| # taz.de -- Demos gegen rechts: In Zeiten des Aufbruchs | |
| > Es hat fast überall geregnet, aber das machte den Menschen nichts aus – | |
| > in vielen Orten der Republik gingen Tausende auf die Straße gegen rechts. | |
| Bild: In Freiburg gingen rund 30.000 Menschen gegen rechts auf die Straße | |
| Aschaffenburg, Bad Hersfeld, Ditzingen, Erkelenz, Georgsmarienhütte, | |
| Hannover, Kempten, Lüdenscheid, Nidderau, Stadtroda, Velbert, Würselen, | |
| Wiesloch, die Liste der Demonstrationen am Samstag ist lang. So wie die | |
| schon vom Freitag, am Donnerstag, am Mittwoch … Seit Mitte Januar haben | |
| [1][mehr als 2 Millionen Menschen auf mehr als 500 Veranstaltungen] gehen | |
| rechts protestiert. Auch an diesem Wochenende sind bundesweit | |
| [2][zahlreiche Demonstrationen angemeldet.] | |
| Grund sind unter anderem [3][Geheimpläne von Mitgliedern der AfD, | |
| Werteunion und Identitären], die das Recherchekollektiv correctiv am 10. | |
| Januar veröffentlicht hat, die unter anderem die Vertreibung und | |
| Ausbürgerung von missliebigen Staatsbürgern vorsehen. | |
| Wir halten Sie an diesem Samstag mit unserem Liveticker über die Demos und | |
| die Aktionen gegen rechts auf dem Laufenden – und Sie können mitmachen: | |
| Unter [email protected] können Sie uns Demohinweise schicken, die wir | |
| noch nicht aufgenommen haben. Trotz allem können wir mit diesem Liveticker | |
| nur einen Bruchteil der vielen Veranstaltungen abbilden. | |
| ## Hunderttausende unterwegs, überall im Land | |
| In Niedersachsen sind erneut Tausende von Menschen auf die Straßen | |
| gegangen. In Hannover bildeten Teilnehmer:innen eine Menschenkette um | |
| den Landtag. Die Veranstalter, das Bündnis „Bunt statt braun“, sprachen von | |
| 10.000 Menschen; die Polizei zählte 7.000 Teilnehmer:innen. Die Intendantin | |
| des Schauspiels Hannover Sonja Anders sagte: „Ich wünsche mir, dass diese | |
| Brandmauer, die wir heute gemeinsam bilden, symbolisch diese Menschen | |
| schützt. Denn nur dann schützt sie unsere Demokratie in ihren Grundfesten.“ | |
| In Freiburg kamen etwa 30.000 Menschen zusammen, um gegen rechts zu | |
| demonstrieren. Zur größten Veranstaltung im Land hatten mehr als 300 | |
| Organisationen, darunter der Fußball-Bundesligist SC Freiburg, | |
| Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen. Nach einer Kundgebung auf dem Platz | |
| der Alten Synagoge setzte sich der Demonstrationszug durch die Freiburger | |
| Innenstadt in Bewegung. Ähnliche Proteste wurden auch anderenorts | |
| angemeldet – so in Lahr, Lörrach, Wiesloch und Aalen. | |
| In Krefeld in Nordrhein-Westfalen ist Erol Bekan mit auf der Demo. Der | |
| Mittsechziger, der vor 53 Jahren aus Istanbul nach Krefeld kam, sagte: „Als | |
| ich von den Abschiebeplänen der AfD gehört habe, war Schluss. Die Idee, | |
| möglicherweise Millionen Menschen abzuschieben, ist einfach unmenschlich.“ | |
| Etwa 25.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Augsburg gegen | |
| Rechtsextremismus demonstriert. Der Andrang sei am Samstag so groß gewesen, | |
| dass der Rathausplatz abgesperrt worden sei, sagte ein Polizeisprecher. Die | |
| angrenzenden Straßen seien daraufhin für die Demonstration freigegeben | |
| worden, damit sich die vielen Menschen verteilen konnten. Auch in Würzburg, | |
| Nürnberg und anderen bayerischen Städten wollten am Samstag Tausende | |
