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# taz.de -- Verlängerung der Mietpreisbremse: Wohnungssuche darf nicht vom Kap…
> Mit der Mietpreisbremse einigen sich CDU und SPD auf den Status quo – es
> ist dasselbe Rezept, das seit zehn Jahren schon nicht funktioniert.
Bild: Wohnen ist ein Menschenrecht – die Menschen wünschen sich einen fairen…
Der Bundestag hat beschlossen, die Mietpreisbremse bis 2029 zu verlängern.
Nicht mehr, nicht weniger. Die SPD hätte sie gern verbessert, die Union
wollte sie abschaffen. Der Kompromiss lautet nun: Status quo. Die Bremse
wurde 2015 von einer schwarz-roten Regierung eingeführt, um den
Mietenanstieg besser zu begrenzen. Seither sind die Angebotsmieten in den
[1][14 größten Städten um 50 Prozent gestiegen]. Eigentlich ausreichend
Beleg für ein Scheitern. Trotzdem versuchen es SPD und Union – zehn Jahre
später – mit genau demselben Rezept.
Die Mietenkrise trifft viele Menschen, unabhängig von ihrer
Parteipräferenz. Das größte Versagen dürfte deshalb sein, dass es der
gesellschaftlichen Linken nicht gelingt, eine überparteiliche breite
Mehrheit für eine stärkere Mietenbegrenzung zu organisieren. Wer möchte,
dass Mieten nicht weiter steigen, deckelt sie. Doch Konservative und
Liberale haben einen solchen Schritt so lange als radikal-sozialistische
Quatschidee verkauft, dass viele Menschen lieber auf die üblichen
Marktmechanismen vertrauen. Aber Mieten sinken nicht, indem man sie weiter
steigen lässt.
Auch das ständig vorgebrachte Argument, eine verschärfte Mietpreisbremse
verhindere den Neubau, ist falsch. Der Neubau war von je her davon
ausgenommen. Und allein der Bau von neuen Wohnungen [2][entspannt nicht die
Lage]. Ja, es braucht neue Wohnungen. Aber sie müssen bezahlbar sein.
Private Investoren bauen nur nicht an den Bedürfnissen der Menschen
orientiert, sondern das, was lukrativ ist. Das können sie tun, weil der
Wohnungsmarkt kein Markt wie jeder andere ist. Wenn Erdbeeren zu teuer
sind, dann können Konsument*innen darauf verzichten. [3][Nicht zu
wohnen, ist aber keine Option]. Diese Verletzlichkeit der Wohnungssuchenden
darf nicht den Regeln des Kapitalmarkts unterworfen werden.
Wohnen ist ein Menschenrecht. Das muss zum Ausgangspunkt politischen
Handelns werden. Vielleicht findet sich dann auch eine Regierung, die den
Mut hat, das Naheliegende zu tun: Mieten besser zu regulieren und mit allen
verfügbaren Mitteln, gemeinnützige Akteure zu stärken.
26 Jun 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Jasmin Kalarickal
## TAGS
Neue Bundesregierung
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