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# taz.de -- Für Zusammenhalt in Europa: Auf der Friedensbrücke
> Die taz Panter Stiftung bringt erneut Journalist:innen aus
> Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammen. Eine Herausforderung. Sie
> zahlt sich aus!
Bild: Die Teilnehmer:innen des taz Panter-Workshops im Herbst 2024 auf der Frie…
„Tavisupleba“, bedeutet aus dem Georgischen übersetzt „Freiheit“. Dies…
Wort ist in den vergangenen Monaten ein zentraler Begriff im Leben vieler
Menschen in der Südkaukasusrepublik Georgien geworden. „Tavisupleba“
fordern [1][Hunderttausende Demonstranten und die europäisch orientierte
Opposition seit Monaten lautstark ein]. Nun erheben sie erneut ihre Stimme.
Am 26. Oktober hatten sie bei den Parlamentswahlen einen Machtwechsel in
ihrem Land herbei führen wollen. [2][Doch diese Hoffnung erfüllte sich
nicht]. Die Regierungspartei Georgischer Traum, die sich in Richtung
Russland orientiert und dabei zusehends autoritär agiert, wird – so sieht
es derzeit aus – für vier weitere Jahre die Geschicke Georgiens bestimmen.
Unter ihrer Führung sind demokratische Grundwerte, wie auch die Freiheit
der Medien, ernsthaft bedroht.
Die taz Panter Stiftung hat im Oktober 15 Journalist:innen aus elf
Nachfolgestaaten der Sowjetunion in der Hauptstadt Tbilisi
zusammengebracht. Im Rahmen des Projekts „Krieg und Frieden: Austausch über
Grenzen hinweg“, das auch vom Auswärtigen Amt gefördert wird, ermöglicht
dieses Konzept Begegnungen zwischen Journalist:innen, die tagtäglich von
Kriegen und Konflikten betroffen sind, dabei auf verschiedenen Seiten
stehen und oft keine Gelegenheit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Kolleg:innen aus der Ukraine, Russland und Belarus im Exil diskutieren
über berufliche und persönliche Herausforderungen. Gleichzeitig suchen
aserbaidschanische und armenische Journalist:innen nach möglichen
Friedensperspektiven. Der jüngste Krieg zwischen den beiden Staaten um die
Region Bergkarabach endete mit einem Sieg für Aserbaidschan und machte über
120.000 Armenier:innen zu Vertriebenen. Kolleg:innen aus Kirgisistan
und Tadschikistan haben für diese Sonderbeilage sogar einen gemeinsamen
Text über ihren seit Jahren schwelenden Grenzkonflikt geschrieben. Dieser
entlädt sich immer wieder in bewaffneten Auseinandersetzungen, bei denen
Menschen getötet werden.
## Mit Gleichgesinnten für eine bessere Zukunft
Das alles sind keine Selbstverständlichkeiten. Viele riskieren allein durch
die Teilnahme an einem Workshop wie diesem ihren Beruf oder sogar ihre
Freiheit. Die Rhetorik der Diktatur verbietet es, mit dem „Feind“ zu
kommunizieren. Ihr Mut ist damit umso bemerkenswerter. Für diese
entschlossenen und kritischen Journalist:innen steht fest: Es ist
wichtiger denn je, sich Gehör zu verschaffen und im Verbund mit
Gleichgesinnten für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Projekte, wie der Workshop der taz Panter Stiftung, wären ohne viele
helfende Hände nicht möglich. Ein besonderer Dank geht dieses Mal an das
Regionalbüro der Heinrich-Böll-Stiftung in Tbilisi, das die Gruppe herzlich
aufnahm und ihr den so dringend benötigten geschützten sicheren Raum bot.
Hier entwickelten sich angeregte – aber auch kontroverse – Diskussionen mit
Expert:innen, es gab viel Zeit für Textarbeit, auch ein spezieller Podcast
der taz Panter Stiftung namens „Freie Rede“ wurde produziert. Er wird bald
zu hören sein – mit Geschichten aus Zentralasien, Russlands Versuchen
Wirtschaftssanktionen zu umgehen und Erlebnisberichten darüber, wie
Journalist:innen überhaupt noch arbeiten können in dieser
herausfordernden Zeit.
[3][Das Netzwerk der taz Panter Stiftung wird immer größer, viele der
Teilnehmer*innen bleiben in Kontakt.] Wir binden kritische
Journalist:innen an die taz und wollen gemeinsam auch künftig neue
Ideen entwickeln. Für die Möglichkeit, das zu tun, bedanken wir uns auch
bei den vielen Menschen, die für unsere Osteuropa-Projekte spenden und
weiterhin an unsere Arbeit glauben. Danke und nochmals Danke!
Der Autor ist der Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung
8 Nov 2024
## LINKS
[1] /Wahlen-in-Georgien/!6042753
[2] /FAQ-zu-Georgien-nach-der-Wahl/!6044625
[3] /Osteuropa--ein-Gedankenaustausch/!t5894229
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
## TAGS
Osteuropa – ein Gedankenaustausch
Schwerpunkt Pressefreiheit
Sowjetunion
Meinungsfreiheit
Austausch
Podcast „Freie Rede“
Podcast „Freie Rede“
Podcast „Freie Rede“
Maia Sandu
Olga Grjasnowa
Literatur
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