| Menschen auf die Straße gehen. | |
| In Schwelm im Ennepe-Ruhr-Kreis kamen nach Polizeiangaben mehr als 2.500 | |
| Menschen zusammen. Die Demonstration stand unter dem Motto „Für Rechtsstaat | |
| und Demokratie. In Herdecke versammelten sich mehr als 500 Menschen. | |
| Aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis „Herdecke steht auf – Für Vielfalt und | |
| Demokratie“. In Würselen nahmen nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen | |
| an einer Demo teil. Sie stand unter dem Motto „Würselen zusammen gegen | |
| Rechtsextremismus und für Demokratie“. (dpa) | |
| ## 🐾 Christian Specht ist auch da, klar | |
| Wo für Menschenrechte und Gerechtigkeit demonstriert wird, ist er dabei: | |
| Christian Specht, taz-Kolumnist und Aktivist für mehr | |
| Mitwirkungsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen. Seit 2017 ist | |
| er der erste Mensch mit Beeinträchtigungen im Vorstand der Lebenshilfe. In | |
| der taz hat er ein Büro und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche�… | |
| ## Scholz und Schneider freuen sich | |
| Es regnet in Berlin. Trotzdem haben sich laut der Polizei mehr als 150.000 | |
| Menschen versammelt, um gegen die AfD und gegen rechts zu demonstrieren. | |
| Angekündigt waren 100.000 Demonstrierende. Die Veranstalter, schickt | |
| Kollege Stefan Mahlke als SMS rein, geben 300.000 Teilnehmer:innen an. | |
| Christoph Bautz vom Kampagnennetzwerk Campact bezeichnet das als ein | |
| „starkes Zeichen für eine offene, demokratische, plurale und solidarische | |
| Gesellschaft“. | |
| „Es ist schön, wenn am Brandenburger Tor demonstriert wird“, freut sich der | |
| Ostbeauftragte Carsten Schneider: „Aber es ist mutiger, in den kleinen | |
| ostdeutschen Städten auf die Straße zu gehen. Dort ist es sehr wichtig, die | |
| Schweigespirale für die Mitte zu brechen.“ Auch der Kanzler ist | |
| erwartungsgemäß hocherfreut über die vielen Menschen auf der Straße: | |
| „[4][Ob in Eisenach, Homburg oder Berlin: In kleinen und großen Städten im | |
| ganzen Land kommen viele Bürgerinnen und Bürger zusammen, um gegen das | |
| Vergessen, gegen Hass und Hetze zu demonstrieren“], schreibt er auf X. | |
| ## Auch im Krankenhaus sind die Menschen im Geiste dabei | |
| Vor wenigen Minuten hat die Polizei den Zugang zur Wiese vor dem | |
| Reichtstagsgebäude gesperrt – wegen Überfüllung. „Es ist so voll da, dass | |
| Sie erst mal hier bleiben müssen“, bat eine Polizistin freundlich meinen | |
| Kollegen Gereon Asmuth. Die Menschen sind kreativ – und versammeln sich | |
| jetzt auf der Wiese im Spreebogen. Und sie lächeln. Anna Klöpper hat | |
| gehört, wie dazu aufgerufen wird, Rettungswege freizuhalten. | |
| Waltraud Schwab, eine Kollegin, die die Rubrik „Stark Gefühle“ in der | |
| wochentaz betreut, kann nicht demonstrieren, weil sie gerade im Krankenhaus | |
| liegt. Sie hat ihrer 84-jährigen Bettnachbarin aus der wochentaz einen Satz | |
| ihrer aktuellen Kolumne „Sagt nicht, die Deportationspläne von AfD und Co | |
| seien ein alter Hut“ vorgelesen. Die Dame, schreibt Waltraud, unterschreibe | |
| jedes Wort. | |
| Eine Band spielt einen eigens für die Demo komponierten Song: „Wir sind die | |
| Brandmauer! Hand in Hand“. Dem Menge reißt die Arme nach oben, schreibt | |
| Gereon Asmuth. Ein Kind wippe mit einem Schild: „Bunt ist besser als | |
