# taz.de -- Folgen der Wahl in Venezuela: Botschaftsflüchtlinge im Dunkeln | |
> Venezuela schließt die argentinische Botschaft in Caracas. Wie es mit den | |
> Oppositionellen weitergeht, die dort Asyl gefunden haben, ist ungewiss. | |
Bild: Protest gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Buenos … | |
Buenos Aires taz | Brasilien übernimmt ab Donnerstag Argentiniens | |
Vertretung in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Die brasilianische | |
Regierung kommt damit einer Bitte Argentiniens nach, das seine Botschaft in | |
Caracas schließen musste. Damit ist der Verbleib von [1][sechs | |
venezolanischen Asylbewerbern im Botschaftsgebäude] weiter ungewiss. | |
Am Montag hatte Staatschef Nicolás Maduro Argentinien aufgefordert, sein | |
gesamtes Botschaftspersonal innerhalb von 72 Stunden abzuziehen, nachdem | |
sich die Regierung von Javier Milei geweigert hatte, das offizielle | |
[2][Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom Sonntag] anzuerkennen. | |
Das Ultimatum hatte hektische Bemühungen ausgelöst, eine Lösung für die | |
sechs Venezolaner*innen zu finden, die im März in die Botschaft | |
geflüchtet waren. Die zwei Frauen und vier Männer sind | |
Mitarbeiter*innen von Oppositionsführerin María Corina Machado. | |
Unter ihnen ist Machados ehemalige Wahlkampfmanagerin Magalli Meda, die | |
kurzzeitig als eine der möglichen Ersatzkandidat*innen bei der | |
Präsidentschaftswahl im Gespräch war, sowie Pedro Urruchurtu, der | |
internationale Koordinator von Machados Partei Vente Venezuela. | |
Die sechs werden seit dem 20. März von der venezolanischen | |
Staatsanwaltschaft per Haftbefehl wegen versuchter Destabilisierung des | |
Landes gesucht. Die Haftbefehle wurden einen Tag vor Beginn der | |
Einschreibefrist der Kandidat*innen für die Präsidentschaftswahl | |
ausgestellt. | |
## Strom gekappt, Polizei vor dem Botschaftsgebäude | |
Nach ihrer Flucht in die argentinische Botschaft in Caracas beantragten sie | |
Asyl. Ende März bestätigte die Regierung in Buenos Aires den Aufenthalt der | |
sechs Personen in ihrer Botschaft auf der Grundlage des Wiener | |
Übereinkommens über diplomatische Beziehungen. Seitdem hatte sie sich | |
erfolglos um freies Geleit für eine Ausreise der sechs bemüht. | |
Nach dem Ultimatum berief sie sich auf Artikel 19 der 1954 in Caracas | |
unterzeichneten Interamerikanischen Asylkonvention, wonach im Fall eines | |
Abbruchs der Beziehungen zwischen zwei Staaten der diplomatische Vertreter, | |
der das Asyl gewährt, mit den Asylbewerbern ausreisen darf. Noch am | |
Mittwoch hatte Argentiniens Außenministerin Diana Mondino die gemeinsame | |
Ausreise von Diplomaten und Asylbewerbern verlangt. | |
Am Dienstagabend wurde die Stromversorgung der Botschaft gekappt und seit | |
Mittwochmorgen bezogen venezolanische Polizisten Posten vor dem Gebäude. Am | |
Donnerstag verließen der argentinische Geschäftsträger Andrés Mangiarotti | |
und 13 weitere Beamte und Familienangehörige Venezuela schließlich ohne die | |
sechs Asylbewerber*innen. | |
Neben Argentinien wurden auch Chile, Costa Rica, Peru, Panama, die | |
Dominikanische Republik und Uruguay aufgefordert, ihre Botschaften zu | |
schließen und ihr diplomatisches Personal zurückzurufen. Zugleich kündigte | |
das Regime in Caracas die Schließung seiner Botschaften in den sieben | |
Ländern an. | |
1 Aug 2024 | |
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## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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