| # taz.de -- Proteste in Venezuela: 2.000 Festnahmen, 20 Tote | |
| > Tausende Menschen demonstrieren gegen den Wahlbetrug von Präsident | |
| > Maduro. Oppositionsführerin María Corina Machado ruft dazu auf, nicht | |
| > nachzulassen. | |
| Bild: Oppositionsführerin María Corina Machado demonstriert gegen den Wahlbet… | |
| Berlin/Caracas/Rom epd/dpa/afp | In Venezuela sind erneut mehr als | |
| zehntausend Menschen aus Protest gegen den sozialistischen Machthaber | |
| Nicolás Maduro auf die Straße gegangen. Sie verlangten eine Annullierung | |
| des aus ihrer Sicht [1][gefälschten Ergebnisses der Präsidentschaftswahl | |
| von vergangener Woche]. „Wir demonstrieren für den Sieg von Edmundo | |
| González“, sagte die Oppositionsführerin María Corina Machado am Samstag | |
| (Ortszeit) laut der Tageszeitung „El Nacional“ in Caracas vor | |
| Demonstranten. | |
| Sie rief die Menschen auf, nicht nachzulassen in ihrem Kampf um die | |
| Anerkennung des Sieges der Opposition. Laut der Opposition kamen bei den | |
| gewaltsamen Zusammenstößen seit der Wahl mindestens 20 Menschen ums Leben. | |
| Maduro verschärfte seine Drohungen. Er wirft der Opposition einen | |
| versuchten Staatsstreich und Terrorismus vor. Es werde keine Vergebung | |
| geben, kündigte er an. „Wir haben 2.000 Festgenommene und wir schicken sie | |
| in die Hochsicherheitsgefängnisse Tocorón und Tocuyito“, sagte Staatschef | |
| Nicolás Maduro vor seinen Anhängern. „Dieses Mal wird kein Pardon gegeben.�… | |
| In den vergangenen Tagen war es zu teils gewaltsamen Protesten infolge der | |
| umstrittenen Wahl gekommen. Die Organisation Foro Penal hatte elf Tote bei | |
| Protesten am Montag und Dienstag gemeldet. Machado sprach von mindestens 20 | |
| Toten. Offiziellen Angaben zufolge gab mehr als 1.200 Festnahmen. Auch | |
| Anhänger der sozialistischen Regierung gingen auf die Straße, um Maduro im | |
| Machtkampf mit der Opposition den Rücken zu stärken. Die regierungstreue | |
| Wahlbehörde hatte den seit 2013 [2][regierenden Sozialisten offiziell zum | |
| Wahlsieger erklärt]. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die | |
| aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke. | |
| ## Immer mehr Länder erkennen Oppositionskandidaten González als Wahlsieger | |
| an | |
| Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den | |
| Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Nach eigenen Angaben | |
| verfügen die Regierungsgegner über die detaillierten Ergebnislisten aus | |
| mehr als 80 Prozent der Stimmbezirke. Demnach soll González 67 Prozent der | |
| Stimmen erhalten haben und Maduro nur 30 Prozent. | |
| [3][Die USA und ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Länder] haben | |
| Oppositionskandidat González bereits als Sieger anerkannt. Die Europäische | |
| Union, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche Staaten in | |
| der Region haben zumindest deutliche Zweifel am offiziellen Wahlergebnis | |
| angemeldet. | |
| Schon Maduros Wiederwahl 2018 hatten viele Länder nicht anerkannt. Der | |
| damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich zum | |
| Interimspräsidenten. Die USA, Deutschland und andere Länder erkannten ihn | |
| an, er konnte sich aber im Land nicht durchsetzen – vor allem, weil das | |
| Militär hinter Maduro stand. Auch jetzt versicherten die Streitkräfte ihm | |
| wieder ihre Loyalität. | |
| 4 Aug 2024 | |
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