# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Das Licht bricht sich rund | |
> Das Berliner Indietronica-Duo Halo legt mit „In The Company Of No One“ | |
> ein funkelnd-flirrendes und doch unaufdringliches Album vor. | |
Bild: Masha Qrella und Julia Kliemann sind Halo | |
Der Begriff „Halo“ stammt aus dem Griechischen und heißt eigentlich | |
Scheibe. In verschiedensten Kontexten wird das Wort jedoch verwendet, um | |
Lichtbrechungen zu beschreiben. Und das in eine Vorstellung von Klang | |
übersetzt, beschreibt den Sound des Indietronica-Duos Halo tatsächlich | |
recht treffend. | |
Ihr Album „In The Company Of No One“ hat eine funkelnd-flirrende und doch | |
unaufdringliche Anmutung, fern der bräsig-muffigen Muckeligkeit, die im | |
hiesigem Indiepop oft mitschwingt. Eher stehen Masha Qrella und Julia | |
Kliemann in der Tradition von Bands wie Stereolab oder New Order. | |
Kryptische Textfragmente, die wenig erklären, aber Assoziationsräume | |
aufmachen, stehen neben krautigen Instrumentalpassagen. Auch an Arab Strap | |
erinnert ihr abgehangener Groove bisweilen. | |
Erstmals begegneten sich die Musikerinnen auf dem Flughafen Bandaranaik in | |
Sri Lanka, benannt nach der ersten frei gewählten Regierungschefin der Welt | |
– weswegen das postpunkige Finale des Albums auch deren Namen trägt. | |
2010 kam es zur Zusammenarbeit zwischen den beiden: Qrella stand seinerzeit | |
nach dem Ende ihrer Postrock-Bands Mina und Contriva am Anfang ihre | |
Solokarriere, Klieman war noch eine Hälfte des Folktronica-Duos Komëit. | |
Die rudimentären Songs lagen jahrelang in der Schublade: Warum, wissen die | |
beiden heute selbst nicht mehr. Der treibende Opener heißt dementsprechend | |
„All The Years“. Doch nun sind sie in der Welt – zum Glück. Und klingen | |
dank moderner Produktion und der vielen Instrumente, die die | |
Multiinstrumentalistin Qrella einbringt, nicht nach Skizze oder | |
Homerecording, sondern höchst rund. | |
21 Jul 2024 | |
## AUTOREN | |
Stephanie Grimm | |
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