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# taz.de -- Photovoltaik in Berlin: Solarboom ohne Senat
> Auf landeseigenen Gebäude tut sich nichts beim Solarausbau. Im
> vergangenen Jahr wurden nur drei Solaranlagen in Betrieb genommen.
Bild: Die mit der Bohrmaschine: Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) bei…
Berlin taz | Drei. Das ist die Anzahl der Solaranlagen, die im vergangenen
Jahr auf den Dächern von landeseigenen Gebäuden in Betrieb genommen wurden.
Das berichtete der Tagesspiegel unter Berufung auf die Berliner
Immobilienmanagement GmbH (BIM), die öffentliche Gebäude verwaltet.
Demnach wurden die Anlagen auf einer Oberschule in Wedding, einer
Flüchtlingsunterkunft in Moabit und der Jugendstrafanstalt Lichtenrade in
Betrieb genommen. Dazu wurden 2023 offenbar sechs zusätzliche Anlagen
installiert, die aber nicht ans Netz angeschlossen werden konnten.
[1][Der Ausbau der Solarenergie auf den Dächern öffentlicher Gebäude]
scheitert demnach oft am Denkmalschutz oder am Sanierungsstau.
Eigentlich hatte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) 2023 zu einem
Rekordjahr für den Ausbau der Photovoltaik in der Hauptstadt ausgerufen.
„Wir haben im Jahr 2023 eine Trendwende beim Solarausbau in Berlin
erreicht“, verkündete Giffey im vergangenen Dezember.
## 10.304 neue Photovoltaikanlagen
Das mag für private Verbraucher zutreffen. [2][Im Jahr 2023 wurden 10.304
neue Photovoltaikanlagen installiert.] Das entspricht fast einer
Verdoppelung der PV-Anlagen in der Hauptstadt allein im letzten Jahr.
Dadurch wurde eine zusätzliche Leistung von 72,4 Megawatt aus Sonnenenergie
erzeugt. Im Jahr 2022 sind nur 32,9 Megawatt dazugekommen. Eine gesunde
Steigerung also.
Zum Solarboom haben einige Maßnahmen beigetragen. „Die Berlinerinnen und
Berliner können sich beim Solarzentrum kostenfrei beraten lassen, um die
richtige Lösung zu finden“, sagt Linda Vierecke, die umweltpolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion, zur taz. Auch Balkonkraftanlagen seien
einfacher möglich, und die Solarpflicht bei Neubauten trage zum Erfolg bei.
Auf öffentlicher Seite sieht die Leistungskraft jedoch ganz anders aus.
Derzeit speisen nur 191 Solarpaneele auf den Dächern öffentlicher Gebäude
Strom in das Netz ein, so der Tagesspiegel. Und das, obwohl es Tausende
landeseigene Wohnungen und Gebäude gibt – und es eine gesetzliche
Verpflichtung gibt, den Ausbau zu beschleunigen. „Das Berliner Klimaschutz-
und Energiewendegesetz sagt eindeutig, [3][dass wir bis Ende 2024 alle
öffentlichen Dächer mit Solar bestückt haben sollen, sofern sie geeignet
sind“, sagt Vierecke]. „Es darf nicht allein um Wirtschaftlichkeit gehen
bei Ausstattung der Dächer, sondern darum, die Klimaziele schnell zu
erreichen.“
Laut einem Monitoringbericht zum Masterplan Solarcity lag der Anteil von
Solarstrom am Berliner Strommix Ende 2022 bei 3,5 Prozent. Das ist noch
weit entfernt von den 25 Prozent, die sich der Senat als Ziel für das Jahr
2035 gesetzt hat.
11 Mar 2024
## LINKS
[1] /Deutsche-Solarbranche-in-der-Krise/!5993515
[2] /Schliessung-von-Modulproduktion/!5992264
[3] /Erneuerbare-Energien/!5962217
## AUTOREN
Clara Suchy
## TAGS
Solarenergie
Photovoltaik
Energiequellen
Franziska Giffey
Schwerpunkt Klimawandel
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Solarenergie
Erneuerbare Energien
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