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# taz.de -- Wählerwanderung zur Bundestagswahl: AfD mobilisiert viele Nichtwä…
> Enttäuschte Ampel-Wähler:innen verschaffen der Union ein starkes
> Wahlergebnis. Die AfD mobilisiert besonders viele Nichtwähler:innen. Die
> Linke gewinnt links.
Bild: Ganz schön durcheinander: Wer wandert zu wem?
berlin taz | Der dickste Balken ist grau und braun. Er zeigt die mit
Abstand größte Wählerwanderung der Bundestagswahl 2025, bisherige
Nichtwähler:innen, die sich diesmal für die AfD entschieden haben.
In der Statistik wird sichtbar, wie [1][die in Teilen rechtsextreme Partei
die größte Bewegung in der Wähler:innenschaft einfährt]: Fast 2
Millionen der AfD-Wähler:innen waren 2021 nicht zur Wahl gegangen. Deshalb
profitiert die AfD erneut von der historisch hohen Wahlbeteiligung von
diesmal 84 Prozent: Sie nährt ihr gutes Wahlergebnis maßgeblich durch
Menschen, die bei der letzten Bundestagswahl nicht gewählt haben.
Deutlich weniger als die Hälfte der Gewinne bei den ehemaligen
Nichtwähler:innen holt sie jeweils von CDU, FDP und SPD – in dieser
Reihenfolge. Trotzdem wechselten insgesamt mehr als 2 Millionen ihrer
Wähler:innen mit ihrer Stimme zur AfD.
## Union gewinnt von enttäuschten Ampel-Wähler:innen
[2][Nur die Union gewann mehr Wähler:innen dazu] als die AfD, wenn auch
nicht mit großem Abstand und nur, wenn man ihre Verluste an andere Parteien
nicht einberechnet. Auch sie mobilisierte einige Nichtwähler:innen,
allerdings deutlich weniger. Dafür verlor sie durch den kurzen und heftigen
Anti-Migrations-Wahlkampf über 900.000 Wähler:innen an die AfD.
Andersherum sprangen trotz „harter Kante“ fast keine Wähler:innen von
der AfD zur Union.
Es wäre trotzdem fast ein Nullsummenspiel, wären da nicht die vielen
ehemaligen Wähler:innen von SPD und FDP, die zur Union wechselten. Rund
1,8 Millionen enttäuschte Sozialdemokrat:innen und 1,3 Millionen
Liberale wählten diesmal die Union.
Insgesamt [3][verlor die SPD die meisten Wähler:innen] – anteilig an
ihrem Wahlergebnis im Jahr 2021 ist jedoch besonders die Selbstauflösung
der FDP bemerkenswert: Nicht nur verlor sie sehr viele Wähler:innen an
die Union, auch scheint die neoliberale Pipeline Richtung AfD weit offen zu
sein: Ganze 800.000 ehemalige Wähler:innen der FDP wählten diesmal AfD.
Die [4][totalen Verluste der FDP] sind damit nicht ganz erklärt. Viele
ehemalige Wähler:innen dürften diesmal gar nicht gewählt haben.
## Linke und BSW mobilisieren
Das [5][Ergebnis des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)] ist zwiespältig.
[6][Die neue Zwei-Klassen-Partei] mobilisierte hunderttausende
Nichtwähler:innen und annähernd genauso viele enttäuschte
Wähler:innen von der SPD. Weniger Wechselwähler:innen kamen dagegen
von der Linken – die in diese Richtung trotzdem ihren größten Verlust zu
verzeichnen hatte.
Insgesamt [7][bekam die Linke aber deutlich mehr Stimmen von anderen
Parteien], hauptsächlich aus der linken Hälfte des politischen Spektrums.
Zwar schenkten auch hunderttausende Nichtwähler:innen der Linken ihre
Stimme, aber deutlich mehr kamen von den Grünen und der SPD. Das erklärt
die niedrigen einstelligen Verluste bei den Grünen.
Mit großem Abstand lässt sich bei Grünen und Union die stabilste
Wähler:innenschaft feststellen. Nur 1,2 Millionen Wähler:innen
entschieden sich 2021 für die Grünen und 2025 für eine andere Partei.
[8][Merz’ letzte Wahlkampfmanöver] scheinen die Kernwähler:innenschaft
der Union nicht verschreckt zu haben, denn bei der Union waren es
ebensowenige.
23 Feb 2025
## LINKS
[1] /Wahlergebnis-der-AfD/!6070939
[2] /Wahlsieg-der-Union/!6071294
[3] /Wahlniederlage-von-Olaf-Scholz/!6070933
[4] /FDP-bei-der-Bundestagswahl/!6070941
[5] /Schlechtes-Wahlergebnis/!6070940
[6] /Leak-zu-Zwei-Klassen-Struktur-beim-BSW/!6071183
[7] /Die-Linke/!6070937
[8] /Totalausfall-von-Friedrich-Merz/!6071285
## AUTOREN
Raoul Spada
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