| # taz.de -- Zwangsarbeit in China: Vorwürfe gegen Autohersteller | |
| > Chinesische Aluminiumhersteller sollen Uiguren in Zwangsarbeit | |
| > beschäftigen. Die Autokonzerne hätten das zu wenig im Blick, sagen | |
| > Menschenrechtler. | |
| Bild: 9 Prozent des weltweit angebotenen Aluminiums stammt aus Xinjiang. Sind Z… | |
| Peking dpa | Internationale Autohersteller tun nach Ansicht der | |
| Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zu wenig gegen | |
| Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang. „Autofirmen kennen das | |
| Ausmaß ihrer Verbindungen zu Zwangsarbeit in Xinjiang in ihren | |
| Aluminium-Lieferketten einfach nicht“, sagte HRW-Mitarbeiter Jim Wormington | |
| anlässlich eines am Donnerstag veröffentlichten [1][Berichts der | |
| Organisation, der sich insbesondere mit Zwangsarbeit in der chinesischen | |
| Aluminiumindustrie] befasst. | |
| Mehr als 15 Prozent des in China produzierten Aluminiums oder 9 Prozent des | |
| weltweiten Angebots stammen demnach aus Xinjiang. Laut der Organisation | |
| liegen glaubwürdige Beweise vor, dass dort ansässige Aluminiumhersteller an | |
| [2][Programmen der chinesischen Regierung] beteiligt sind, die Uiguren und | |
| Angehörige anderer muslimischer Gemeinschaften zwingen, Arbeit vor Ort oder | |
| in anderen Regionen anzunehmen. Für die Recherche wertete Human Rights | |
| Watch unter anderem staatliche Medien in China sowie Regierungs- und | |
| Unternehmensberichte aus. | |
| „Einige Autohersteller in China haben sich dem Druck der Regierung gebeugt | |
| und wenden [3][in ihren chinesischen Joint Ventures] weniger strenge | |
| Standards für Menschenrechte und verantwortungsvolle Beschaffung an als in | |
| ihren weltweiten Betrieben“, heißt es in dem Bericht. Hersteller wie | |
| General Motors, Tesla, BYD, Toyota und Volkswagen hätten es so versäumt, | |
| das Risiko uigurischer Zwangsarbeit in ihren Aluminium-Lieferketten zu | |
| minimieren. | |
| Der deutsche Hersteller Volkswagen teilte mit, seine Verantwortung als | |
| Unternehmen im Bereich der Menschenrechte weltweit sehr ernst zu nehmen – | |
| auch in China. Man halte sich eng an die [4][UN-Leitprinzipien für | |
| Wirtschaft und Menschenrechte]. Diese sind Teil des Verhaltenskodex des | |
| Unternehmens. „Wir setzen nicht nur im Volkswagen-Konzern hohe Standards, | |
| sondern arbeiten auch entlang der Lieferketten an der Einhaltung dieser | |
| Werte“, sagte ein Sprecher. VW betreibt in einem Gemeinschaftsunternehmen | |
| mit dem chinesischen Hersteller Saic selbst ein Werk in Xinjiang. | |
| Uiguren, Angehörige anderer Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen | |
| berichten seit Jahren, dass Hunderttausende [5][Menschen in Xinjiang gegen | |
| ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, zum Teil gefoltert und zu | |
| Zwangsarbeit] gezwungen wurden. Die chinesische Regierung bestreitet diese | |
| Vorwürfe. | |
| 1 Feb 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.hrw.org/news/2024/02/01/china-carmakers-implicated-uyghur-force… | |
| [2] /Menschenrechtsverletzungen-in-China/!5735542 | |
| [3] /Autokonzerne-Stellantis-in-China/!5964491 | |
| [4] /Messinstrumente-fuer-nachhaltige-Finanzen/!5869043 | |
| [5] /Bann-von-Produkten-mit-Zwangsarbeit/!5984403 | |
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