| # taz.de -- +++ AfD-Parteitag in Riesa +++: 15.000 blockieren AfD, Polizei schl… | |
| > Tausende haben den AfD-Parteitag blockiert, er startete verspätet. Die | |
| > Polizei setzte Gewalt ein. Alice Weidel wurde zur Kanzlerkandidatin | |
| > gewählt. | |
| Bild: Antifaschismus in der Kälte: Bunt und warm angezogen gegen den AfD-Parte… | |
| Dank Blockaden konnte der Bundesparteitag der rechtsextremen AfD am Samstag | |
| in Riesa erst mit mehreren Stunden Verzögerung beginnen. Rund 15.0000 | |
| Antifaschist:innen haben demonstriert. Die Polizei war mit einem | |
| Großaufgebot, Hunden, Pferden, Wasserwerfern und Panzern, vor Ort und hat | |
| Gewalt gegen die Demonstrierenden eingesetzt, um den AfD-Politikern Zufahrt | |
| zu verschaffen. (lol) | |
| Wir beenden die Live-Berichterstattung aus Riesa um 17 Uhr. Ihr könnt alles | |
| nachlesen und auch die Zusammenfassungen von draußen ⬆️ und drinnen ⬇️… | |
| ihr hier.(s-e.an) | |
| 16:58 Polizeidirektion Dresden ermittelt wegen Verdachts der | |
| Köperverletzung im Amt | |
| Dresden: Die Polizeidirektion Dresden hat ein Ermittlungsverfahren wegen | |
| des Verdachts der Körperverletzung im Amt eingeleitet. | |
| Der Abgeordnete der Partei Die Linke, Nam Duy Nguyen hatte als | |
| parlamentarischer Beobachter am Rande der Proteste gestanden. Er sowie ein | |
| Begleiter seien an der Rudolf-Breitscheid-Straße in Riesa von einem | |
| Einsatzbeamten geschlagen worden. | |
| Beamte der Polizeidirektion Dresden haben die Verletzungen der beiden | |
| Geschädigten festgestellt und die Anzeige aufgenommen. Im Zuge des | |
| Ermittlungsverfahrens muss nun der Vorfall geklärt werden. (s.e-an) | |
| ## 16:15 Aktivist:innen zufrieden auf dem Rückweg | |
| Riesa: Während die Abschlusskundgebung noch läuft, haben viele der 15.000 | |
| Antifaschist:innen, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, nun | |
| den Rückweg angetreten. Viele ziehen, trotz des teils brutalen Vorgehens | |
| der Polizei, eine positive Bilanz. „Das war eine tolle Mobilisierung, ich | |
| hoffe, dass sie sich verstetigt“, sagt ein Demonstrant der taz. Eine andere | |
| sagt, sie sei müde, aber sehr zufrieden, die Blockaden hätten gewirkt. | |
| Ein Bericht über den Protesttag in Riesa folgt später auf taz.de, ebenso | |
| wie eine ausführliche Reportage in den nächsten Tagen. Stay tuned! | |
| (dmn/lol) | |
| ## 15:43 AfDler hat Wutausbruch, Zahl der in der Schoah ermordeten Juden | |
| hält er für Anschauungssache | |
| Riesa/Arena: Die Delegierten diskutieren verhalten über einzelne | |
| Programmpunkte. Bisher ist alles eher einmütig. Heute soll noch ein Antrag | |
| von Höcke diskutiert werden, der die Straftatbestände der Volksverhetzung | |
| und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer | |
| Organisationen abschaffen will. | |
| Der Antrag hat nach taz-Informationen gute Chancen, eventuell etwas | |
| modifiziert ins Programm zu kommen. Wenn Höcke seinen Willen bekommt, wäre | |
| künftig das Zeigen von Nazi-Symbolen erlaubt und neben Volksverhetzung | |
| ebenfalls Holocaustleugnung möglich. | |
| Ein hochrangiger Funktionär echauffierte sich im Beisein mehrerer | |
| Journalisten im Gespräch darüber, dass Volksverhetzung angeblich immer | |
| weiter ausgeweitet werde. Er sagte, er sei kein Holocaustleugner, aber | |
| Meinungen zu verbieten, das gehe nicht. Auf die Rückfrage, ob es aus seiner | |
| Sicht dann auch okay wäre, zu sagen, dass beim Holocaust nur drei Millionen | |
| Juden ermordet wurden, sagte er: „Ja, man muss darüber diskutieren dürfen. | |
| Ich weiß aus eigener Anschauung nicht genau, was passiert, sie wissen auch | |
| nicht genau, was passiert ist. Wenn ich es nicht genau weiß, warum soll ich | |
| dann nicht darüber diskutieren?“ | |
| Auf den Einwand hin, dass man natürlich wisse, wie viele Menschen im | |
| Holocaust ermordet wurden, insistierte der Funktionär, es aus persönlicher | |
| Anschauung nicht zu wissen und steigerte sich in einen Wutausbruch hinein: | |
| „Das ist doch 80 Jahre her! Was interessiert uns das heute überhaupt noch?“ | |
| Das interessiere nur Linke, die immer von „Schuld, Schuld, Schuld“ reden | |
| wollten, so der Funktionär: „Mich interessiert das heute einen | |
| Scheißdreck.“ (gjo) | |
| 15:20 Polizei hat Abgeordneten geschlagen | |
| Riesa: Der sächsische Landtagsabgeordnete der Linken, Nam Duy Nguyen, wurde | |
| während der Proteste von einem Polizisten niedergeschlagen. Er sei kurz | |
| bewusstlos geworden, berichtete Nguyen der taz. An den Protesten nahm er | |
| mit einem Team als sogenannter parlamentarischer Beobachter teil. Dies sei | |
| an seinem Ausweis erkennbar gewesen und er habe sich auch verbal als | |
| parlamentarischer Beobachter zu erkennen gegeben. Sein Begleiter neben ihm | |
| habe eine entsprechende Weste getragen. | |
| Als es zu dem Vorfall kam, hatte er am Rand gestanden, erzählte Nguyen der | |
| taz. Er habe die Polizei mehrfach auf seinen Status als | |
