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# taz.de -- HipHop-Produzent als Trendsetter: Der Schuh des Timbaland
> HipHop-Produzent Timbaland gestaltet jetzt Barfußschuhe. Werden sie
> dadurch populär wie einst Birkenstocks, als sie von Rappern getragen
> wurden?
Bild: Timbaland macht nicht nur Musik, sondern hat jetzt auch einen Krafttraini…
Der Produzent Timbaland gehört zu den erfolgreichsten und innovativsten
Künstlern im HipHop. [1][Er trug mit seiner eigenwilligen Verwendung von
Samples maßgeblich zum Sound von R&B-Stars wie Missy Elliott] oder Aalyiah
bei und nutzte diesen Ansatz auch bei Popstars wie Nelly Furtado oder
Justin Timberlake. Zur Abwechslung hat Timothy Zachary Mosley, wie
Timbaland bürgerlich heißt, jetzt einen Krafttrainingsschuh mitgestaltet.
Das ist erst einmal nichts Ungewöhnliches, könnte man meinen, Kollegen wie
[2][Pharrell Williams] haben sogar eigene Modelabels.
Besonders ist an der Sache, dass Timbaland mit dem britischen
Schuhhersteller Vivobarefoot zusammengearbeitet hat. Die Firma ist, wie der
Name andeutet, spezialisiert auf Barfußschuhe, auch Minimalschuhe genannt.
Vorne breit, mit extrem dünnen Sohlen ohne Höhenunterschied und innen ohne
Fußbett sollen diese Schuhe eine Fortbewegung ermöglichen, die dem
Barfußlaufen so nahe wie möglich kommt.
Vivobarefoot wurde 2012 von Galahad und Asher Clark gegründet, beide
gehören zu der Familie Clark, aus der einst der Schuhgigant Clarks
hervorging. Mit Vivobarefoot haben sie sich einem aus ihrer Sicht
gesünderen Schuhwerk verschrieben und achten zugleich auf umweltfreundliche
Produktion.
## Hightechdesign statt Ökotreter-Look
Dieser Mission hat sich allem Anschein nach auch Timbaland angeschlossen.
„Die Reise einer Hip-Hop-Legende vom ungesunden zum gesunden Lebensstil“,
lautet ein Slogan auf der Seite von Vivobarefoot. Die Schuhe sehen dabei
gar nicht unbedingt wie „Gesundheitsschuhe“ aus, sondern haben ein
Hightechdesign, bei dem lediglich die Form etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Andere Schuhe des Unternehmens entsprechen zum Teil eher dem, was man mit
klassischen Ökotretern verbinden würde, wie zum Beispiel
Birkenstock-Sandalen es einst waren.
Zu Birkenstock gibt es eine weitere Parallele. Denn zu Beginn der Neunziger
überraschten Magazine hierzulande, als sie Rapper in den Sandalen mit
Korkfußbett zeigten und verkündeten, dass das klobige Schuhwerk unter den
US-amerikanischen Musikern sehr geschätzt werde. Auch ein Schauspielstar
wie Harrison Ford war 1990 in New York während der Drehpausen zu „In Sachen
Henry“ von Mike Nichols mit Birkenstocks zu sehen.
Vor drei Jahren wurde Birkenstock von der Beteiligungsgesellschaft L
Catterton übernommen, dabei rückte es in unmittelbare Nähe des
Luxusgüterkonzerns LVMH, [3][2023 ging es an die Börse]. Die Sandalen
gehören inzwischen praktisch zur Grundausstattung für die Füße wie Sneaker
oder Doc Martens. Eine Firma wie Vivobarefoot ist da noch gut 30 Jahre
hinterher.
29 Jul 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
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