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# taz.de -- Waffenproduktion in Berlin: Gegen Weddinger Patronen
> Im alten Pierburg-Werk im Wedding will Rheinmetall Rüstungsgüter
> produzieren. Am Samstag demonstrieren dagegen etwa 1.500 Menschen.
Bild: Will im Wedding Waffen bauen: Rheinmetall
Berlin taz | Ein Fabrikgelände in der Scheringstraße im Wedding wird
zunehmend zum Ziel von Protesten. Etwa 1.500 Menschen demonstrierten dort
am Samstag unter dem Motto „Kein Rheinmetall im Wedding“. Organisiert wurde
der Protest von der Weddinger Basisgruppe der Linken sowie vielen
sozialistischen und kommunistischen Gruppen. Sie wenden sich dagegen, dass
beim ehemaligen Automobilzulieferer Pierburg, inzwischen Teil von
Rheinmetall, Rüstungsgüter produziert werden sollen.
Niklas Graßmann vom antimilitaristischen Demobündnis erinnert an die
wechselhafte Geschichte von Pierburg im Wedding. „Das besagte Werk hat eine
Geschichte als Maschinenbauunternehmen im Ersten Weltkrieg. In den
vergangenen Dekaden wurden Autoteile hergestellt. Jetzt ist der Plan, das
Werk zur Produktion von Patronenhülsen umzubauen.“
Auf die Geschichte des [1][Rheinmetall-Konzerns] ging das Theater X aus
Moabit ein. Direkt vor dem Werkseingang führte es eine Szene vor, in der
die jüdischen Zwangsarbeiter*innen thematisiert wurden, die in der
NS-Zeit für die deutsche Rüstungsindustrie schuften mussten. Heute gehört
Rheinmetall zu den Gewinnern der „Zeitenwende“ und macht hohe Profite.
## Viel Palästina-Solidarität
In Redebeiträgen und auf Transparenten wurden insbesondere die Interesse
junger Menschen hervorgehoben, die auch den Großteil der Teilnehmenden
ausmachten – anders als bei klassischen Friedensdemos. „Wir wollen für den
Frieden arbeiten und nicht in neue Kriege ziehen“ stand auf einem Banner.
„Bildung statt Bundeswehr“ war eine weitere Parole. In einem Redebeitrag
kritisierten Studierende, dass auch an den Hochschulen zunehmend Forschung
für Aufrüstung und Militär zur Normalität wird.
Nicht zu überhören und zu übersehen war der Block der
Palästina-Solidarität. Gegen diesen protestierten am Rande eine Gruppe von
israelsolidarischen Aktivist*innen mit Fahnen des jüdischen Staates.
Doch auch Teilnehmer*innen der antimilitaristischen Demonstration
äußerten Kritik an der starken Präsenz des Nahost-Themas. „Man könnte von
außen den Eindruck haben, es ginge bei der Demonstration nur gegen den
Krieg im Nahen Osten. Doch wir protestieren gegen eine Waffenfabrik in
Berlin“, so eine Demonstration gegenüber der taz. Auch der nächste
antimilitaristische Protest ist schon geplant: [2][gegen den Veteranentag
am 15. Juni].
11 May 2025
## LINKS
[1] /Bombige-Zeiten-fuer-Rheinmetall/!6083296/
[2] /Bewegungstermine-in-Berlin/!6080121
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Rheinmetall
Waffenlieferung
Antimilitarismus
Johann Wadephul
Rüstung
Rüstung
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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