| # taz.de -- Israel und Gaza: NGOs gegen Waffen für Israel | |
| > Das Forum Menschenrechte fordert von der Bundesregierung einen | |
| > Kurswechsel. Dahinter stehen die CDU-nahe Adenauer-Stiftung und Pro Asyl. | |
| Bild: Palästinenser*innen suchen nach einem israelischen Luftangriff nach Übe… | |
| Berlin taz | Das „Forum Menschenrechte“ wirft der Bundesregierung vor, in | |
| Sachen Israel und Palästina doppelte Standards zu vertreten. Die deutsche | |
| Regierung sei „über verbale Proteste, Appelle und diplomatischen Druck | |
| sowie den Aufruf zur Kapitulation an die Hamas nicht hinausgegangen“, heißt | |
| es in der Erklärung, die der taz vorliegt und in den kommenden Tagen | |
| veröffentlicht wird. | |
| Dabei sei es laut Internationalem Gerichtshof in Den Haag „plausibel, dass | |
| zumindest einige Taten und Unterlassungen Israels unter den Geltungsbereich | |
| der Genozid-Konvention fallen“. Die Kritik: Berlin liefere trotz dieser | |
| massiven Verstöße gegen Menschenrechte im [1][Gazakrieg] weiter | |
| Rüstungsgüter an [2][Israel]. | |
| Das Forum ist ein Netzwerk von mehr als 50 deutschen, sehr | |
| unterschiedlichen NGOs. Das politische Spektrum ist weit. Zum Forum | |
| Menschenrechte gehören unter anderem der DGB, die Grünen-nahe | |
| Heinrich-Böll-Stiftung und die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, das Rote | |
| Kreuz und die Evangelische Kirche. | |
| ## Die Hamas verstoße gegen das Völkerrecht | |
| Das Ziel der 1994 gegründeten Organisation ist es, „die | |
| Menschenrechtspolitik der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags auf | |
| nationaler und internationaler Ebene kritisch zu begleiten“. Im | |
| Koordinierungskreis sind unter anderen Pro Asyl, Amnesty International und | |
| Brot für die Welt. | |
| Der Hamas bescheinigt das Forum „Folter, sexualisierte Gewalt, massenhafte, | |
| vorsätzliche Tötungen von Zivilist:innen“ und „wahllosen Raketenbeschuss�… | |
| Dies seien „schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht“. | |
| Doch auch „die massive Verletzungen völkerrechtlicher Standards“ durch die | |
| Hamas am 7. Oktober könne [3][die Praxis des Gazakrieges] nicht | |
| rechtfertigen. Deshalb müsse Deutschland seinen Kurs ändern. „Entsprechend | |
| der Genozid-Konvention, die zwingendes Völkerrecht ist“, sei es | |
| Deutschlands „völkerrechtliche Pflicht, einen möglichen Genozid zu | |
| verhindern und sich nicht der Beihilfe schuldig zu machen“, heißt es. | |
| Kritisiert wird auch, dass die Bundesregierung die von UN-Institutionen | |
| dokumentierten Kriegsverbrechen Israels „bislang nicht öffentlich als | |
| solche benannt“ hat. | |
| ## Brisante Forderung | |
| Der brisanteste Punkt sind die Waffenlieferungen. „Die deutschen | |
| Rüstungsexporte nach Israel haben sich im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 | |
| fast verzehnfacht, der Großteil wurde seit Kriegsbeginn bewilligt“, heißt | |
| es. Auch 2024 würde die Ausfuhr von Rüstungsgütern weiter genehmigt. Das | |
| Forum fordert daher, den „Export von Rüstungsgütern an Israel, die im | |
| Gazastreifen zu Menschenrechtsverletzungen oder Verletzungen des | |
| humanitären Völkerrechts beitragen könnten, einzustellen“. | |
| 20 May 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!6011301 | |
| [2] /Gantz-stellt-Netanjahu-ein-Ultimatum/!6008892 | |
| [3] /Tote-in-Gaza/!6007459 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Reinecke | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Menschenrechte | |
| Waffenexporte | |
| DGB | |
| Pro Asyl | |
| Social-Auswahl | |
| Internationaler Strafgerichtshof | |
| Israel | |
| Antisemitismus | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Westjordanland | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Amnesty International | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Anträge gegen Netanjahu und Hamas: Deutschland kritisiert Gleichsetzung | |
| Viele Ministerien halten sich bei der Bewertung der Haftbefehl-Anträge des | |
| Haager Chefanklägers zurück. Ein Regierungssprecher fordert Belege für die | |
| Anschuldigungen. | |
| Urteil zu Rüstung für Israel: Waffenexporte bleiben erlaubt | |
| Keine Untersagung von Kriegswaffenexporten nach Israel: | |
| Palästinenser:innen scheitern mit mehreren Eilanträgen am | |
| Verwaltungsgericht Berlin. | |
| Gaza-Proteste an Universitäten: Diskurs statt Polizei | |
| Weil sie Polizeieinsätze an Unis kritisierten, stehen viele Dozierende | |
| selbst in der Kritik. Der Historiker Michael Wildt will eine | |
| Entschuldigung. | |
| +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Kritik an ICC-Chefankläger | |
| USA kritisieren die Ankündigung von Chefankläger Khan, Haftbefehle gegen | |
| den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu prüfen zu lassen. Auch | |
| Berlin äußert sich. | |
| +++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Weiter Kämpfe um Rafah | |
| In der Stadt im südlichen Gazastreifen kommt es erneut zu Gefechten | |
| zwischen Israels Militär und der Hamas. Der Papst unterzeichnet einen | |
| Friedensappell. | |
| Zukunft des Gazastreifens: Das Stigma der Macht nach dem Krieg | |
| Der Druck auf Netanjahu wird größer, die Zukunft Gazas zu klären. Nur unter | |
| Einbezug der arabischen Nachbarn kann eine Regierung dort funktionieren. | |
| Jahresbericht von Amnesty International: Amnesty kritisiert Doppelstandards | |
| Menschenrechtsorganisation wirft der Bundesregierung Schweigen zu | |
| Kriegsverbrechen von Israels Armee vor. Das schwäche die internationale | |
| Ordnung. |