# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Ins Offene | |
> Ignaz Schick, Anaïs Tuerlinckx und Joachim Zoepf veröffentlichen mit | |
> „Ensemble A“ ein Album, dass von herkömmlichen Formen des Jazz weit | |
> entfernt ist. | |
Bild: Anaïs Tuerlinckx | |
Die Besetzung Plattenspieler, präpariertes Klavier und Bassklarinette | |
gehört für eine Band nicht unbedingt zur Grundausstattung. Andererseits | |
kommt es, wie bei so vielen Dingen, stets auf den Zusammenhang an, in dem | |
die Geschichte steht. | |
Für ein Trio der improvisierten Musik ist so eine Auswahl schon eher | |
üblich. Und das [1][Ensemble A] kann man eindeutig zu dieser Art des | |
Zusammenspiels zählen. | |
Zwei Vertreter der Berliner Echtzeitmusik, der Turntablist und bei anderer | |
Gelegenheit auch Saxofonist Ignaz Schick, und die Pianistin Anaïs | |
Tuerlinckx, treffen hier zusammen mit dem Kölner Holzbläser Joachim Zoepf, | |
der zur Neuen Improvisationsmusik gerechnet wird. | |
Von herkömmlichen Formen des Jazz ist das Ergebnis ihrer Begegnung recht | |
weit entfernt. Auch wenn Zoepf auf seinen Instrumenten Bassklarinette und | |
Sopransaxofon durchaus erkennbare Töne erzeugt. Schicks Beiträge an | |
Plattenspieler und Sampler lassen sich schon weniger leicht greifen, | |
dazwischen bewegt sich Tuerlinckx mit ihrem mechanisch verfremdeten | |
Klavier. | |
Diese Melange aus elektronischen und akustischen Klängen ist in ständiger | |
Bewegung, verändert seine Gestalt, ist nie ganz wütender Lärm, doch genauso | |
wenig ruhiges Hintergrundrauschen. | |
Der erste der beiden Titel, „Electroacoustic Kaleidoscope“, fasst ihren | |
Ansatz gut zusammen. Auch „Turntableturn“ gibt einen ungefähren Eindruck, | |
was einen erwartet. So offen, wie Ensemble A die Sache angehen, empfiehlt | |
sich auch beim Hören zu sein. | |
3 Aug 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://confrontrecordings.bandcamp.com/album/ensemble-a | |
## AUTOREN | |
Tim Caspar Boehme | |
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