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# taz.de -- Foodtrends im neuen Jahr: Weniger Dubai und mehr Malaga wagen!
> Unser Kolumnist wirft einen Blick auf Trendprognosen rund ums Essen und
> Trinken. Und hat drei große kulinarische Wünsche für 2025.
Bild: Im Trend: black Tahini, eine schwarze Variante der Sesampaste Tahini
Food-Trendscout zu sein ist bisweilen hartes Brot, aber immerhin ist es
[1][aus rechtsdrehendem Sauerteig]. Blickt man [2][auf den neuesten „Food
Report“], hatte auch Deutschlands führende Expertin Hanni Rützler schwer zu
kauen. „Food Trends sind keine statischen Phänomene“, steht dort, doch
bevor man „Häh, klar sind sie nicht statisch, das ist ja genau das Wesen
von Trends“ antworten kann, führt Rützler weiter aus: „Sie befinden sich …
einer permanenten Evolutionsschleife, verstärken oder präzisieren sich,
stagnieren oder werden schwächer.“
Nachdenkliche Metaworte, die wohl ein wenig entschuldigen sollen, dass
viele der von Rützler für 2025 ausgemachten Großtrends so ähnlich auch
[3][in früheren Food Reports vorkamen] – ob Plant-based Meat, Zero Waste,
Circular Food oder Regenerative Landwirtschaft. Als Großtrends für die
Gastronomie in 2025 nennt Rützler zudem „Pure Prioriäten“ (Reduktion auf
eine authentische und nachhaltig geprägte Wirtshauskultur) sowie „Dynamic
Change“ (die Bedürfnisse der Gäste werden variabler, Wein und Fleisch
weniger wichtig).
Dagegen ist [4][die Vorhersage] der US-amerikanischen Hotelmarke Kimpton
erfrischend konkret. Prophezeit werden hier unter anderem: eine schwarze
Variante der Sesampaste Tahini, die in Nudeln, Eiscreme und sogar in
Cocktails ihren Platz finden soll; neue Chili-Crunch-Varianten mit Beigaben
wie Fenchelsamen oder Mandeln; gepökeltes Eigelb, eine Umami-Bombe aus der
chinesischen Küche.
Auch Bacardi hat den Trendbericht als Marketingtool erkannt, bleibt in
[5][seiner Cocktailkultur-Prognose] aber eher wässrig. So soll es etwa beim
„In-The-Know Imbibing“ um die „If you know, you know“-Momente gehen. Ah…
Etwas klarer sind die „Savory Serves“, Cocktails mit würzigen Zutaten –
wofür es in der Wochentaz bereits im März 2023 [6][einige Rezepte gab].
Tja!
Ich selbst wage dieses Mal keine Vorhersagen, habe aber drei Wünsche für
2025:
1. Lautes Stimmengewirr in ästhetisch bedingt kahlen Räumen – wenige Orte
haben so eine miese Akustik wie Restaurants. Dabei wäre eine geschmackvolle
und schallschluckende Einrichtung möglich. Und „leise“ hat garantiert eine
große Zielgruppe. Liebe Wirt:innen, wir wollen Restful Restaurants.
2. So sehr [7][ich Pistazien liebe], bitte gönnt meinen kleinen grünen
Freunden eine Pause. Some Dubai [8][Demure] would be very mindful.
3. Über achtsame Doppelnamen-Eissorten (Holunder-Gurke) wurde genug
geredet, wir sind bereit für das Comeback eines BRD-der-80er-Jahre-Stars:
Malaga! Quietschgelb, überzuckert und ungesund, mit Ei, Dessertwein und
Rosinen – möge 2025 der Sommer der Malaga Memories werden.
2 Jan 2025
## LINKS
[1] /Das-Sauerteig-Tagebuch/!5798489
[2] https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/food-trends-hanni-ruetzler
[3] /Die-goldenen-Trendregeln-des-neuen-Jahres/!5903474
[4] https://culinarytrends.kimptonhotels.com/p/1
[5] https://www.bacardilimited.com/media/news-archive/savvy-sipping-culinary-cr…
[6] /Salzig-herzhafte-Cocktails/!5921374
[7] /Hype-um-Pistazien/!6003049
[8] /Memes-als-Insiderjoke/!6029464
## AUTOREN
Michael Brake
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