| kackbraun“. Am Himmel kreist ein Hubschrauber. Johanna Treblin schickt ein | |
| Foto mit einem Plakat, auf dem eine Frau eine AfD-Fahne auskotzt. | |
| ## Holen Sie sich eine aktuelle wochentaz | |
| Nicht nur viele Kolleg:innen sind unterwegs, die taz selbst dabei, als | |
| Papier und mit allem Zipp und Zapp. Wenn Sie sich eine aktuelle Ausgabe | |
| abholen möchten, dann suchen sie den taz-Wimpel mit der typischen tazze – | |
| und zwar irgendwo zwischen all den Menschen vor dem Bundestag in Hohe | |
| Dorotheenstraße. | |
| Die aktuelle wochentaz ging weg wie warme Semmeln, schrieb Kollegin von der | |
| Abteilung Marketing, Kommunikation, Kreation Ehmi Blessmann, die die | |
| Zeitung vor dem Bundestag verteilte. | |
| ## Kundgebung ist gestartet, keine Parteisymbole erlaubt | |
| Anna Klöpper schickt ihre ersten Eindrücke von der Kundgebung vor dem | |
| Reichstagsgebäude, die gerade begonnen hat. Es seien keine Fahnen von | |
| Parteien und Nationen erlaubt, heißt es. „Aber SPD, Linke und die | |
| Kommunisten von der MLDP zeigen trotzdem Flagge“, schreibt sie. Auch | |
| Kollegin Johanna Treblin, die irgendwo in der Menschenmasse neben Anna | |
| steht, sieht um sich herum viele Pappschilder. „Hier ist alles voll mit | |
| Schildern der Linken“, schreibt sie. | |
| Alle Kolleg:innen, die in Berlin versuchen, zum Bundestag zu kommen, | |
| erleben das, was mein Kollege Gereon Asmuth gerade schreibt: | |
| „Riesenandrang, Fußgängerstau auf den Brücken über die Spree, darunter ein | |
| Polizeiboot. Der Nieselregen stört überhaupt nicht.“ | |
| ## Revolverheld in Dresden | |
| Vor dem Neutor in Sachsens Landeshauptstadt Dresden steht unser | |
| Korrespondent Michael Bartsch. Es ziehen „Fußgängerströme in Richtung | |
| Stadtzentrum und Theaterplatz“, schreibt er. 15.000 Menschen haben sich | |
| unter dem Motto „WirSindDieBrandmauer“ versammelt, die Band Revolverheld | |
| spielt. Zur Demo aufgerufen hatten 160 Vereine und Institutionen. | |
| Wenige Minuten später schreibt Michael, dass Michael Nattke, | |
| Geschäftsführer des Kulturbüros Sachsen, begrüßt „alle, die eine | |
| Normalisierung des Rechtsextremismus nicht hinnehmen wollen“. André Lang | |
| von er Jüdischen Gemeinde sprach bei der Kundgebung im Stadtzentrum von | |
| „starker Beunruhigung“ und dass man „Nazis in der von ihnen so erklärten | |
| ‚Hauptstadt der Bewegung‘ entschlossen entgegen treten müsse. Er sagte | |
| auch: „Nie wieder ist jetzt“. | |
| ## Sambarhythmen vor dem Hauptbahnhof | |
| Meine Kolleginnen Anna Klöpper und Lilly Schröder sind im Regierungsviertel | |
| in Berlin unterwegs. Anna meldet einen Menschenstrom auf der Brücke vom | |
| Hauptbahnhof, wo die „Omas gegen rechts“ Sambarhythmen trommeln, zum | |
| Reichstag. „Kaum ein Durchkommen“, schreibt sie in einer Whatsapp. Auf | |
| Transparenten hat sie gelesen: „Ade AfD“. | |
| Lilly hat auf dem Potsdamer Platz die Letzte Generation getroffen, die sich | |
| jetzt nicht mehr auf Straßen festkleben, sondern „anschlussfähiger an die | |
| Menschen“ sein will. Gerade laufen sie in Richtung Reichtstagsgebäude und | |
| singen „Revolution, Revolution, Revolution“. Österreichische und | |
| tschechische Demonstrierende sollen auch dabei sein. | |
| ## Sperrungen im Regierungsviertel | |
| Wegen der angekündigten Menschenkette um das Reichstagsgebäude müssen sich | |
| Autofahrende im Berliner Zentrum auf einige Einschränkungen gefasst machen. | |
