# taz.de -- Kampagne gegen SUVs: Riesenautos sind zu billig | |
> Übergroße Fahrzeuge nehmen viel öffentlichen Raum in Anspruch. Dafür | |
> sollen die Halter:innen zahlen, etwa mit höheren Parkgebühren. | |
Bild: Brauchen viel Platz in der Stadt: Ein SUV in einer Straße in Berlin | |
Es muss nicht gleich ein Cadillac Escalade sein oder ein Lincoln Navigator. | |
Ein BMW X7 oder ein Audi Q7 sind zwar nicht ganz die 5,70 Meter lang, die | |
die beiden größten US-amerikanischen SUVs messen. Aber mehr als 5 Meter | |
haben sie auch, breiter und höher als durchschnittliche Pkw sind sie | |
ebenfalls. „[1][Übergroße SUV sind eine Gefahr für alle | |
Verkehrsteilnehmenden], belasten Umwelt und Klima und nehmen wertvollen | |
Platz ein“, sagt Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe | |
(DUH). Sein Verband hat jetzt in 174 Städten formale Anträge gestellt, | |
Maßnahmen gegen den SUV-Boom zu ergreifen. Bereits im Juni hatte er 150 | |
andere Kommunen dazu aufgefordert. | |
Konkret fordert die DUH, dass die Halter:innen für größere Fahrzeuge | |
höhere Parkgebühren zahlen. Die Städte sollen konsequent kontrollieren, ob | |
die markierten Parkflächen eingehalten werden und Verstöße rigoros ahnden. | |
Mehr als 21.000 Menschen hatten die DUH Reschs Angaben zufolge | |
aufgefordert, aktiv zu werden. | |
Ein erster Versuch in Freiburg, gestaffelte Parkgebühren für größere | |
Fahrzeuge einzuführen, war vor einem Jahr noch an der konkreten | |
Ausgestaltung gescheitert. [2][Aber inzwischen gibt es Beispiele, dass es | |
geht.] | |
Nachdem einige Länder ihren Kommunen erlaubt hatten, die Parkgebühren für | |
Anwohner:innen selbst zu regeln, hat Koblenz schon im März als erste | |
Stadt ein neues Modell etabliert. Dort berechnet sich die fällige Gebühr | |
aus einem Jahresgrundbetrag von 23,40 Euro, der mit der jeweiligen Länge | |
und Breite des Fahrzeugs multipliziert wird. Aachen ist dem Vorbild | |
gefolgt. Dort müssen Autohalter:innen ab 2025 30 Euro pro Quadratmeter | |
zahlen, den das Fahrzeug einnimmt. Dazu kommen 15 Euro Bearbeitungsgebühr. | |
Resch hofft nun, dass die vielen Anträge zu weiteren Beschlüssen führen. | |
Immerhin erleichtert es die im Juni verabschiedete Reform des | |
Straßenverkehrsgesetzes Kommunen inzwischen bundesweit, eigene Konzepte zu | |
entwickeln. | |
Die Debatte ist keine rein deutsche. In Paris etwa wird das Parken für | |
Anwohner:innen ab September teurer. Hier ist die Gebühr nach Gewicht | |
gestaffelt, nicht nach Größe. | |
7 Aug 2024 | |
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## AUTOREN | |
Beate Willms | |
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