| Landtagsabgeordneter hingewiesen. Ein Mitglied seines Teams wurde ebenfalls | |
| geschlagen. Beide haben sichtbare Spuren im Gesicht davongetragen. | |
| Mehrere Personen haben diesen Vorfall beobachtet, die Verletzungen gesehen | |
| und gegenüber der taz bestätigt. Eine schriftliche Anfrage an die Polizei | |
| Sachsen zur Stellungnahme hat die taz gestellt. | |
| Die Linken-Spitze hat umgehend Solidarität mit dem angegriffenen | |
| Abgeordneten gefordert. Jan van Aken, Parteivorsitzender und | |
| Spitzenkandidat der Linken, sagt zu dem Angriff: „Wir sind entsetzt.“ Der | |
| Kollege und sein Begleiter hätten deutlich auf ihre Rolle hingewiesen und | |
| sich selbst deeskalierend verhalten. Man wolle Strafanzeige gegen die | |
| verantwortlichen Beamten stellen, so van Aken weiter. | |
| Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei, fordert „alle Parteien in Sachsen | |
| und bundesweit auf, diesen Angriff ohne Wenn und Aber zu verurteilen.“ | |
| Parlamentarische Beobachtung sei ein hohes Gut, das im Interesse von | |
| Demokratie und Rechtsstaat verteidigt werden müsse. „Polizeigewalt | |
| untergräbt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger und darf grundsätzlich | |
| nicht hingenommen werden.“ (dmn/lol) | |
| ## 15:00 Polizeiauto mit plattem Reifen | |
| Riesa: Die Polizeidirektion Dresden bestätigt der taz, dass es bislang | |
| keine Fest- oder Gewahrsamnahmen gegeben habe. Derzeit wisse man von sechs | |
| leicht verletzten Polizist:innen. Um welche Verletzungen es sich genau | |
| handle, könne sie aber nicht sagen. Derweil hat die taz eine Polizeiwanne | |
| mit plattem Reifen entdeckt. (dmn) | |
| ## 14:48 Blockaden freiwillig aufgelöst | |
| Riesa: Der bunte Finger, läuft nach dem Ende seiner Blockade nun als Demo | |
| Richtung Hauptkundgebung in der Pausitzer Straße. Auch die Tripods auf der | |
| Poppitzer Landstraße haben ihre Blockade mittlerweile selbstbestimmt | |
| beendet, teilt das Bündnis Widersetzen mit. (shs/lol) | |
| ## 14:30 Warum sie zum Protest gekommen ist | |
| Riesa: „Wir sind richtig früh aufgestanden, weil die AfD für alles steht, | |
| wogegen wir kämpfen. Sie ist rassistisch, sexistisch, faschistisch und | |
| fossil. Dass ein Parteitag wie heute stattfindet, trägt zu einer | |
| Normalisierung einer Partei bei, die es so einfach nicht geben darf. Eine | |
| Partei, die menschenverachtende Ideologie verbreitet, [1][gehört | |
| verboten]“, sagt Emma Neumann, Teilnehmerin der Demonstration der taz zu | |
| ihrer Motivation. (are) | |
| ## 14:20 Tee, Ruhe und ärztliche Versorgung bei Riesa für Alle | |
| Hauptstraße: Aktivist:innen von Riesa für Alle haben eine Wärmestube | |
| eingerichtet. Hier gibt es warmen Tee, ruhige Musik und eine Toilette. | |
| Schon um 9 Uhr haben sie geöffnet, aber in der ersten Stunde sei gar | |
| niemand gekommen, erzählt Throng Do Duc. Er ist in Riesa aufgewachsen und | |
| Gründungsmitglied der Initiative. Ab 10 Uhr sei der Raum dann immer voller | |
| geworden. Auch Verletzte, die Pfefferspray abbekommen oder | |
| Gesichtsverletzungen erlitten haben, seien im Raum versorgt worden. (dmn) | |
| 13:38 Weidel ruft „Remigration“ | |
| Riesa/Arena: „Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben | |
| Remigration“, ruft Weidel und bekommt lauten Applaus. Der bisher selbst | |
| innerhalb der AfD nicht ganz unumstrittene Begriff stand nicht im | |
| Programmentwurf für die Bundestagswahl – jetzt ruft die frisch gewählte | |
| Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl ihn von der Bühne. Das hatten | |
| sonst nur die radikalen Landesverbände getan – etwa der Landesvorsitzende | |
| von Thüringen Björn Höcke, der schon 2019 in seinem Buch ein | |
| „großangelegtes Remigrationsprojekt“ mit „wohltemperierter Grausamkeit“ | |
| forderte oder als er im Dezember 2023 sagte, dass man in Deutschland gut | |
| mit 20 bis 30 Prozent weniger Menschen leben könne. | |
| Als Weidel den Begriff benutzt, brandet Applaus auf. Die jubelnden | |
| AfD-Mitglieder antworten mehrfach auf ihre Rede mit den Sprechchören „Alice | |
| für Deutschland“, dem abgewandelten SA-Slogan „Alles für Deutschland“, … | |
| dessen Verwendung den der Rechtsextremist Höcke bisher zweimal verurteilt | |
| wurden. In Halle musste Höcke für den SA-Spruch 16.900 Euro zahlen, hier in | |
| Riesa hat der Bundesvorstand „Alice für Deutschland“ auf blaue Herzen | |
| drucken lassen. Dass Höcke einer der ersten Gratulanten ist, rundet das | |
| Bild ab. (gjo) | |
| 13:37 Alice Weidel ist gewählt | |
| Riesa/Arena: Nach ihrer Kür als AfD-Kanzlerkandidatin hat Parteichefin | |
| Alice Weidel einen radikalen Kurswechsel in der deutschen Politik in | |
| Aussicht gestellt. Sollte die AfD in Regierungsverantwortung kommen, würden | |
| die deutschen Grenzen „dicht“ gemacht und es werde „Rückführungen in gr… | |
| Stil“ geben, sagte Weidel am Samstag beim AfD-Parteitag in Riesa. Dabei | |
