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# taz.de -- Nato-Gipfel in Den Haag: Viel Lob für Deutschland
> Berlins Ankündigung, bis 2029 die Vorgaben für die Erhöhung der
> Verteidigungsausgaben umzusetzen, stößt bei Nato-Partnern auf breite
> Zustimmung.
Bild: Voll des Lobs für Deutschland war Marc Rutte
Den Haag taz | Die Nato-Mitgliedsstaaten hätten im laufenden Jahr rund 35
Milliarden Euro als Sicherheitsunterstützung an die Ukraine zugesagt. Das
bestätigte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Dienstag vor dem Beginn des
Nato-Gipfels in Den Haag. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die
Mitgliedstaaten die Ukraine nicht aus den Augen verlören, betonte Rutte.
2024 hatten die Nato-Partner Mittel in Höhe von 40 Milliarden Euro zugesagt
und am Ende knapp 50 Milliarden Euro investiert.
Während die Gipfel in Vilnius 2023 und Washington 2024 den russischen
Angriffskrieg in der Ukraine und die Hilfe der Nato-Partner in den Fokus
nahmen, gilt der 76. Gipfel als Stimmungsbild für das Bekenntnis der USA
zum transatlantischen Militärbündnis und die Unterstützung Europas. Für
Rutte ist es der erste Gipfel als Generalsekretär in seiner Heimatstadt Den
Haag, aber auch der erste Gipfel in der zweiten Amtszeit Donald Trumps.
Rutte hatte am Dienstag den Zusammenhalt der Nato-Partner betont. „Es gibt
ein vollständiges Bekenntnis des US-Präsidenten und der US-Führung zur
Nato“, erklärte er. Sofern sich die europäischen Partner auf ihre
Investitionsausgaben konzentrierten, sollten sie „aufhören, sich zu
sorgen“.
Vor dem Gipfel hatten sich die 32 Mitgliedsstaaten geeinigt, [1][die
Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen
– 3,5 Prozent für klassische Militärausgaben und weitere 1,5 Prozent für
verteidigungsrelevante Ausgaben]. Angesichts der hohen US-Ausgaben sei die
Erhöhung der Verteidigungsausgaben für die anderen Mitgliedsstaaten „fair�…
diese würden aber in erster Linie zur Abschreckung vor einem möglichen
Angriff Russlands auf Nato-Gebiet dienen.
## Ein Netzwerk bilden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte während eines
Statements, wie wichtig ein geeintes Nato-Bündnis für die Sicherheit der
Ukraine sei. Die beste Antwort auf Russlands Aggression sei es, ein
Netzwerk zu bilden. Die Ukraine sei offen für Kooperationen und werde ihre
Expertise an ihre Partner weitergeben, sofern weiterhin finanzielle
Unterstützung fließe. Selenskyj lobte die Länder, die bereits mit 0,25
Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes die Ukraine unterstützen, darunter die
Niederlande, Norwegen und Deutschland.
Auch Rutte lobte Deutschlands Bemühungen, das 3,5-Prozent-Ziel 2029
umsetzen zu wollen. Die Nato-Partner einigten sich auf eine schrittweise
Erhöhung bis 2035. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte am Montag
verkündet, in vier Jahren 153 Milliarden Euro des Kernhaushalts für
Verteidigung auszugeben.
Mit dem angekündigten Truppenausbau sei Deutschland auf einem guten Weg,
betonte Rutte. Auch der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker,
lobte Deutschlands Führungsrolle bei der Aufrüstung Europas. Deutschland
sei einer der „wichtigsten Faktoren“, der die Erhöhung der
Verteidigungsausgaben in Europa vorantreibe.
## Essen mit dem König
Um eine frühere Abreise von US-Präsident Donald Trump, wie [2][bei dem
Treffen der G-7 Staaten] zu verhindern, reduzierte man die Tagesordnung.
Das Programm beginnt am Dienstagabend mit einem Essen des niederländischen
Königs Willem Alexander, die Arbeitssitzung am Mittwoch soll auf Wunsch
Washingtons nur zweieinhalb Stunden dauern. Zudem ist ein Treffen zwischen
Selenskyj und Trump am Mittwoch geplant.
Den Haag richtet zum ersten Mal einen Nato-Gipfel aus. Es ist die größte
und teuerste Veranstaltung in der Geschichte des Landes. Mehr als 27.000
Polizist*innen und 10.000 Soldat*innen sind im Einsatz.
24 Jun 2025
## LINKS
[1] /Vor-dem-Nato-Treffen/!6092887
[2] /Fruehe-Abreise-von-Trump-Ist-das-das-Ende-von-G7/!6091509
## AUTOREN
Anastasia Zejneli
## TAGS
Nato
Verteidigungsetat
Den Haag
Donald Trump
Nato
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Nato
Kanzler Merz
Schwerpunkt USA unter Trump
wochentaz
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