| # taz.de -- Abschiebungen aus Pakistan: Unmenschliche Maßnahmen | |
| > Afghanische Flüchtlinge werden trotz deutscher Aufnahmezusagen aus | |
| > Pakistan abgeschoben – wegen abgelaufener Visa. Die deutsche Bürokratie | |
| > zerstört Leben. | |
| Bild: Diese Afghanin wartet in Islamabad auf die Ausreise nach Deutschland, die… | |
| Die Lage afghanischer Geflüchteter ist ein Trauerspiel, das nun auch | |
| abermals von Deutschland befeuert wird. Die Abschiebungen von | |
| Afghan:innen aus Pakistan, die bereits eine Aufnahmezusage der | |
| Bundesregierung erhalten hatten, sprechen für sich. Die Behörden | |
| begründeten ihre unmenschliche Maßnahme damit, dass die Visa abgelaufen | |
| waren. Einmal mehr wird damit deutlich, wie wenig die deutsche Bürokratie | |
| den Realitäten vor Ort gerecht wird. | |
| Viele, die anfangs auf Deutschland hofften, wissen mittlerweile nur allzu | |
| gut, dass aus ihrem Neustart in Sicherheit wohl nichts mehr wird. Zumindest | |
| nicht mit der Hilfe Berlins. Seit [1][inzwischen über drei Jahren] befinden | |
| sich viele Afghan:innen in einem ausweglosen Schwebezustand. | |
| „Besarnawesht“, so das persische Wort für „schicksalslos“, jener Zusta… | |
| den viele nur allzu gut kennen. | |
| Denn egal, ob in Afghanistan, das von den militant-islamistischen und | |
| extrem misogynen und demokratiefeindlichen Taliban regiert wird, ob in den | |
| Nachbarländern [2][wie Pakistan] oder Iran oder in Europa oder sogar | |
| Südamerika. Die Welt scheint nicht nur vom 20-jährigen Krieg am Hindukusch | |
| müde geworden zu sein, sondern auch von all den Menschen, die davor | |
| geflüchtet sind und weiterhin gute Gründe haben, im sicheren Exil zu leben. | |
| Völlig klar, dass die Menschen in großer Not immer neue Wege und Routen | |
| finden werden. Die repressive Politik der EU wird daran auch nichts ändern. | |
| Noch um die Jahreswende treffen täglich neue Geflüchtete aus Kabul, Kundus, | |
| Dschalalabad oder anderen afghanischen Provinzen in der griechischen | |
| Hauptstadt Athen ein. Für die meisten von ihnen bleibt vollkommen unklar, | |
| wie es für sie weitergehen soll. Obdachlosigkeit und Illegalität in | |
| Griechenland sind auf Dauer keine Option. | |
| Die [3][Rückkehr in die Türkei] oder in den Iran – beide Staaten schieben | |
| Afghan:innen rigoros ab – ebenso wenig. Und in die Heimat können die | |
| Menschen natürlich erst recht nicht zurück. Andere Wege bleiben. Sie kosten | |
| viel Geld und sind gefährlich, doch sie werden nicht verschwinden, solange | |
| den Flüchtlingen keine andere Wahl bleibt. | |
| 13 Jan 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Emran Feroz | |
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