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# taz.de -- Forderungen des Bauernverbands: Gegen Umweltregeln, für mehr Pesti…
> Die Agrarlobby kritisiert beim „Bauerntag“ zentrale Naturschutzvorhaben.
> Sie fordert mehr Subventionen, Pestizide und eine Ausnahme vom
> Mindestlohn.
Bild: Der Präsident des Bauernverbands Joachim Rukwied wandte sich gegen mehre…
Berlin taz | Der Deutsche [1][Bauernverband] ist gegen die wichtigsten
Gesetzesprojekte zum Naturschutz, aber für mehr Pestizide und
Agrarsubventionen. Das hat die Grundsatzrede von Verbandspräsident Joachim
Rukwied am Mittwoch beim Bauerntag, der Mitgliederversammlung der
Organisation, gezeigt.
Rukwied wandte sich gegen mehrere Vorhaben, die zentrale Probleme der
Landwirtschaft lösen sollen: Laut Umweltbundesamt verursachte die
Landwirtschaft 2023 inklusive der Emissionen aus Böden und Maschinen 14
Prozent der Treibhausgase in Deutschland. Viele Tiere werden unter
Bedingungen gehalten, die ethisch bedenklich sind. Mit Pestiziden und zu
viel Dünger trägt die Branche dazu bei, dass immer mehr Tier- und
Pflanzenarten aussterben.
Doch der Bauernverbandschef lehnte die von der EU geplante Richtlinie zur
Überwachung der Bodengesundheit ebenso ab wie die bereits beschlossene
Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, die geschädigte Ökosysteme
wieder in einen guten ökologischen Zustand versetzen soll. Er will auch
nichts davon wissen, dass Umweltorganisationen ein Gesetz fordern, das
Flächen für die Natur sichern würde. Durch alle möglichen Regelungen – au…
zur Umwelt – [2][müsse man „mit dem Rasenmäher durch“].
Wofür ist der Bauernverband dann? Dafür, dass Wölfe bejagt werden sollen.
Die Landwirte müssten „bedarfsgerecht“, also offenbar mehr als viele
Wissenschaftler und Umweltschützer für vertretbar und nötig halten, düngen
dürfen. Die Schweinehalter müssten 1,5 Milliarden Euro
Investitionszuschüsse pro Jahr zusätzlich bekommen. Deutschland müsse zum
Beispiel im Salatanbau für Pestizide, die die EU wegen ihrer Gefährlichkeit
nicht erlaubt, „Notfallzulassungen“ ausstellen. Sonst müssten solche
Sonderkulturen eingestellt werden – obwohl ja Biobauer täglich unter Beweis
stellen, dass sich auch ohne chemisch-synthetische Pestizide etwa Salate
erzeugen lassen. „Wir brauchen grundsätzlich ein neues
Zulassungsverfahren“, sagte Rukwied. Er will, dass die EU künftig allein
entscheidet und kritische nationale Behörden wie das Umweltbundesamt
übergangen werden.
## Landwirtschaft soll weniger Lohn zahlen müssen
Dass der Bauernverband ein Unternehmerverband ist, wurde deutlich, als
Rukwied Ausnahmen vom Mindestlohn für Saisonarbeiter forderte. Jetzt
behauptete er, dass das unabhängig vom Lebensmittelpunkt der Arbeiter
gelten solle. Ein paar Tage vorher hatte er aber gesagt, [3][niedrigere
Löhne für die überwiegend aus dem Ausland kommenden Saisonarbeiter seien
„aufgrund der geringeren Lebenshaltungskosten in den Herkunftsländern
gerechtfertigt]“. „Unser Vorschlag sieht vor, für Saisonarbeitskräfte, die
ihren Lebensmittelpunkt in anderen europäischen Ländern haben, 80 % vom
gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen“, zitierte ihn das Branchenblatt top
agrar. In jedem Fall würden vor allem Ausländer unter der Ausnahme leiden.
25 Jun 2025
## LINKS
[1] /Bauernverband/!t5015797
[2] /Bauernverband-ueber-Agrarpaket-der-Ampel/!6016454
[3] /Mindestlohn-fuer-Erntehelfer/!6092881
## AUTOREN
Jost Maurin
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