Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ende der deutschen Solarmodulproduktion: Ein Fall von vielen
> Die letzte Sonnenmodulfabrik zieht mit der Produktion in die USA. Das ist
> bitter und es sollte ein Wake-up-Call für die Wirtschaftspolitik sein.
Bild: Gunter Erfurt, Geschäftsführer von Meyer Burger kündigt die schrittwei…
Dass ausgerechnet unter einem grünen Wirtschaftsminister eine Firma, die
zuletzt das Aushängeschild der deutschen Solarwirtschaft war, ihre
Modulfertigung schließt, weil in den USA die Rahmenbedingungen besser sind,
ist bitter. Die Reaktionen gestalten sich wie erwartet: Von der einen Seite
ertönt Häme über eine grüne Wirtschaftspolitik, die stets das Gute will und
doch das Böse schafft.
Auf der anderen Seite erwächst Wut auf die FDP, die an der Schuldenbremse
festhält und damit den Spielraum für Industriepolitik einengt. Das eine
hilft so wenig wie das andere. Vielmehr ist es an der Zeit, sich ein wenig
vom konkreten [1][Fall Meyer Burger] zu lösen, denn der ist
wirtschaftspolitisch gesehen nicht mehr als ein Symbol.
Viele andere produzierende [2][Unternehmen in Deutschland], die vor
ähnlichen Entscheidungen über eine Standortverlagerung stehen, haben
lediglich nicht das Glück, so sehr im Lichtkegel der öffentlichen
Wahrnehmung zu stehen wie die Solarbranche. Industriepolitisch sind ihre
Geschichten aber oft genauso dramatisch. Es ist deshalb nötig, den Blick zu
weiten.
Dabei könnte die Aussage des Meyer-Burger-Aktionärs Sentis helfen, der als
Vorzug der USA das dort herrschende „starke überparteiliche Engagement“
zugunsten der heimischen Industrie lobte. Dass es solches in Deutschland
noch gibt, kann man kaum behaupten. Was das Land also braucht, ist nur am
Rande eine konstruktive Lösung im Fall Meyer Burger. Viel wichtiger ist
eine grundsätzliche und überparteiliche Strategie zum Erhalt der
industriellen Basis im Land.
Die wird freilich Geld kosten und das wird man woanders einsparen müssen.
Wo das möglich ist, muss intensiver diskutiert werden. Der [3][Ökonom
Clemens Fuest] sagte kürzlich zum Konflikt der Finanzierung von Militär
versus Konsum den Satz: „Kanonen und Butter, das wäre schön, wenn das
ginge, aber das ist Schlaraffenland, das geht nicht.“ Bei diesem Satz kann
man getrost das Wort Kanonen durch Industrieförderung ersetzen.
26 Feb 2024
## LINKS
[1] /Erneuerbare-Energien/!5994178
[2] /Zukunft-der-Industrie/!5952378
[3] https://www.youtube.com/watch?v=EQFvUAWvYSI
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Standort Deutschland
Schwerpunkt Klimawandel
Solarenergie
GNS
Wirtschaftspolitik
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Energiewende
Solarenergie
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Standort Deutschland
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Industrie
## ARTIKEL ZUM THEMA
Haushaltsloch durch Ökostrom-Zuschuss: Billiger Strom kommt Bund teuer
Der Staat muss Ökostrom in diesem Jahr wohl mit doppelt so viel Geld
bezuschussen als ursprünglich kalkuliert: rund 20 Milliarden Euro.
Zweites Aus für die Solarindustrie: Die ideologischen Totengräber
Deutschland steckt Unsummen in die Chipindustrie und die Produktion von
E-Auto-Batterien. Die Modulproduktion hingegen geht leer aus und zieht ab.
Solarkonzern Meyer Burger: Die Kündigungen sind raus
Weil die Subventionen ausbleiben, setzt Meyer Burger mehr als 400
Mitarbeiter:innen vor die Tür. Macht die Fabrik in Sachsen nun
endgültig dicht?
Keine Subventionen für Photovoltaik: Solarfabrik in Sachsen macht dicht
Es gibt keine Subventionen für die Photovoltaikbranche. Deshalb schließt
Hersteller Meyer Burger sein Werk in Freiberg – und geht in die USA.
Deutsche Solarbranche in der Krise: Entweder teuer oder abhängig
Die deutsche Produktion von Solaranlagen bricht zusammen. Bald macht das
größte hiesige Werk dicht. Was braucht die Branche von der Politik?
Erneuerbare Energien: Solarmodulfabrik vor dem Ende
Das Unternehmen Meyer Burger schließt den Standort in Sachsen und
investiert lieber in den USA. Dort gibt es üppige Förderungen.
Stand der Solarenergie: Mehr als nur eine Nischenlösung
Wenn Politik heimische Wertschöpfung forcieren will, sollte sie das Thema
grundsätzlicher angehen.
Zukunft der Industrie: Standort D – top oder flop?
Droht hiesigen Produktionsunternehmen der Zusammenbruch, wie es aus der CDU
heißt? Die Wirtschaftsdaten belegen das nicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.