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# taz.de -- Schließung von Modulproduktion: Auch Solarglasfabrik bedroht
> Die Glasmanufaktur Brandenburg will Staatshilfe. Zwei Firmen haben
> angekündigt, dass sie in Deutschland Solarmodule fertigen wollen.
Bild: Für solche Photovoltaikanlagen produziert das Brandenburger Unternehmen …
Berlin taz | Die angekündigte Stilllegung der [1][Solarmodulfabrik] der
Firma Meyer Burger im sächsischen Freiberg droht auch die Glasmanufaktur
Brandenburg (GMB) mitzureißen. Das Unternehmen aus Tschernitz im Landkreis
Spree-Neiße produziert sein Spezialglas zu einem erheblichen Anteil für die
Freiberger Modulfabrik. Es ist der letzte nennenswerte Hersteller von
Solarglas in der EU.
In einem Brief an die zuständigen Bundesministerien hat das GMB nun
dargelegt, dass es ohne kurzfristige Hilfe seine Produktion nicht
aufrechterhalten könne, sollte Meyer Burger wie angekündigt als Kunde
bereits im März ausfallen. 300 Mitarbeiter der GMB, die zur indischen
Borosil Renewables Ltd. gehört, wären davon betroffen.
Unterdessen haben zwei deutsche Solarunternehmen angekündigt, sich um eine
heimische Solarfertigung zu bemühen. Von beiden Seiten sind die
Ankündigungen zwar vollmundig, auf Rückfrage bleiben die Firmen aber vage.
## Was wird aus dem Werk in Freiberg?
Die Firma Enpal, die Solaranlagen verkauft und vermietet, teilte am
Mittwoch nur mit, sie schmiede derzeit eine „Koalition für Solarindustrie
für Europa“. Sie habe einen Plan für ein „europaweites Konsortium für
heimische Fertigung“, und es gebe „fortgeschrittene Gespräche mit weltweit
führenden Herstellern“. Die Frage, ob man mit Meyer Burger wegen des
Standorts Freiberg spreche, blieb unbeantwortet. Deutlich wird nur, dass
das Unternehmen für „direkte Investitions- und Betriebskostenzuschüsse nach
dem Beispiel von Intel in Magdeburg und Northvolt in Heide“ plädiert.
Ähnlich ist die Stoßrichtung des Hamburger Energie Start-ups 1Komma5°, das
im Oktober eine „eigene Solarmodul-Fertigung in Deutschland ab 2024“
angekündigt hatte. Geplant sei „eine Fertigung in den neuen Bundesländern
mit einer Produktionskapazität von bis zu 5 Gigawatt und bis zu 1.000
Arbeitsplätzen“.
[2][Sollte Meyer Burger die Fertigung in Sachsen komplett in die USA
verlagern], zeigt sich 1Komma5° „bereit, zumindest die Modulfertigung zu
retten und so viele Arbeitsplätze am Standort zu sichern wie möglich“.
Während Philipp Schröder, Geschäftsführer und Mitgründer von 1Komma5°,
sagt, seine Firma sei „bereits im Austausch mit dem Verwaltungsrat von
Meyer Burger“, berichtet das angesprochene Unternehmen nur von einer
unverbindlichen Kontaktaufnahme.
Auch 1Komma5° gibt sich auf Anfrage wortkarg. Unbeantwortet bleibt die
Frage, ob die Firma bei ihren Plänen auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
setzt. Auch die Frage, ob 1Komma5° und Enpal in Sachen Standort Freiberg zu
kooperieren gedenken, bleibt offen.
29 Feb 2024
## LINKS
[1] /Solarenergie/!t5008391
[2] /Erneuerbare-Energien/!5994178
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
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