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# taz.de -- Regionales Essen to go: Von Leipziger Lerchen und dem Rigatoni-Toni
> Unser Autor hatte nach hyperlokalem Fastfood gesucht – und jede Menge
> Antworten bekommen. Jetzt geht es auf eine kulinarische Deutschlandreise.
Bild: „Drei im Weggla mit Sauerkraut“, isst man in Nürnberg
Vor ein paar Folgen ging es hier um etwas, [1][das ich „hyperlokales Essen“
nannte]. Damit meine ich Fastfoodgerichte, die nur in einer Stadt oder
einer kleinen Region bekannt sind, dort aber sehr. Und die zugleich noch zu
jung sind, um es als Traditionsessen etwa in Reiseführer zu schaffen.
Festgemacht hatte ich das am Bremer Rollo sowie an einer nur in Hamburg und
umzu bekannten Variante [2][des „Croque Monsieur“].
Ich endete meinen Text mit einem Aufruf, mir weitere Beispiele zuzusenden,
und bekam 21 Mails. Dafür erst mal Danke! Ich bin sehr gerührt. Natürlich
will ich jetzt auch die anderen 21 Leser:innen dieser Kolumne mit auf
eine kulinarische Deutschlandreise nehmen.
Nicht alle Einsendungen passten exakt auf die Definition, auch aus
Platzgründen muss ich etwas aussieben. Und damit nach Saarbrücken, wo es
Rigatoni „an mehreren Verkaufsständen, also To-Go klassisch ausm Fenster
verkauft“ gibt. Die Nudeln „werden in Aluschale mit Tomatensauce gemischt
und dann im Ofen mit fett Käse überbacken“, schreibt eine Leserin, die
selbst gerne mal zum „Rigatoni-Toni“ geht.
Der „Dortmunder Salzkuchen mit Mett und Zwiebeln“ – was einer Art Bagel m…
Kümmel- und Salzkörnern entspricht – wird „am besten mit einem Dortmunder
Export Bier kombiniert“. Glaube ich sofort, fände einen Schnaps allerdings
noch passender. In Hannover ist frittierte Pizza ein etablierter
Straßensnack, und in Nürnberg isst man „Drei im Weggla mit Sauerkraut“,
sprich: Bratwürstchen im Brötchen. Ähnliches Prinzip, aber aus Regensburg:
die „Knackersemmel mit Allem“, ein Brötchen „belegt mit einer der Hälfte
nach aufgeschnittenen und gebratenen Knackerwurst mit Essiggurken, süßem
Senf und Meerrettich“.
In Ostwestfalen-Lippe isst man schon seit langer Zeit Pickert, eine Art
Kartoffelpfannkuchen, der sowohl mit Leberwurst als auch mit Marmelade
bestrichen werden kann. Gänzlich süß und ebenfalls sehr lokal sind das
Aachener Streuselbrötchen und die Leipziger Lerche. Letztere sieht aus wie
eine Pastete und ist mit Marzipan und Marmelade gefüllt. Name und Aussehen
verdanken sie mit echten Vögeln gefüllten Pasteten, die bis zum Verbot der
Lerchenjagd 1876 in Leipzig beliebt waren. In Reutlingen wiederum gibt es
die Mutschel. Um sie zu kriegen, muss man würfeln, und zwar am Mutscheltag,
dem ersten Donnerstag nach dem Dreikönigstag.
Kein Essen, aber eine sehr lokale Getränkespezialität ist schließlich „das
Laternchen, das es in Darmstadt und ein paar Orten an der Bergstraße gibt:
Eine Maß süß gespritzter Ebbelwoi mit einem Glas Kirschlikör darin“. Klin…
absolut scheußlich – und werde ich vor Ort natürlich unbedingt probieren.
17 Mar 2025
## LINKS
[1] /Hyperlokales-Fastfood/!6049677
[2] /Frankreichs-Schinken-Kaese-Toast/!5985448
## AUTOREN
Michael Brake
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