| # taz.de -- Nächste Bundesregierung: SPD-Mitglieder stimmen über Koalitionsve… | |
| > Rund 360.000 Sozialdemokrat*innen entscheiden über den | |
| > Koalitionsvertrag mit der Union. Die Parteispitze wirbt eindringlich um | |
| > Zustimmung. | |
| Bild: Abstimmung über die Koalition mit der Union: In der SPD sind viele unzuf… | |
| Berlin dpa | Die Abstimmung der SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag | |
| mit der Union hat begonnen. Wie geplant wurde um 8.00 Uhr die | |
| Online-Plattform freigeschaltet, auf der die gut 358.000 | |
| Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bis zum 29. April um 23.59 Uhr | |
| ihre Stimmen abgeben können, wie ein Parteisprecher mitteilte. Am 30. April | |
| soll das Ergebnis bekanntgegeben werden. | |
| Für die Annahme des 144 Seiten starken Koalitionsvertrags mit dem Titel | |
| „Verantwortung für Deutschland“ ist nicht nur eine Mehrheit der Stimmen | |
| erforderlich, sondern auch eine Teilnahme von mindestens 20 Prozent der | |
| Mitglieder an der rein digitalen Abstimmung. Die Mitglieder haben per Post | |
| ein Passwort zugeschickt bekommen, mit dem sie – in Kombination mit ihrer | |
| Mitgliedsnummer – online ihre Stimme verschlüsselt abgeben können. Wer | |
| keinen Internetzugang hat, kann in einer SPD-Geschäftsstelle wählen. | |
| Mit dem vage anvisierten [1][Mindestlohn von 15 Euro] und der Steuersenkung | |
| für geringe und mittlere Einkommen hat die SPD einige ihrer | |
| Wahlkampfversprechen im Koalitionsvertrag verankert. Umstritten sind | |
| allerdings die geplanten Verschärfungen der Migrations- und Sozialpolitik. | |
| Die Führung der Jusos [2][lehnt das Vertragswerk deswegen ab] und fordert | |
| Nachverhandlungen. | |
| Co-Parteichef Lars Klingbeil entgegnete [3][den kritischen Stimmen] aus der | |
| Nachwuchsorganisation am Montagabend bei einer Dialogkonferenz in Hannover, | |
| dass es keine Nachverhandlungen geben werde. Wenn Schwarz-Rot nicht | |
| zustande komme, werde es Neuwahlen geben oder vielleicht eine | |
| Minderheitsregierung, warnte er. Es bestehe die Gefahr, dass die Kräfte in | |
| der Union gestärkt werden, die für eine Normalisierung des Verhältnisses | |
| zur AfD sind. „Wenn wir scheitern, dann werden die lauter.“ | |
| ## CSU hat bereits zugestimmt | |
| Co-Parteichefin Saskia Esken warb in einem Interview der Deutschen | |
| Presse-Agentur um Zustimmung zu dem 144 Seiten starken Vertragswerk. Auch | |
| sie sehe darin zwar „Licht und Schatten“. Die Lockerung der Schuldenbremse | |
| für Verteidigungszwecke, das Sondervermögen für Investitionen und die | |
| Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft hob Esken aber als gute Grundlage für | |
| eine Zusammenarbeit zwischen Union und SPD hervor. „Ich gehe davon aus und | |
| hoffe, dass wir eine gute Zustimmung bekommen.“ | |
| Die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist zuversichtlich, dass die | |
| SPD dem Koalitionsvertrag mit der Union zustimmt. Sie sei positiv gestimmt | |
| nach Gesprächen an der Parteibasis, sagte Bas dem Nachrichtenportal The | |
| Pioneer. „Denn die Alternative wäre entweder eine Neuwahl oder dass die | |
| CDU/CSU vielleicht doch zusammen mit der AfD regiert“, betonte Bas. Das | |
| könne keiner in der SPD wollen, deshalb werbe sie für den | |
| Koalitionsvertrag. | |
| Bisher hat nur die CSU den Koalitionsvertrag per Vorstandsbeschluss | |
| angenommen. Auch die Zustimmung der CDU fehlt noch. Die Partei des | |
| designierten Kanzlers Friedrich Merz entscheidet am 28. April auf einem | |
| kleinen Parteitag. Falls alles glattläuft, soll der CDU-Chef am 6. Mai im | |
| Bundestag zum Kanzler gewählt werden. | |
| 15 Apr 2025 | |
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