# taz.de -- Neue Studie zu Gender Pay Gap: Jede zweite Frau kann ihre Existenz … | |
> Mehr als jede zweite berufstätige Frau in Deutschland kann langfristig | |
> nicht von ihrem Einkommen leben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund nennt | |
> Gründe. | |
Bild: Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit deutlich länger als Männer | |
Berlin dpa | Mehr als jede zweite erwerbstätige Frau in Deutschland kann | |
langfristig nicht allein von ihrem Einkommen leben. Betroffen sind laut | |
[1][einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB)] 53 Prozent der | |
arbeitenden Frauen. Sie haben keine langfristige Existenzsicherung. | |
Das heißt, ihr Verdienst reicht nicht aus, um über den Lebensverlauf | |
eigenständig abgesichert zu sein. In Phasen ohne Erwerbstätigkeit – etwa | |
bei Krankheit, Arbeitslosigkeit [2][oder im Ruhestand] – fehlt ihnen die | |
finanzielle Sicherheit. Zudem können 70 Prozent der berufstätigen Frauen | |
mit ihrem Einkommen nicht dauerhaft für sich und ein Kind sorgen. Die Werte | |
beruhen auf DGB-Berechnungen anhand der offiziellen Entgeltstatistik. | |
Zu den Gründen zählt laut DGB, dass Frauen in Deutschland ihre | |
Erwerbstätigkeit häufiger und länger unterbrechen als Männer. [3][Sie | |
arbeiten deutlich öfter in Teilzeit], und ihre Stundenlöhne liegen im | |
Schnitt rund 20 Prozent niedriger. „Deshalb haben beschäftigte Frauen | |
deutlich seltener als Männer ein existenzsicherndes Erwerbseinkommen“, so | |
der Gewerkschaftsbund. | |
Bei Paaren mit minderjährigen Kindern bleibt der Mann meist der | |
Hauptverdiener und übernimmt weniger Aufgaben im Haushalt oder bei der | |
Kinderbetreuung. Laut Väterreport der Bundesregierung arbeitete zuletzt in | |
44 Prozent der Fälle der Mann in Vollzeit, während die Frau Teilzeit | |
beschäftigt war. In weiteren 26 Prozent war nur der Mann erwerbstätig. Nur | |
bei 14 Prozent der Paare mit Kindern unter 18 Jahren arbeiten beide | |
Vollzeit. In lediglich 3 Prozent der Familien war allein die Frau | |
berufstätig. | |
DGB-Vizechefin Elke Hannack nannte die Zahlen „erschreckend“. Arbeit in der | |
Familie, Pflege von Angehörigen, Haushaltsarbeit gehöre gerechter verteilt. | |
Dringend müsse es auch mehr Investitionen in öffentliche Kita-Angebote | |
geben. „Gleichzeitig müssen Väter in ihrer Verantwortung für die | |
Sorgearbeit gestärkt werden: durch den Ausbau der Partnermonate beim | |
Elterngeld und eine zehntägige, bezahlte Freistellung des zweiten | |
Elternteils rund um die Geburt eines Kindes.“ | |
12 Feb 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://frauen.dgb.de/++co++bf41405a-e55b-11ef-9765-3585419c1970 | |
[2] /Politologin-ueber-Altersarmut-bei-Frauen/!6066327 | |
[3] /Frauen-und-ihre-Teilzeitjobs/!5949575 | |
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