| machte sie sich ausdrücklich auch den umstrittenen Begriff „Remigration“ zu | |
| eigen: „Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben | |
| Remigration“, sagte sie unter dem Jubel der Delegierten. (afp) | |
| 13:45 Polizei behindert Presse und drängt Demo ab | |
| Friedrich-List-Straße/Kasernenstraße: Die Polizei hat zunächst mehrere | |
| Journalist*innen nicht durchgelassen, darunter auch einen taz-Reporter. | |
| Erst nachdem dieser Verdi angerufen hat, wurde er durchgelassen. Die | |
| Polizei schubst die gesamte Demonstration brutal die Friedrich-List-Straße | |
| herunter, wie aus einem Video hervorgeht, das der taz vorliegt. Hinter der | |
| Polizeikette werden mehrere Aktivist:innen verarztet. | |
| „Bitte gehen sie weiter und verhalten sie sich friedlich“, sagt die Polizei | |
| durch, während sie Demonstrierende die Straße entlang schubsen. „Hören sie | |
| auf uns zu schlagen!“, ruft eine Demonstrierende durch ein Megafon zurück. | |
| Kurz darauf folgt ein Pfeffersprayeinsatz. Die Demonstrierenden sind | |
| konstant unterwegs in der Richtung, die von der Polizei angegeben wurde. | |
| Für den Einsatz gibt es keinen unmittelbar ersichtlichen Grund. (tk) | |
| 13:24 Mehr als 15.000 demonstrieren gegen AfD | |
| Riesa/Parkplatz vor Arena: Auf dem Platz vor der Arena heißt es, der | |
| Parteitag sei 2 Stunden verzögert. Die Menge jubelt. Die Rednerin ruft dazu | |
| auf, die Blockade an der Pausitzstraße zu unterstützen, sodass die auch die | |
| letztn AfDler, die noch auf dem Weg seien, nicht in die Halle kämen. Die | |
| Zahl der Teilnehmenden am antifaschistischen Protest sei inzwischen auf | |
| 15.000 gewachsen, heißt es. In ganz Riesa ist die Menge zu hören. (nka/jw) | |
| 13:21 Polizeigewalt gegen goldene und blaue Demo-Gruppe | |
| Friedrich-List- Straße: Die Aktionsgruppen in den Farben Gold und Blau sind | |
| laut den Veranstalter:innen von Widersetzen „wieder am Start“. An der | |
| Stelle sei viel Polizei und die Demonstrierenden erfahren „massive | |
| Polizeigewalt“, so das Bündnis. (lol) | |
| 12:56 AfD will sich am Sonntag mit JA-Konflikt befassen | |
| Riesa/Arena: Der Parteitag läuft, aber es sind noch nicht alle Delegierten | |
| da. 550 sollten es insgesamt sein, in der Halle wird gesagt, dass 437 | |
| Stimmberechtigte vor Ort seien. Klar ist: Der [2][Konflikt mit der | |
| AfD-Jugendorganisation Junge Alternative] wird am Sonntag behandelt. Eine | |
| deutliche Mehrheit ist dafür, den vom Bundesvorstand unterstützten Punkt | |
| vorzuziehen, damit er nicht von der Tagesordnung kippt. Ein | |
| Nicht-Befassungsantrag scheitert. (gjo) | |
| 12:53 Polizei hindert Demonstrierende an Heimreise | |
| Klötzerstraße: Die Polizei versperrt mit mehreren Straßensperren entlang | |
| der Klötzerstraße den Fußweg zum Bahnhof. Hunderte Protestierende werden | |
| daran gehindert, ihren Zug zu nehmen und Riesa zu verlassen. (evs) | |
| 12:45 Der lila Finger bricht durch | |
| Rathausplatz: Der lila Finger will zum Blockadepunkt an der Ecke Großheiner | |
| Straße/Doktor Külz Straße gelangen, der Demonstrierenden zufolge seit den | |
| Morgenstunden besetzt ist. Die ersten Reihen preschen los, die Polizei | |
| pfeffert, doch sie hat zu wenige Kräfte. Als die Antifas auf die bestehende | |
| Blockade zurennen, bricht Jubel aus. „Hurra, hurra die Antifa ist da“, ruft | |
| die Menge. (tk) | |
| 12:30 „Meine Band wäre unter der AfD im Gefängnis“ | |
| Riesa: Auf dem Parkplatz vor der WT Arena tritt ZSK auf. Der Sänger der | |
| berühmten Punkband sagte [3][der taz vorab im Interview]: „Wenn man sieht, | |
| was bei der AfD für ein harter Rassismus und Antisemitismus gepredigt wird, | |
| welche Vernichtungsfantasien Leute da haben. Das wäre keine rosige Zukunft, | |
| sondern eine Diktatur. Die taz wäre verboten und meine Band wäre vermutlich | |
| im Gefängnis.“ (dmn/lol) | |
| 12:11 Uhr: Der Parteitag läuft, Chrupalla wettert | |
| Riesa/Arena: Der Parteitag läuft nun. Tino Chrupalla hält die | |
| Eröffnungsrede. Er wirkt sauer, spricht von einer schwierigen Anreise und | |
| bedankt sich bei der Polizei: „Wer Teilnehmer oder die Polizei bedroht, ist | |
| weder Demokrat noch Aktivist, sondern Antidemokrat und Terrorist“, meint | |
| er. Dass sich Gewerkschaften am Protest beteiligten, sei eine Schande. | |
| Als er die Polizei erwähnt, gibt es Buh-Rufe im Saal. Offenbar sind nicht | |
| wenige Delegierte höchst unzufrieden mit dem Polizeikonzept. Chrupalla | |
| dankt der Polizei trotzdem. | |
| Dann hält er eine Wahlkampfrede. Darin schimpft er über [4][die Brandmauer] | |
| und sagt, man wolle die 20-Prozent-Marke hinter sich lassen. Vor allem | |
| greift er den Unionskandidaten Friedrich Merz an der nach rechts gerückten | |
| CDU an: „Die Seele der CDU hat er an Black Rock verkauft und jetzt bedient | |
| er sich als Raubkopierer an unserem Programm.“ [5][Gemeinsamkeiten vor | |
| allem zur Union] herauszustellen, ist die ausgemachte Wahlkampfstrategie | |
