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# taz.de -- Neuer Bundesagrarminister Alois Rainer: Marionette der Agrarlobby
> CSU-Politiker Rainer, der „Sprechautomat des Bauernverbands“, sabotiert
> Klima und Arbeiter. Er will Umweltschutz- sowie Mindestlohn-Regeln
> aufweichen.
Bild: Alois Rainer (CSU) beim Abschluss des Deutschen Bauerntags
Bundesagrarminister Alois Rainer hat sich als Sprechautomat des
[1][Bauernverbandes] geoutet. Brav wiederholte der CSU-Politiker beim
Bauerntag Slogans gegen Umweltschutzregeln, die Delegierte auf Schildern
hochhielten. Der Minister unterstützte alle wichtigen Forderungen des
Verbands, auch wenn sie dem Klima schaden oder Ausbeutung von Arbeitern
erleichtern.
So will Rainer die Subventionen für fossilen Diesel wieder einführen, mit
dem Bauern Trecker und andere Landmaschinen betreiben. Das schadet dem
Klima, weil Landwirte dann weniger Anreize haben, Sprit einzusparen. Schon
lange sind Anlagen auf dem Markt, die den Reifendruck von Traktoren so
regeln, dass der Verbrauch sinkt.
Aber viele Bauern verzichten darauf, da sie für den Diesel so wenig zahlen
müssen. Auch Elektromotoren für kleinere Maschinen würden ohne
Dieselsubventionen wettbewerbsfähiger. Fehl geht das Argument, dass andere
EU-Länder noch weniger Steuern auf Diesel erheben. Denn manche Staaten
kassieren auch mehr, oder sie haben im Gegensatz zu Deutschland andere
Auflagen, die die Produktion verteuern.
Der Agrarminister will zusätzlich die Stoffstrombilanz abschaffen, mit der
die Menge von Stickstoff und Phosphor aus Düngern berechnet wird, die die
Höfe in die Umwelt abgeben. Nur mithilfe solcher Daten könnten zu hohe, für
Klima, Grundwasser und Artenvielfalt schädliche Mengen sanktioniert werden.
Die Stoffstrombilanz ist zuverlässiger als die herkömmlichen Düngebilanzen,
die teils einen unrealistisch hohen Nährstoffbedarf der Pflanzen
veranschlagen. Bauern argumentieren, dass die Stoffstrombilanz zu aufwendig
wäre. In Wirklichkeit kostet die Rechnung die Höfe laut dem Nationalen
Normenkontrollrat nur rund 5 Stunden pro Jahr.
## Weniger Lohn für eh schon Arme
Rainer sucht auch nach Möglichkeiten, die Landwirtschaft vom Mindestlohn
auszunehmen. Dabei gehören Saisonarbeiter eh schon zu den Ärmsten, sie
leisten oft Knochenarbeit. Ausgerechnet ihnen soll die Erhöhung des
Mindestlohns vorenthalten werden? Geht’s noch unsozialer?
27 Jun 2025
## LINKS
[1] /Bauernverband/!t5015797
## AUTOREN
Jost Maurin
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Alois Rainer Landwirtschaftsminister
Landwirtschaft
Bauernverband
Landwirtschaftsministerium
Schwerpunkt Klimawandel
Düngemittel
Grundwasser
Mindestlohn
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