| „Schon ab dem Vormittag kommt es zu umfangreichen Sperrungen im Bereich | |
| Regierungsviertel, Scheidemannstraße, Dorotheenstraße, Paul-Löbe-Allee und | |
| Reichstagufer“, teilte die Verkehrsinformationszentrale am Samstag mit. | |
| Auch die Straße des 17. Juni und der Bereich Washingtonplatz würden | |
| voraussichtlich im Laufe des Tages gesperrt. Sie rief dazu auf, den Bereich | |
| weiträumig zu umfahren. „Aufgrund der Demonstration ist auch an den | |
| Bahnhöfen Brandenburger Tor, Bundestag und Hauptbahnhof mit Einschränkungen | |
| zu rechnen.“ Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg wies auf dem | |
| Portal X auf mögliche Verkehrseinschränkungen wegen der Demo hin. | |
| Vor dem Reichstagsgebäude war die Lage bei Nieselregen rund zwei Stunden | |
| vor Beginn der Kundgebung zunächst ruhig. Im Zuge der Massenproteste gegen | |
| Rechtsextremismus ist von 13 Uhr an eine Kundgebung mit 100.000 Menschen | |
| angemeldet. Geplant ist eine symbolische Menschenkette unter dem Motto „Wir | |
| sind die Brandmauer“. Hinter der Aktion gegen Hass und für Toleranz steht | |
| ein Bündnis namens Hand in Hand mit mehr als 1.300 Organisationen. (dpa) | |
| 🐾 Alice Weidel trifft direkt auf Gegendemonstrant:innen | |
| Benno Stieber, taz-Korrespondent in Baden-Württemberg, berichtet von einer | |
| ganz besonderen Demo. In Bretten, einer Stadt nordöstlich von Karlsruhe, | |
| trifft der Protest gegen Rechts direkt auf seine Gegner. Der Kreisverband | |
| Karlsruher der AfD hat Alice Weidel eingeladen und am Abend tritt die | |
| Parteivorsitzende dort vor voraussichtlich 700 Anhängern auf. Die | |
| Gegendemonstration ist von der örtlichen SPD organisiert. Sie rechnen mit | |
| mindestens 1.000 Gegendemonstranten. Die AfD hat zur Absicherung der | |
| Veranstaltung einen Sicherheitsdienst beauftragt. Die Polizei rechnet laut | |
| örtlicher Presse von Seiten der AfD nicht mit Schwierigkeiten durch die | |
| Proteste. | |
| ## 🐾 In Krefeld werden 30.000 Protestierende erwartet | |
| In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist unser Korrespondent Andreas Wyputta | |
| unterwegs. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland sind an diesem Samstag | |
| sind mindestens 20 Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen geplant. In | |
| Krefeld, wo Andreas gerade ist, könnte es heute zur bislang größten | |
| Protestdemo in NRW kommen. Unter dem Motto „Krefeld verteidigt rote Linie | |
| der Demokratie“ und #WirSindDieBrandmauer“, erwarten die | |
| Organisator:innen bis zu 30.000 Protestierende. Zu der Demo | |
| aufgerufen haben Gewerkschaften, Parteien, Vereine ebenso wie | |
| Religionsgemeinschaften, Kulturschaffende und Unternehmer:innen – also | |
| die gesamte Breite der Gesellschaft. Die Demo beginnt um 14 Uhr auf dem | |
| Platz der Wiedervereinigung direkt am Hauptbahnhof und zieht dann durch die | |
| knapp 230.000 Einwohner:innen zählende Stadt. Die Abschlusskundgebung | |
| mit Reden und Live-Musik beginnt dann gegen 16Uhr auf dem Sprödentalplatz, | |
| ## Die größte Demo findet im Berliner Regierungsviertel statt | |
| Mit einer weiteren Großdemonstration soll am Samstag im Berliner | |
| Regierungsviertel gegen ein Erstarken des Rechtsextremismus protestiert | |
| werden. Dazu haben zahlreiche Organisationen aufgerufen. Laut Polizei | |