| der AfD. | |
| Zum Schluss fordert Chrupalla den deutschen Mittelstand dazu auf, sich wie | |
| Elon Musk zur AfD zu bekennen. Inhaltlich kommt bei der kurzen Rede | |
| allerdings nicht viel rum. (gjo) | |
| 12:15 Polizei räumt mehrere Blockaden | |
| Riesa: Die pinke Aktionsgruppe auf der Elbbrücke werde jetzt geräumt, wie | |
| Widersetzen mitteilt. Kurz zuvor meldete das Bündnis dasselbe für die | |
| Aktionsgruppe orange bei Pausitz. (lol) | |
| ## 11:59 Noch immer kein Parteitag | |
| Riesa/Arena: In der Halle ergeht eine Durchsage: Die letzten beiden Busse | |
| sollen gleich eintreffen, dann gehe es los. Die Verzögerung beträgt nun | |
| schon zwei Stunden. (gjo) | |
| ## 11:56 AfDler findet Anreise „schlecht organisiert“ | |
| Riesa/Arena: Zwei AfD-Busse treffen ein. Die Delegierten versuchen, | |
| schnellen Schrittes in die Arena zu gelangen. Auf die Frage, wie die | |
| Busfahrt war, antwortet einer nur: „Lang!“ Ein anderer sagt, damit hätte er | |
| gerechnet. Ein Dritter fügt an, das Ganze sei wohl schlecht organisiert. | |
| Aber damit habe er gerechnet, dann gehe der Parteitag heute eben länger. | |
| Während sich am Eingang der Arena eine Schlange bildet, ist im Hintergrund | |
| das alarmierende Heulen des [6][Konrad-Adenauer-Busses] zu hören. Dieser | |
| ist vom politischen Kunstkollektiv Zentrum für Politische Schönheit nach | |
| Riesa gefahren worden, um den Wahlkampf der AfD zu „zerstören“. (dmn) | |
| 11:55 Polizei ringt Demonstrierende brutal nieder | |
| Puschkinplatz/goethestrasse: Busse der AfD fahren vorbei. Die Faschisten | |
| lachen hämisch, filmen die Antifaschist:innen, die vor ihren Augen | |
| weggeprügelt werden, damit die Busse durch können. Die Blockierenden | |
| johlen, zeigen Stinkefinger und rufen „Ihr Faschisten!“. Plötzlich wird die | |
| Situation sehr dynamisch. Die Blockade des pinken Fingers löst sich in | |
| Sekundenschnelle auf, die Menschen versuchen, aus dem Kessel auszubrechen. | |
| Doch die Polizei ringt die Demonstrierenden brutal nieder, setzt dabei | |
| Pfefferspray wird ein. Nach etwas Hin und Her sammelt sich der Finger in | |
| der Robert-Koch-Straße/Klötzerstraße. (tk) | |
| Festnahmen soll es laut Auskunft der Polizei gegenüber der taz bisher keine | |
| gegeben haben. (sean) | |
| 11:47 „Dass es etwas bringt, fühlt sich gut an!“ | |
| Den pinken Finger auf der Elbbrücke hat die Polizei mittlerweile vier Mal | |
| aufgefordert, Zufahrts-und Rettungswege freizumachen. „Für mich ist es das | |
| erste Mal, dass ich bei einer Blockade mitmache“, sagt eine junge Frau. | |
| „Und dann gleich so eine riesige!“ Sie ist mit einer Freundin gekommen. | |
| „Heute Morgen waren wir uns noch unsicher, ob das etwas bringt hier. Aber | |
| jetzt, wo wir wissen, dass wir die Zufahrtswege blockieren, fühlt es sich | |
| richtig gut an“, sagt die 25-jährige Studentin der taz. (fzs) | |
| ## 11:40 Polizei räumt Blockade am Puschkin-Platz | |
| Alexander Puschkin Platz: Die Polizei räumt die Blockade. Zuvor war ein | |
| Teil des pinken Fingers aus der Demo ausgebrochen und zu der Blockade | |
| durchgestoßen. Jetzt werden Menschen abgeführt, die Polizei wendet | |
| augenscheinlich Schmerzgriffe an, [7][die Jurist:innen in Situationen | |
| wie diesen als „unmenschliche Behandlung und damit im Einzelfall als | |
| Verstoß gegen das Folterverbot aus Art. 3 Europöische | |
| Menschenrechtscharta“] bezeichnet haben. „Wir sind friedlich was seid ihr�… | |
| rufen Demonstrierende. Wenn die Protestierenden abgeführt werden, hallt es | |
| „ihr seid nicht allein“. Bei einem Ausbruchsversuch aus dem Kessel im Park, | |
| in dem sich die Protestierenden befinden, rammt die Polizei mindestens | |
| einen Protestierenden rabiat um. (tk) | |
| ## 11:39 AfD-Autos an Zufahrt gehindert | |
| Rostocker Straße/Paul- Greifzu-Straße: Die bunte Aktionsgruppe steht noch | |
| an dieser Ecke, heißt es vom Bündnis Widersetzen. „Genau richtig. Sie haben | |
| dort gerade AfD Autos an der Durchfahrt gehindert.“ (lol) | |
| ## 11:25 Presse wurde durchgelassen | |
| Klötzer/Friedrich-List-Straße: Nach mehr als einer halben Stunde Warten in | |
| der Kälte wurde der Reporter der taz endlich von der Polizei durchgelassen. | |
| Nötig war dafür zuerst ein Anruf bei zuständigen Polizeidirektion Dresden, | |
| die daraufhin die Beamten des Medienschutz-Teams vor Ort vorbeigeschickt | |
| haben. Offenbar hatte es sich um ein Missverständnis innerhalb der Polizei | |
| gehandelt. (dmn) | |
| 11:15 Punkband Team Scheiße gibt Konzert | |
| Riesa/Arena: Jetzt spielt Team Scheiße auf der Bühne vor der Arena. Ihr | |
| erster Song heißt „Karstadtdedektiv“. Der Sänger grölt: „Ihr könnt kl… | |
| was ihr wollt, ich werd' niemanden verraten. Alles, was ich will ist ein | |
| Freund“, während sich der Platz weiter füllt mit Menschen, die von der | |
| Großdemo kommen. (jw/nka/lol) | |
| ## 11:10 Räumung vor AfD-Büro | |
| Lange Straße: Vor dem Büro eines lokalen AfD-Politikers stehen | |
