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# taz.de -- Wer ist die Friedensbobelpreisträgerin?: María Corina Machado, di…
> Der Friedensnobelpreis 2025 geht an die venezolanische Politikerin María
> Corina Machado. Anlässlich anhaltender Proteste erschien ein Portrait in
> der taz.
Bild: Spricht in Venezuela einfache Leute ebenso an wie Eliten: María Corina M…
Der Friedensnobelpreis 2025 geht an María Corina Machado. Dieses Portrait
über die venezolanische Politikerin und Oppositionsführerin erschien
anlässlich von Massenprotesten gegen die Regierung erstmals in der taz vom
5. August 2024.
Machado lebt nun seit fast einem Jahr im Untergrund. Im Gegensatz zu vielen
aus der venezolanischen Opposition hat sie das Land in all den Jahren aber
weder verlassen – noch sitzt sie im Gefängnis. Unermüdlich schickt sie aus
dem Untergrund Hoffnungsbotschaften an ihre Anhänger:innen, dass es mit dem
Sturz von Maduro doch noch klappen wird.
Bogotá taz | Für viele ihrer Anhänger:innen ist sie die leibhaftige
Maria. Oft trägt sie Weiß, die Farbe der venezolanischen Opposition, und
dazu gern ein patriotisches Accessoire, etwa einen Rosenkranz in Gelb, Rot
und Blau, den Nationalfarben. Sie ist schlank und redegewandt, ihre roten
Lippen mit dem Lächeln sind oft schon von Weitem zu sehen. So führte María
Corina Machado am Samstag erneut die Proteste in Caracas an, an denen
Zehntausende teilnahmen.
Die Wirtschaftsingenieurin stammt aus einer reichen Familie von
Stahlunternehmern. Als älteste von vier Töchtern besuchte sie eine elitäre
katholische Schule in Venezuelas Hauptstadt und ein Internat in den USA. An
einer prestigereichen Handelsschule spezialisierte sie sich auf Finanzen
und nahm an einem Programm für Führungskräfte in den USA teil. Erst
arbeitete sie im Familienbetrieb, dann mit ihrer Mutter in einem
Kinderheim. Sie ist geschieden und Mutter von drei Kindern, die alle im
Ausland leben.
Der Kult um Machado ähnelt ein wenig dem um Hugo Chávez, den 2013
gestorbenen Ex-Präsidenten. Dass sie gegen diesen und seinen Nachfolger
[1][Nicolás Maduro] seit mehr als 20 Jahren Opposition macht, hat ihr den
Titel „Eiserne Lady“ eingebracht. Das passt, da sie Margaret Thatcher am
meisten bewundert. In den vergangenen Monaten gab sich die rechte
Politikerin aber als warmherzige Mutter der Nation.
All die Menschen, die ihr weinend das Herz ausschütteten, hätten Spuren bei
ihr hinterlassen, [2][sagte sie in einem Interview]. Machado habe eine
Sprache gefunden, die einfache Leute ebenso wie Eliten anspreche, [3][meint
die Kulturanthropologin Mirla Pérez]. Sie alle eine der Schmerz um die, die
wegen der Krise das Land verlassen mussten. Machado verbreite hier
Hoffnung.
## „Wir werden die Straßen nicht verlassen“
Ihr Programm ist vor allem wirtschaftsliberal: Sie will, dass
Unternehmer:innen wieder dem Staat vertrauen können, dass ausländische
Investor:innen herkommen – und die ausgewanderten
Venezolaner:innen zurück. Privateigentum, Rechtsstaat plus freier
Handel, das ist ihr Programm – also das Gegenteil von Verstaatlichung und
Willkür, für das Maduro steht.
Dass sie auf Eigeninitiative setzt, kommt bei vielen gut an. Die
Krisenjahre haben aus Venezuela ein Land von Kleinunternehmer:innen
gemacht, die sich zu den kargen Löhnen etwas dazuverdienen wollen. Dass sie
aus eigener Kraft irgendwie über die Runden kommen, trotz des Versagens des
Staates, darauf sind viele stolz.
In ihrem Wahlprogramm kommt das Wort „Frau“ nicht vor, dafür mehrfach
„Familie“. Ihre Gegner:innen bezeichnen sie als „autoritär“, andere als
prinzipientreu und mutig. In der männerdominierten venezolanischen Politik
war sie lange eine Außenseiterin. Sie gründete, wohl aus Frust, ihre eigene
Partei, und einte am Ende die Opposition.
Bereits 2014 rief sie mit zu Protesten auf, die Monate dauerten. Weil sie
[4][im Ausland die Menschenrechtsverletzungen in Venezuela anprangerte,]
entzog ihr das Regime das Mandat und verbot ihr, das Land zu verlassen.
[5][Bei der letzten Präsidentschaftswahl] durfte sie nicht kandidieren.
Doch ohne sie, das ist klar, hätte der eher unbekannte Edmundo González
Urrutia bei der fragwürdigen Wahl, die Maduro gewonnen haben will, nie so
viele Stimmen bekommen.
[6][Die USA haben González als Wahlsieger anerkannt]. Maduro dagegen
spricht von Staatsstreich und Terrorismus.
10 Oct 2025
## LINKS
[1] /Wahlen-in-Venezuela/!6026313
[2] https://www.youtube.com/watch?v=VMaedPl7hoU
[3] https://www.caracaschronicles.com/2024/07/27/maria-corina-and-the-sentiment…
[4] /Opposition-in-Venezuela/!5045697
[5] /Moeglicher-Wahlbetrug-in-Venezuela/!6026331
[6] /Nach-der-Wahl-in-Venezuela/!6027578
## AUTOREN
Katharina Wojczenko
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Venezuela
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