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# taz.de -- Proteste gegen AfD-Parteitag: Friedlich wirkt besser
> Es ist ein Erfolg, dass die meisten über die Zehntausende sprechen
> werden, die demonstriert haben. Und nicht über die Inhalte des
> AfD-Parteitags.
Bild: Wer interessiert sich schon für ihn, wenn es so starke Proteste gibt?
Die Proteste gegen [1][den Bundesparteitag der extrem rechten AfD] in Essen
waren stark, sie setzten ein Zeichen. Etwa [2][50.000 Menschen haben am
Samstag friedlich gegen den Parteitag demonstriert]. Der Protest reiht sich
ein in viele erfolgreiche Aktionen gegen die AfD seit Beginn des Jahres.
Weitere 7.000 machten mit zivilem Ungehorsam auf sich aufmerksam. In diesem
Fall haben sich die Mitglieder des Bündnisses „Widersetzen“ dazu
entschieden, die Zufahrtswege der Abgeordneten zu blockieren. Ein legitimes
Mittel in der Demokratie.
Aber das Ziel muss immer sein: Friedlich bleiben! [3][Wer auf den Hass
einer Partei selbst mit Hass und Gewalt antwortet, macht sich bei vielen
unglaubwürdig]. Die Proteste gegen eine Partei, die Nazis in ihren Reihen
hat, bewirken dann vielleicht sogar das Gegenteil.
Sich schon am frühen Morgen gegen die AfD zu stellen und die Abgeordneten
mit Sprechchören zu begrüßen, ist eine gute Idee. Doch bei Aktionen des
zivilen Ungehorsams bleibt es nicht immer komplett friedlich. Im Vorfeld
der Proteste wurden Horrorszenarien an die Wand gemalt. Man sprach von
brennenden Stadtteilen und plündernden Meuten.
Am Ende blieb alles größtenteils friedlich. Die allermeisten haben gezeigt,
wie Widerstand gegen rechte Hetze aussehen kann. Leider gab es aber auch
verletzte Aktivist:innen und Polizist:innen bei wenigen
Auseinandersetzungen.
Dazu kommt, dass die Sitzblockaden Opferbilder für die AfD schaffen. Die
Abgeordneten kamen teilweise verspätet zum Parteitag oder mussten mit
Polizeischutz eskortiert werden. Das alles ist Wasser auf die Mühlen all
jener, die die AfD unterstützen.
## Mehr Aufmerksamkeit für Proteste als für die Inhalte
Die Proteste haben es trotzdem geschafft, viel Aufmerksamkeit vom Inhalt
des Bundesparteitags abzuziehen. Dort war die AfD bemüht, Einigkeit nach
außen zu zeigen. Das ist ihnen auch ganz gut gelungen: Die Co-Chefs Tino
Chrupalla und Alice Weidel wurden deutlich wiedergewählt. Sie wissen, wie
wichtig dieses Bild für die drei anstehenden Landtagswahlen im Osten
Deutschlands ist und dass eine Selbstzerfleischung kontraproduktiv gewesen
wäre.
Es ist also ein Erfolg, dass die meisten über die zehntausenden Menschen
sprechen werden, die demonstriert haben. Und zusätzlich über den Sieg des
deutschen Nationalteams, gegen das AfD-Abgeordnete auch am Wochenende
wiederholt gehetzt haben. Wenn der Protest dann noch ausnahmslos friedlich
gewesen wäre, dann wäre die Werbung gegen die AfD noch besser gewesen, als
sie ohnehin schon war.
30 Jun 2024
## LINKS
[1] /AfD-Parteitag-in-Essen/!6020439
[2] /Proteste-gegen-AfD-Bundesparteitag/!6020442
[3] /Anti-AfD-Demo-in-Essen/!6020484
## AUTOREN
Cedrik Pelka
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