| Polizist:innen und circa 10 Leute in Zivil, vermutlich von der AfD. Es | |
| sind circa 25 Aktivist*innen dazu gekommen und skandieren: „Es gibt | |
| kein Recht auf Nazi-Propaganda“. Die Polizei räumt sie sofort. (shs) | |
| ## 11:05 Die Blockaden sind stabil | |
| Riesa: Trotz Räumversuchen und Gewalt der Polizei halten sich laut | |
| taz-Informationen nach wie vor folgende Blockaden: an der Heydaerstraße | |
| nahe des kleinen Vororts Poppitz, auf der Lauchhammerstraße an der | |
| Elbbrücke, an der Hafenbrücke, an der Kanitzerstraße/Paul-Greifzu-Straße, | |
| an der Rostocker Straße/B 169, an der Rostocker/Riesaer Straße sowie an | |
| einer Ecke südlich davon. Auf der B 196 soll seit 6:30 Uhr ein LKW quer | |
| stehen, sodass die Durchfahrt unmöglich ist. Darüber hinaus sind | |
| Kleingruppen in der Stadt unterwegs, die immer wieder kleinere Blockaden | |
| gegen die AfD errichten. (lol) | |
| ## 10:50 La Rey rappt vor der Arena | |
| Riesa/Arena: Der Platz vor der Halle füllt sich langsam, circa 3000 | |
| Personen sind bereits eingetroffen. Die Rapperin La Rey wärmt die | |
| Teilnehmenden mit Musik auf. Das Programm auf der Bühne vom Bündnis Kein | |
| Bock auf Nazis hatte sich eine Stunde verzögert. La Rey fordert die | |
| Menschen auf, sich an ihre Liebsten zu kuscheln, weil die aktuelle Zeit | |
| nicht leicht sei. Aber, so die Sängerin: „Wir können was bewegen.“ (jw/nk… | |
| ## 10:45 Mit dem Auto kommt man kaum nach Riesa | |
| Will man über die Landstraßen mit dem Auto nach Riesa einfahren, wird man | |
| überall von der Polizei gestoppt. Sie rät, wieder umzukehren und es gar | |
| nicht erst zu versuchen. Viele stellen ihr Auto deshalb ab und laufen zu | |
| Fuß, was ein bis zwei Stunden dauern kann. (kafe) | |
| 10:34 Ein Demonstrant blutet und wird festgenommen | |
| Klötzerstr./Rudolf-Breitscheid-Straße: Es gibt Gedrängel, die Polizei setzt | |
| Pfefferspray ein. Ein blutender Demonstrant wird festgenommen und | |
| abgeführt. „Du bist nicht allein“, rufen die Demonstrant*innen. | |
| Der Tripod an der Heydaerstraße nahe des kleinen Vororts Poppitz steht | |
| inzwischen wieder, teilt das Bündnis mit. (lis/lol) | |
| 10:21 Polizei pfeffert AfD den Weg frei | |
| Bei einer Sitzblockade wurden Autos von der AfD blockiert. Die Veranstalter | |
| vom Bündnis Widersetzen teilen mit: „Mit Pfefferspray hat die Polizei den | |
| Weg für die Faschisten frei gemacht.“ An vielen anderen Stellen seien die | |
| Sitzblockaden jedoch sehr effektiv, heißt es weiter und sie „sollten nicht | |
| aufgelöst werden, sonst werden sie wahrscheinlich als Zufahrtswege | |
| genutzt.“ (lol) | |
| ## 10:20 Polizei fordert, Vermummung abzulegen | |
| Von der Groß-Demo hat sich eine Personendemo an die Spitze abgesetzt und | |
| ist kämpferisch nach vorne geprescht. Die Polizei hat gerade zum dritten | |
| Mal per Durchsage gefordert, dass die Gruppe ihre Vermummung ablegen soll, | |
| dies verstoße gegen das Versammlungsgesetz. (nka) | |
| 10:15 Blockaden erfolgreich, AfD-Parteitag noch nicht gestartet | |
| Riesa/Arena: Eigentlich sollte der Parteitag um 10 Uhr losgehen. Doch die | |
| Blockaden sind recht erfolgreich: Es gibt noch immer viele leere | |
| Sitzreihen. Der Beginn werde sich weiter verzögern, mindestens um eine | |
| Stunde, wie die taz in der Parteitagshalle erfahren hat. Von den 550 | |
| erwarteten Delegierten ist bisher höchstens ein Drittel eingetroffen. (gjo) | |
| ## 10:06 Menschen klettern auf Bäume | |
| Kasernenstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße: Mehrere Demonstierende sind auf | |
| einen Baum geklettert. Die Demo wartet darauf, weiterlaufen zu dürfen. | |
| (nka) | |
| 9:33 AfD will „Remigration“ in Programm aufnehmen | |
| Riesa/Arena: Im Inneren der Halle, in der in diesen Minuten der | |
| AfD-Bundesparteitag starten sol, ist alles auf Nationalismus gepolt: 16 | |
| Deutschlandfahnen sind auf der Bühne. Nach taz-Informationen soll auf dem | |
| Parteitag auch der Begriff „Remigration“ Eingang in das Wahlprogramm | |
| finden. Im Entwurf der Kommission tauchte der Begriff bisher nicht auf. Ein | |
| Jahr nach der [8][Correctiv-Recherche] wirbt die AfD also auch bei der | |
| Bundestagswahl für das rassistische Konzept. | |
| Die AfD Bayern fasste darunter kürzlich in einer Resolution „millionenfache | |
| Ausweisungen“ bei mangelnder Integrationsfähigkeit, auch die Aberkennung | |
| von Staatsbürgerschaften war Teil der Resolution. | |
| Im Wahlprogramm soll laut Parteikreisen allerdings eine abgeschwächte | |
| Definition genutzt werden. In jedem Fall scheint der Begriff gesetzt zu | |
| sein. Rechtsextremist Björn Höcke, aber auch das nicht weniger radikale | |
| Netzwerk um den [9][Ex-Hooligan Sebastian Münzenmaier] setzen sich unter | |
| anderem dafür ein, dass der euphemistische Begriff für Massenvertreibung | |
| ins Programm kommt. (gjo) | |
| ## 9:45 Polizei pfeffert pinken Finger | |