| erwarten die Veranstalter rund 100.000 Teilnehmer. Im Anschluss an die | |
| Kundgebung ist eine Menschenkette als [5][symbolische „Brandmauer“ um den | |
| Bundestag] geplant. (epd) | |
| ## Bündnis „Hand in Hand – Jetzt solidarisch aktiv werden“ | |
| Organisiert wird die Berliner Demonstration vom [6][Bündnis „Hand in Hand – | |
| Jetzt solidarisch aktiv werden!“]. Den Aufruf „#WirSIndDieBrandmauer“ hab… | |
| bislang mehr als 1.700 Organisationen unterzeichnet, darunter die Diakonie | |
| Deutschland und das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt. | |
| Das Bündnis ruft dazu auf, „der rechten Normalisierung in Deutschland und | |
| Europa nicht länger zuzuschauen“. Ängste vor Veränderungen, Verlust und | |
| Armut würden absichtlich geschürt. Menschen würden gegeneinander | |
| ausgespielt. Zugleich würden zwingende Aufgaben wie soziale Gerechtigkeit | |
| und Klimaschutz zu lästigen Zumutungen abgewertet: „Respektlosigkeit, | |
| Anfeindungen und das Leugnen von Fakten dominieren Teile der | |
| gesellschaftlichen Stimmung.“ Die Abgrenzung gegenüber Verächtern der | |
| Demokratie wie der AfD schwinde, heißt es im Aufruf. | |
| ## 🐾 Seit Tagen und Wochen gibt es Demos überall im Land | |
| Meine Kolleg:innen Rosa Mosinzer, Lalon Sander und Sean-Elias Ansa haben | |
| in den vergangenen Tagen über vielfältige Demos in vielen Orten der | |
| Republik berichtet. [7][Hier können Sie ihre Eindrücke noch einmal | |
| nachlesen]. | |
| ## 🐾 Die größten Demos in Deutschland | |
| Die Demo im Berliner Regierungsviertel könnte die größte werden, die das | |
| Land je gesehen hat. Kollege Pascal Beucker hat sich die Mühe gemacht, tief | |
| in den historischen Archiven zu kramen und sie [8][hier] zusammengefasst. | |
| ## 🐾 Machen Sie mit, hier gibt es Plakate | |
| Auch die taz ist auf den Demonstrationen dabei, Kolleg:innen sind privat | |
| unterwegs, mit ihren Kindern, Eltern, mit dem Hund, mit der aktuellen | |
| Ausgabe der wochentaz. Darin finden Sie Plakate, die unserer | |
| Kreativdirekter Max Buschfeld entworfen hat. | |
| Sie können Sie auch [9][digital herunterladen], auf ein Pappschild kleben | |
| und damit zur Demo gehen. | |
| ## 🐾 Protestsong gegen rechts | |
| Es gibt in der Redaktion viele musikalische Kolleg:innen, die einen spielen | |
| Klavier, die anderen Gitarre. Manche singen, andere drummen vor sich hin. | |
| Und dann gibt es Gereon Asmuth, der zu Hause an seinem Rechner mit seiner | |
| Stimme und einem digitalem Schlagzeug, [10][einen Kanon produziert], der | |
| [11][immer lauter wird]. | |
| ## 🐾 Junge Frauen wählen links, junge Männer rechts | |
| Dieses Jahr ist das Wahljahr der Superlative. Zusätzlich zum EU-Parlament | |
| können Bürger:innen in vielen Bundesländern im Juni Kreistage, | |
| Stadtverordnetenversammlungen, Gemeindevertretungen, Ortsbeiräte, | |
| Gemeinderäte wählen. Mit Spannung aber werden die Landtagswahlen in | |
| Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September erwartet. In diesen drei | |
| ostdeutschen Bundesländern sehen Umfragen die AfD als stärkste Kraft. | |
| Wer wählt die rechtsextreme Partei? Eine [12][Studie der Universität Köln | |
| hat im vergangenen Sommer das Wahlverhalten von Frauen und Männern] | |
| analysiert und konstatiert, dass die Schere zwischen den Geschlechtern | |
| deutlich auseinander gegangen ist, am stärksten bei den Jüngeren: Frauen | |
