| # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Alle Richtungen | |
| > TAU besteht aus bekannten Musikern der deutschen Jazz- und | |
| > Improvisationsszene. Ihr zweites Album „Chants“ ist ein Entdeckungs- und | |
| > Erweckungserlebnis. | |
| Bild: Wohlbekannte Gesichter bei der Band TAU | |
| Was für ein wilder Ritt, was für ein Klangkaleidoskop! Das denkt man | |
| unweigerlich, wenn man das neue Album der Jazz-Experimental-Band TAU hört. | |
| Im Song „Deadpan“ etwa brutzeln eingangs die Synthesizer-Sounds, irgendwann | |
| setzt ein holpernder Beat ein, der einen Richtung Club-Dancefloor zieht, | |
| zwischendurch vernimmt man orgelartige Klänge, zu all dem tobt sich ein | |
| Saxofon aus. | |
| In „Ice Breaker“ dann überschlagen sich die Broken Beats, es ist ein | |
| stotternder, stolpernder Rhythmus zu vernehmen, während die Synthesizer und | |
| das Saxofon mit flächigen, getrageneren Sounds einen Konterpart bilden und | |
| sich wie ein Klangteppich darunter legen. | |
| Zu hören ist all dies auf „Chants“, dem zweiten Album des Quintetts | |
| („Chants“ im Wortsinne, also Gesänge, sind darauf übrigens gar nicht | |
| vertreten). TAU besteht aus fünf Musikern, die in der deutschen und | |
| Berliner Jazz- und Improvisationsszene wohlbekannt sind: Am Schlagzeug | |
| sitzt Moritz Baumgärtner, der Saxofonist ist Philipp Gropper, Philip Zoubek | |
| spielt Keyboard, die Electronica steuert Ludwig Wandinger bei, den Bass | |
| bedient neuerdings Felix Henkelhausen. | |
| Die 13 Songs sind ein Ereignis, führen sie doch in sehr unterschiedliche | |
| musikalische Richtungen: Mal schimmert das Elektronik-Subgenre Footwork | |
| durch, dann findet sich ein bisschen Jazz-Düsternis à la Bohren und der | |
| Club Of Gore oder auch John-Coltrane-Atmo, dann meint man einen guten | |
| Krimi-Soundtrack zu hören, ehe maximalistischer Wahnsinn in Anlehnung an | |
| Aphex Twin sich breitmacht. So muss Jazz 2024 klingen. | |
| 7 Sep 2024 | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Uthoff | |
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