| Riesa/Postamt: Der pinke Finger probiert, beim Postamt durchzubrechen, doch | |
| er wird von der Polizei mit Pfefferspray abgehalten und zurück auf die | |
| Straße vor dem Hauptbahnhof gedrängt. (lis) | |
| 9:30 Polizei blockiert Presse | |
| Speicherstraße: Hier lässt die Polizei die Presse nicht passieren. Es | |
| heißt, nur wer für den AfD-Parteitag akkreditiert sei, dürfe durch, so ein | |
| Beamter zur taz. Alle anderen müssten außen herrum. Am Durchkommen | |
| gehindert wurde laut der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union | |
| (dju) in Verdi mindestens noch ein weiterer Journalist. Auch an der Keuzung | |
| Klötzerstraße/Friedrich-List-Straßeversperrt die Polizei | |
| Pressevertreter:innen den Weg zur Arena. In einer Bäckerei in der | |
| Nähe klagt die Verkäuferin, dass ihr heute viel in der Auslage liegen | |
| bliebe, weil kaum Kundschaft durchkäme. (dmn/lol) | |
| 9:25 Demo läuft vom Bahnhof los | |
| Riesa/Bahnhof: Die Großdemo setzt sich jetzt in Bewegung. Die Stimmung ist | |
| ausgelassen. Es sind alle Altersgruppen vertreten. Zuvor war es dort | |
| beschaulicher zugegangen als an anderen Orten in der Stadt. Immer mehr | |
| Menschen sind mit selbstgestalteten Plakaten dazugestoßen, darauf steht zum | |
| Beispiel: „Für eine bunte Zukunft“ oder „Ekelhafd“. Eine Frau verteilt | |
| Klapperrasseln. Einzelne wollten über Absperrungen klettern. Die Polizei | |
| hat versucht, sie aufzuhalten. Die Demo Teilnehmerinnen haben sie | |
| angefeuert und gerufen „Alerta, alerta, Antifaschista“. (jw) | |
| ## 9:15 Polizeipanzer stehen vor der Arena bereit | |
| Riesa/Arena: Vor der weiträumig abgesperrten Arena Riesa ist es noch recht | |
| leer. Auf dem Parkplatz vor der Halle läuft Musik. „Ich bin gegen Nazis und | |
| setz mich dafür ein!“, schallt es von der großen Bühne. Hinter den | |
| Absperrungen steht riesiges Gerät der Polizei bereit: ein Polizeipanzer, | |
| zwei Wasserwerfer. Auf dem Dach der Halle klettern Polizisten herum. (gjo) | |
| ## 9:10 Frust im blauen Finger | |
| Oschatz/Dresdener/Nossener Straße: Der blaue Finger befindet sich noch weit | |
| entfernt von Riesa. Nachdem die Demonstrierenden über ein Feld auszubrechen | |
| versucht hatten, scheitert das Weiterkommen an drei Polizist:innen. Zurück | |
| auf der Straße stoppt die Polizei den Aufzug erneut. Frustration macht sich | |
| in den Reihen der allesamt sehr jungen Antifas breit. Wie es weitergehen | |
| soll, weiß dort gerade keiner. (tk) | |
| ## 9:00 Polizei räumt Tripod | |
| Leutewitzer Straße: Der Tripod, der die Zufahrt für AfD über die versperrt, | |
| wird gerade von der Polizei geräumt. Laut Veranstaltern sei das der einzige | |
| Zugang für die AfD. Ein Tripod ist ein typisches Blockade-Instrument bei | |
| Protesten. Es handelt sich um ein dreibeiniges Gestell, das meist 1,5 bis 3 | |
| Meter hoch ist und in dem eine oder mehrere Personen, mit Kletterseilen | |
| befestigt, hängen. (lol) | |
| ## 8:45 Palästinensische Fahne wird geschwenkt | |
| Der orangefarbene Finger ist bei der Abfahrt der B 169 im Süden angekommen. | |
| Eine palästinensische Fahne wird geschwenkt, wie ein Video der | |
| kommunistischen Gruppe „Klasse gegen Klasse“ auf Bluesky zeigt. (lol) | |
| ## 8:35 Kein Auto soll durchkommen zur AfD | |
| Elbbrücke: An der Elbbrück haben sich Menschen auf den Boden gesetzt. Sie | |
| sind ausgestattet mit Wärmedecken, es wird eine mobile Toilette aufgebaut. | |
| Eine Sprecherin sagte, die Leute seien genau an der richtigen Stelle, | |
| „damit kein Auto durchkommt“. (nka) | |
| 8:30 Sitzblockaden teils stabil, teils von Polizei gestört | |
| Riesa: Rund 800 Menschen der pinken Aktionsgruppe haben laut | |
| Veranstalter:innen eine Sitzblockade bei der Hafenbrücke formiert. | |
| Auch die Aktionsgruppe Gold bei Lonnewitz blockiert weiter. Die Demo, die | |
| vom Hauptbahnhof gestartet ist, besteht den Angaben zufolge aus circa 4000 | |
| Teilnehmenden. Die Blockade an der Auffahrt auf die B 169 bei Seerhausen | |
| sie gerade geräumt worden, heißt es weiter. An der Rostocker Straße/Abfahrt | |
| B169 hat die Polizei circa hundert Personen auf der Fahrbahn gestoppt. | |
| Einige sitzen auf dem Asphalt und singen: „Wehrt euch, leistet Widerstand | |
| gegen den Faschismus hier im Land.“ Der zweite Teil des bunten Fingers, | |
| rund 500 Personen joggen derweil zu weiter Teil des bunten Fingers (die | |
| haben sich am Anfang verloren) ist zur ursprünglichen Blockade an der | |
| Paul-zu-Greif-Straße/Hamburger Straße. (lol/dmn/shs) | |
| ## 8:20 Wasserwerfer aus Berlin vor Ort | |
| Lommatzscher Straße/Rostocker Straße: Der grüne Finger steht zwei | |
| Wasserwerfern von der Polizei Berlin gegenüber. Die Polizei berät derweil | |
| über ihr Vorgehen. Aus einem Lautsprecherwagen dröhnt Techno, die Menschen | |
| haben sich untergehakt und wippen. Es ist kalt. (dmn) | |
| ## 8:05 Polizei setzt Gewalt gegen pinken Finger ein | |