| zwischen 18 und 24 Jahren wählen überdurchschnittlich häufig grün, die | |
| Linke oder die SPD. Junge Männer votierten öfter für die AfD. Einen Trend | |
| dazu gibt es seit der Bundestagswahl 2017. | |
| Ein Grund für die Wahlentscheidung könnten laut Studienautor:innen | |
| Fragen der Gleichstellung und die Diskurse um Geschlechterbilder sein. Der | |
| [13][Männerforscher und Psychologe Markus Theunert erklärt das in meinem | |
| Interview] mit ihm. | |
| ## Debatten in Bremen um Bündnisse | |
| In Bremen plant das „Bremer Bündnis gegen Rechts“ am Sonntag ab 12.05 Uhr | |
| einen Demonstrationszug, der am Domshof starten und am Leibnizplatz enden | |
| soll. Dort ist auch eine Kundgebung geplant. Angemeldet sind 5.000 | |
| Teilnehmende, das Ordnungsamt rechnet mit 30.000 Demonstrierenden. | |
| Im Vorfeld hatte es allerdings eine Kontroverse um die Organisatoren | |
| gegeben. So zählen die „Basisgruppe Antifaschismus“ und das „Bündnis ge… | |
| Preiserhöhungen“ dazu, die beide als linksextremistisch im Bremer | |
| Verfassungsschutzbericht genannt werden. Die Innenbehörde hatte daher davor | |
| gewarnt, dass der Protest um verfassungsfeindliche Ziele erweitert werden | |
| könnte. (epd) | |
| ## 🐾 Bürgerliche Mitte als Antifa | |
| Es wurde geschrieben, gestritten, gefragt und am Ende gesagt: Die | |
| bürgerliche Mitte ist endlich aufgemacht. Jetzt! Endlich! Warum nicht schon | |
| früher? So oder ähnlich lauteten die Kommentare. Viel zu lange haben die | |
| Menschen weggeschaut, findet [14][Maurice Konrad in seiner Kolumne]. Wie | |
| Kollege Jan Feddersen das sieht, [15][lesen Sie hier]. | |
| ## Petition gegen Höcke | |
| Seit November läuft eine [16][Online-Petition der Kampagnenplattform | |
| campact]. Die Petition mit dem Titel [17][„Wehrhafte Demokratie: Höche | |
| stoppen“] fordert, dem AfD-Politiker Höcke einige Grundrechte zu entziehen. | |
| Mittlerweile haben fast 1,7 Millionen Menschen die Petition unterschrieben. | |
| Das neue Ziel, das campact auf der Homepage angibt: 1.725.000 | |
| Unterschriften. | |
| ## 🐾 Schwänzen gegen rechts | |
| Meine Kolleg:innen Uta Schleiermacher und Ilai Ahrens haben sich mit | |
| [18][Schüler:innen in Berlin-Hellersdorf] unterhalten, die auf die | |
| Straße statt in die Schule gingen. | |
| 3 Feb 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Protestwelle-gegen-Rechtsextremismus/!5989817 | |
| [2] https://zusammen-gegen-rechts.org/ | |
| [3] /Rechtes-Geheimtreffen-in-Potsdam/!5985429 | |
| [4] https://x.com/Bundeskanzler/status/1753697771700240413?s=20 | |
| [5] /Protest-gegen-Rechtsextremismus/!5987803 | |
| [6] https://gemeinsam-hand-in-hand.org/ | |
| [7] /Demos-gegen-Rechtsextremismus/!5989521 | |
| [8] /Kleine-Chronologie-der-groessten-Demos/!5989674 | |
| [9] /!vn5988203/ | |
| [10] https://grimo.bandcamp.com/track/laut-gegen-rechts | |
| [11] https://youtu.be/xYhrjkw7zHs?si=1lLoV_vd_SUrR6Z4 | |
| [12] https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detai… | |
| [13] /Psychologe-ueber-Maennlichkeit/!5938867 | |
| [14] /Demos-gegen-Rechts/!5985364 | |
| [15] /Demos-gegen-die-AfD/!5985933 | |
| [16] https://aktion.campact.de/weact/hocke-stoppen/teilnehmen | |
| [17] /Demos-gegen-AfD/!5986747 | |
| [18] /Kundgebung-in-Berlin/!5985983 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
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