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# taz.de -- Neuer Rekord bei Fahrraddiebstählen: Teure Fahrräder, hoher Schad…
> Versicherer mussten 2023 mehr für geklaute Räder zahlen als je zuvor. Ein
> Experte fordert sichere Abstellorte – und mehr Engagement der Polizei.
Bild: Je hochwertiger das Fahrrad, desto eher wird es geklaut und sollte dann g…
Berlin taz | Fahrraddiebstähle haben im Jahr 2023 so hohe Schäden
verursacht wie noch nie zuvor. Das zeigt [1][eine Statistik], die der
Gesamtverband der Versicherer (GDV) am Mittwoch herausgegeben hat. Zwar
blieb die Zahl der gemeldeten Diebstähle mit rund 150.000 konstant.
Allerdings war der jeweilige Schaden im Durchschnitt 1.100 Euro hoch – ein
neuer Höchstwert, sagte der GDV.
Insgesamt lag die Summe, die die Versicherer für gestohlene Fahrräder an
ihre Kund:innen zahlen mussten, 2023 bei 160 Millionen Euro. „Das sind 10
Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer
Jörg Asmussen.
Wenn ein Fahrrad aus verschlossenen Räumen, Abstellkammern, aus dem Keller
oder aus der Wohnung gestohlen wird, kommt die Hausratversicherung für den
entstandenen Schaden auf. Die meisten Räder werden jedoch [2][auf offener
Straße entwendet]. „Schutz bietet hier eine Zusatzklausel in der
Hausratspolice“, riet der GDV am Mittwoch.
Knapp die Hälfte der rund 27 Millionen Versicherungsverträge in Deutschland
enthalte eine Fahrradklausel. Eine andere Möglichkeit sind extra
Fahrradversicherungen verschiedener Anbieter, die Radfahrer:innen
zusätzlich abschließen können.
## „Vom Staat nicht besonders ernst genommen“
Wird ein Fahrrad gestohlen, erstatten die Versicherer den sogenannten
Wiederbeschaffungswert, das heißt, den Preis, den die
Fahrradfahrer:innen für ein gleichwertiges neues Rad zahlen müssten.
„Nach wie vor werden vor allem teure Fahrräder gestohlen“, sagte Asmussen.
„Diebe haben es gezielt auf hochwertige Rennräder, E-Bikes oder
Mountainbikes abgesehen, [3][um sie weiterzuverkaufen].“ Das treibe die
Entschädigungsleistungen in die Höhe.
Meist ist der Betrag, den Versicherungen für gestohlene Fahrräder zahlen,
gedeckelt. Wer ein hochwertiges Fahrrad oder E-Bike hat, sollte deshalb
darüber nachdenken, den Vertrag anzupassen und die Versicherungssumme zu
erhöhen, riet Asmussen.
„Fahrraddiebstahl ist leider ein Massenphänomen, das vom Staat nicht
besonders ernst genommen wird“, sagte Roland Huhn, Rechtsexperte beim
Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der taz. Die Aufklärungsquote
liege konstant knapp unter 10 Prozent, in Großstädten sogar nur bei 5
Prozent.
Bundesweit fehlten allein an Bahnhöfen etwa 1,5 Millionen gesicherte
Stellplätze. „Radfahrende brauchen besonders an öffentlichen Orten
ausreichend sichere Abstellmöglichkeiten“, forderte Huhn. Statt die
Infrastruktur auszubauen, habe der Bund die Förderung von
Fahrradparkhäusern aber gerade erst gekürzt. „Wichtig ist auch bessere
Ausklärungsarbeit“, sagte der ADFC-Experte. Die Polizei müsse mehr
Ermittler:innen einsetzen.
Laut GDV können die Besitzer:innen selbst wenigstens etwas tun: Wenn
sie [4][Bügel- oder Kettenschlösser nutzen], am besten zwei für ein Rad.
Und indem sie ihr Fahrrad nicht nur abschließen, sondern an einem „fest mit
dem Erdboden verankerten Gegenstand, wie etwa an einem Laternenpfahl“,
anschließen.
24 Apr 2024
## LINKS
[1] https://www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/schaeden-durch-fahrraddie…
[2] /Mobilitaetswende-in-Berlin/!5913216
[3] /Fahrraddiebstahl-in-Berlin/!5852014
[4] /ADFC-Experte-ueber-Raddiebstahl/!5854094
## AUTOREN
Nanja Boenisch
## TAGS
Verkehrswende
Fahrrad
E-Bikes
Diebstahl
Versicherung
Kolumne Digitalozän
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