| Lauchhammerstraße: Der pinke Finger bricht durch die Polizeikette. Die | |
| Polizei setzt Pfefferspray und massive Gewalt ein, es wird viel getreten | |
| und gedrückt. Der Finger hat sich am Räumpanzer vorbeigeschoben, wird aber | |
| wieder zurückgedrängt. Der Finger besteht aus mehreren Tausend Personen. | |
| Polizeiwagen rasen an, Hunde kläffen, circa 7 Polizeipferde sind im | |
| Einsatz. (are) | |
| ## 7:57 Bunter Finger blockiert Kreuzung | |
| Paul-Greifzu-Strasse/Hamburger Straße: Der bunte Finger ist am | |
| Blockadepunkt angekommen. Dort steht die Polizei mit zwei Wannen, | |
| Auseinandersetzungen gibt es bislang keine. (shs) | |
| ## 7:55 Polizei setzt pinken Finger fest | |
| Riesa/Ortseingang: Der pinke Finger wurde am Ende der Bundesstraße von der | |
| Polizei festgesetzt. Die Ansage: Der Zug solle kurz hier „aufgestaut“ und | |
| dann zur Versammlung am Bahnhof begleitet werden. (are) | |
| 7:49 Polizei setzt Pfefferspray ein | |
| Riesa/kurz vor B169: Beim Durchbruchsversuch hat die Polizei Pfefferspray | |
| versprüht. Mehrere Personen spülen ihre Augen aus. Die Stimmung ist | |
| trotzdem ruhig, die Demo läuft auf ihrer Route weiter vom Bahnhof Richtung | |
| Arena. (dmn) | |
| ## 7:40 Demo weicht von Route ab | |
| Die Demo, die vom Bahnhof gestartet ist, weicht von ihrer Route ab. Die | |
| Polizei stellt sich in den Weg und bittet per Ansage, zurück auf die Route | |
| zu gehen, den Beamten Folge zu leisten und ruhig zu bleiben. Keine größere | |
| Konfrontation. (dmn) | |
| ## 7:29 Demo mit 1500 Personen läuft los | |
| Riesa/Bahnhof: Die Versammlung von circa 1.500 Personen setzt sich in | |
| Bewegung. Vom Lautsprecher wurde um eine friedliche Demo gebeten. Dazu | |
| trage auch bei, wenn die Polizei die Finger vom Pfefferspray lasse. Aus den | |
| Lautsprechern dröhnt Punkrock, im Text geht es um Seenotrettung, die Demo | |
| skandiert „Alerta, alerta, Antifascista“. Nach wenigen Metern fliegt ein | |
| Böller. (dmn) | |
| ## 7:20 Pinker Finger drückt Polizei weg und läuft | |
| Die Polizei hat versucht, den pinken Finger aufzuhalten. Doch dieser drückt | |
| sich durch und setzt sich Richtung Ziel in Bewegung. Er nimmt jetzt beide | |
| Spuren der Bundesstraße ein und die Menschen rufen „Whose streets? Our | |
| streets!“. Die Polizei läuft jetzt wieder vor dem Finger her. Es hatte sich | |
| am Rand außerdem ein weiterer Finger herausgebildet. (are) | |
| ## 6:56 Aus allen Himmelsrichtungen gegen die AfD | |
| Riesa: Eine Kleingruppe blockiert laut dem Bündnis mit technischen | |
| Hilfsmitteln die östliche Fahrbahn der B169 südlich der Stadt. Die | |
| Aktionsgruppe orange ist derweil im Südosten auf dem Böhlener Weg aus ihren | |
| Bussen ausgestiegen und läuft Richtung Zentrum. Die goldene Aktionsgruppe | |
| ist bei Lonnewitz, südwestlich von Riesa, mit Hunderten Menschen aus ihren | |
| Bussen ausgestiegen und läuft auf der B6 Richtung Stadt. Der pinke Finger | |
| befindet sich immer noch an der Landstraße nach Riesa, Höhe Röderau. Es | |
| wird versucht, eine Versammlung anzumelden. Im bunten Finger haben die | |
| Veranstalter:innen 660 Personen gezählt. (lol) | |
| 6.53 Polizei setzt Hunde ein | |
| Riesa/Bahnhof: Die Polizei positioniert Hunde vor den wartenden Menschen. | |
| Deren Gebell schallt über den Platz, die Tiere sind unruhig, hüpfen auf und | |
| ab. Die Beamt:innen haben sichtlich Mühe, sie zu kontrollieren. Aus | |
| welchem Grund und mit welchem Ziel sie eingesetzt werden, beantwortet sie | |
| bislang nicht. Die Demonstrant:innen stimmen derweil „Hoch die | |
| internationale Solidarität“ an. (dmn) | |
| 6:45 Shuttlepunkt der AfD in Oschatz blockiert | |
| Oschatz: Die blaue Aktionsgruppe blockiert Oschatz. Dort soll beim | |
| Finanzamt der Shuttlepunkt für die AfD eingerichtet werden. (lol) | |
| ## 6:25 Polizeikette gegen pinken Finger | |
| Bei Röderau, östlich von Riesa/Bundesstraße 169: Während sich der | |
| pinkfarbene Finger formiert, steht vor den Menschen, die das Transpi | |
| halten, schon eine Reihe Polizist:innen. Sie haben eine Kette gebildet und | |
| wollen den Zug daran hindern, eine geplante Blockade zu errichten. (are) | |
| 6:16 Ankommende werden bejubelt | |
| Riesa/Bahnhof: Demonstrierende, die bereits am Bahnhof warten, begrüßen | |
| Ankommende mit lautem Jubel: „Hurra, hurra, die Antifa ist da“. Laut | |
| Bündnis sind bereits 500 Personen angekommen. „Mit dem nächsten | |
| Regionalexpress aus Leipzig knacken wir die 1000!“, hoffen sie. Die | |
| Demonstrierenden haben sich zuvor in Gruppen eingeteilt, die jeweils Westen | |
| in verschiedenen Farben tragen, diese Gruppen nennen sich „Finger“. Es gibt | |
| Finger zum Beispiel in pink und grün. (nka/lol) | |
| ## 4:30 Abfahrt in Leipzig | |
| Leipzig/Hauptbahnhof: In kleinen Gruppen trudeln dick angezogene Menschen | |
| in die Eingangshalle ein. Wie alle auf dem Gleis 19 in den Zug passen, ist | |
| noch unklar. Es dominiert aber ein anderes Thema: die Kälte. „Ich habe noch | |
