4] /!6047781/ | |
[5] /stiftung/osteuropa | |
[6] /panter-stiftung/vom-wort-zur-tat/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/ | |
## AUTOREN | |
Tigran Petrosyan | |
Gemma Teres Arilla | |
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