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# taz.de -- Unser Fenster nach Russland: Museen als Propagandawerkzeuge
> Zunehmend geraten auch Museen in Russland unter staatliche Kontrolle. Ein
> Gespräch mit einem Exiljournalisten in Estland und einer
> Kulturwissenschaftlerin.
Die Kultur wird in Russland zur Bühne für Propaganda. Neue Ausstellungen
glorifizieren das Militär, [1][Schüler:innen werden zu Besuchen
verpflichtet], und moderne Medientechnik erzeugt gezielt emotionale
Wirkung. Im Podcast sprechen der exilierte Journalist Alexey Shishkin und
die Kulturwissenschaftlerin Anastasiia Serikova über die
Instrumentalisierung von Museen, gestohlenes Kulturerbe aus der Ukraine und
den Verlust kultureller Freiheit. Die Moderation übernimmt Tigran
Petrosyan.
In Russland gibt es schon lange [2][keine freien Medien mehr]. Auch Kultur
und Literatur unterliegen strenger Zensur. Nun geraten auch die Museen
unter staatliche Kontrolle. Sie werden zunehmend für Kreml-Propaganda
genutzt. Neue Ausstellungen preisen das russische Militär. Der Staat
schafft eine Nachfrage, einen Impuls für die Darstellung eines Themas, der
sich über das gesamte Museumsnetzwerk von den größten Museen in Moskau bis
hin zu den kleinsten Schulmuseen in den Regionen verbreitet. Viele
Schüler:innen sind zu Museumsbesuchen gezwungen – freiwillig ist das oft
nicht. Außerdem wird moderne Multimedia-Technologien eingesetzt, um beim
Besucher emotionale Beteiligung und ein Gefühl der Verbundenheit mit der
Geschichte zu wecken.
## Propaganda hinter einem „Bildungsprogramm“ versteckt
„Und tatsächlich wird unter dem Deckmantel eines kulturellen
Bildungsprogramms oft auch Propaganda über das System der Museen, über das
System der Bildungszentren betrieben“, sagt Shishkin, Journalist aus St.
Petersburg, der im Exil in Estland lebt. Er schreibt unter anderem zu
kulturhistorischen Themen. Shiskin ist Autor des Projekts [3][„Krieg und
Frieden. Ein Tagebuch“] der taz Panter Stiftung.
Mit ihm diskutiert Serikova, Doktorandin an der Universität Bielefeld. Sie
forscht zur Propaganda in russischen Museen sowie zum historischen und
schwierigen kulturellen Erbe in Russland. Sie sagt: „Der Staat ist sehr an
einem bestimmten Erbe in Russland interessiert und fördert und manipuliert
es auf jede erdenkliche Weise“.
In diesem Podcast berichten beide Expert:innen unter anderen [4][über
gestohlenes Kulturerbe] aus den besetzten ukrainischen Gebieten, das in
russische Hände gelangt ist. Zugleich wurden europäische Ausstellungen
geschlossen und durch neue Präsentationen ersetzt – etwa durch eine Schau
mit dem Titel „Das Leben bemerkenswerter Hunde“.
[5][Osteuropa gehört zu den Schwerpunkten der taz Panter Stiftung], die
dorthin blickt, wo der Zugang zu Informationen immer schwieriger wird –
Russland und Belarus gehören dazu. Am letzten Tag im Monat erscheint eine
neue Podcastfolge von „Unser Fenster nach Russland/Belarus“ im
Podcastformat „Freie Rede“ der [6][taz Panter Stiftung].
31 May 2025
## LINKS
[1] /Russische-Kriegspropaganda/!5862048
[2] /Unser-Fenster-nach-Russland/!6085150
[3] /kriegundfrieden
[4] /Museumsarbeit-im-Krieg/!5866849
[5] /stiftung/osteuropa
[6] /panter-stiftung/vom-wort-zur-tat/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
## TAGS
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