| eine Regenjacke, ich habe noch eine Daunenjacke“, zählt eine Person ihre | |
| zusätzlichen Schichten auf. (dmn) | |
| ## 2:00 Abfahrt in Berlin | |
| Berlin/Charlottenburg: Um 2 Uhr morgens haben sich mehr als 1.000 Menschen | |
| vor den Messehallen getroffen. Zackig werden sie den über 20 Bussen | |
| zugewiesen, die vom Westen der Stadt nach Riesa aufbrechen, darunter ein | |
| Bus der Gewerkschaft. Aktivist:innen treffen erste Vorbereitungen: Sie | |
| schreiben sich die Telefonnummern des Ermittlungsausschusses auf die Arme. | |
| Verteilt werden Warnwesten, Masken, Wärmesohlen und Isomattenausschnitte. | |
| (lis) | |
| Tausende auf dem Weg zu AfD-Parteitag in Riesa | |
| Die AfD hat an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag in der sächsischen | |
| Stadt Riesa geplant. [10][Alice Weidel soll dort zur Kanzlerkandidatin | |
| gekürt werden.] Am Samstag um 10 Uhr soll er beginnen. Ob das klappt, ist | |
| derzeit unklar. | |
| Mehrere Initiativen haben dagegen Proteste angemeldet. Die AfD treibe als | |
| parlamentarischer Arm der extremen Rechten antidemokratische Hetze voran, | |
| heißt es unter anderem zur Begründung. Aus dem gesamten Bundesgebiet sind | |
| bereits am Vortag oder in der Nacht Busse losgefahren, am frühen Morgen | |
| stiegen Aktivist:innen in Leipzig und Dresden in Züge. | |
| Das Bündnis „Widersetzen“ hat für den Samstagmorgen ab 6:30 Uhr zu | |
| [11][zivilem Ungehorsam] aufgerufen: Aktivist:innen sollen Zufahrten | |
| blockieren, um den Parteitag der extrem rechten AfD zu verhindern. [12][Auf | |
| einer Aktionskarte] hat das Bündnis 12 verschiedene Standorte überall in | |
| der Stadt eingezeichnet. | |
| Ein Plan, der gegen die Linie der sächsischen Polizei läuft. Sie ist mit | |
| einem Großaufgebot vor Ort. Lutz Rodig, Chef der zuständigen | |
| Polizeidirektion Dresden, erklärte am Mittwoch, die Legitimität von Protest | |
| komme an ihre Grenzen, wenn er verhindere, „dass andere ihre Grundrechte | |
| ausüben können“. Demnach zählt der AfD-Bundesparteitag dazu. (dmn) | |
| Anreise aus dem gesamten Bundesgebiet | |
| Verschiedene Initiativen haben Busse organisiert, damit | |
| [13][Aktivist:innen aus ganz Deutschland] nach Riesa reisen können. | |
| Laut dem [14][Bündnis „Widersetzen“] wurden letztlich mehr als 200 Busse | |
| gebucht, einer komme sogar aus dem österreichischen Innsbruck. | |
| Die Polizei hat in Riesa eine großflächige Kontrollzone eingerichtet, in | |
| der sie seit Freitag um 16 Uhr „ohne weiteren Anlass die Identität einer | |
| jeden Person feststellen“ kann. Außerdem kontrolliert die Polizei schon auf | |
| den Zufahrtsstraßen von Riesa, weil sie annehme, dass gewaltbereite | |
| Personen zum Protest anreisen würden. „Wir werden bei unseren Vorkontrollen | |
| sehr differenziert vorgehen“, versprach Lutz Rodig, Präsident der | |
| Polizeidirektion Dresden, vor ab. | |
| Im Anschluss an die Kontrollen werde die Polizei die Reisebusse in die | |
| Riesaer Innenstadt bis zum Versammlungsort begleiten. Die leeren Busse | |
| sollen dann außerhalb abgestellt werden. Nur so sei ein Verkehrschaos zu | |
| verhindern. (dmn) | |
| Zwei Kundgebungen in Riesa untersagt | |
| Gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa haben Vereine und Privatpersonen | |
| mittlerweile 18 Versammlungen angemeldet. In der Stadt verteilt waren zwölf | |
| kleinere Kundgebungen mit bis zu 100 Teilnehmer:innen geplant. Laut dem | |
| Bündnis Widersetzen hat die Polizei zwei von diesen verboten. Sie hätten an | |
| zwei Ecken zwischen der Bundesstraße 169 und der WT Arena, dem | |
| Veranstaltungsort des AfD-Bundesparteitags, stattfinden sollen. Die | |
| Anmelder:innen haben dagegen Widerspruch eingelegt, doch die Eilanträge | |
| gegen das Verbot sind taz-Informationen zufolge abgelehnt worden. | |
| Direkt vor der WT Arena ist ab 9 Uhr eine Kundgebung mit 5.000 | |
| Teilnehmer:innen angemeldet. Bei dieser hat die Initiative Kein Bock | |
| auf Nazis eine Bühne aufgebaut. Neben mehreren Redner:innen treten auch | |
| Bands auf, etwa die [15][Punkbands ZSK] und Team Scheiße sowie der Rapper | |
| Pöbel MC. Offiziell für 12:30 Uhr ist auch eine Demonstration geplant, | |
| allerdings hieß es von den Veranstalter:innen, dass sich deren Beginn der | |
| dynamischen Lage anpassen würde. (dmn) | |
| Aufbau am Freitag | |
| Am Vortag des AfD-Bundesparteitags und der Proteste dagegen begann in Riesa | |
| das große Aufbauen. Vor der WT Arena, in der die AfD zu tagen plant, haben | |
| die Initiativen Kein Bock auf Nazis und Widersetzen eine Bühne errichtet | |
| und Toilettenwägen aufgestellt. | |
| Derweil transportierten Lastwägen Polizeigitter durch die Stadt. Im Laufe | |
| des Tages platzierten Beamte sie am Straßenrand und rund um | |
| Supermarktparkplätze. Zusätzlich patrouillierte eine große Zahl an | |
| Polizeiwagen durch die Stadt. (dmn) | |
| 11 Jan 2025 | |
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