# taz.de -- Menschenrechtsverletzungen in China: BASF trennt sich von Joint Ven… | |
> Der Chemiekonzern beschleunigt den Verkauf von Anteilen an zwei | |
> Unternehmen. Sie sollen in die Unterdrückung der muslimischen Uiguren | |
> verwickelt sein. | |
Bild: BASF trennt sich von Beteiligungen an Unternehmen in China, die in die Un… | |
FRANKFURT rtr | [1][BASF] zieht Konsequenzen aus Menschenrechts-Vorwürfen | |
gegen chinesische Gemeinschaftsunternehmen des Chemiekonzerns. BASF werde | |
die Anteile an seinen beiden Joint Ventures Markor Chemical und Markor | |
Meiou Chemical in Korla, im Zentrum des [2][Uigurischen] Autonomen Gebiets | |
Xinjiang, verkaufen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. | |
Der Prozess sei bereits im vierten Quartal 2023 eingeleitet worden, solle | |
nun aber beschleunigt werden. Kürzlich veröffentlichte Berichte über den | |
Joint-Venture-Partner hätten schwerwiegende Vorwürfe enthalten, „die auf | |
Aktivitäten hinweisen, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind“. | |
Der Spiegel hatte vor einer Woche berichtet, gemeinsame Recherchen des | |
Magazins und des ZDF hätten ergeben, dass der Partner Markor deutlich | |
stärker in das [3][Unterdrückungssystem gegen die muslimische Minderheit | |
der Uiguren] in Nordwest-China verwickelt gewesen sei als bislang bekannt. | |
Mitarbeiter seien direkt an einer Kontroll- und Unterdrückungskampagne von | |
Parteikadern in Xinjiang beteiligt gewesen. BASF hatte damals erklärt, die | |
Hinweise „sehr ernst“ zu nehmen, der Konzern habe bislang keine Kenntnis | |
von diesen Aktivitäten gehabt. | |
## Tätigkeit in China bleibt ansonsten bestehen | |
Das Ludwigshafener Unternehmen betonte nun, auch im Zusammenhang mit den | |
jüngsten Berichten keine Hinweise darauf zu haben, dass Mitarbeitende der | |
beiden Joint Ventures in Korla an Menschenrechtsverletzungen beteiligt | |
gewesen seien. Die Berichte bezögen sich nur auf den Joint-Venture-Partner | |
von BASF, an dem der Konzern nicht beteiligt sei. | |
Die Präsenz von BASF in der Volksrepublik bleibe ansonsten unverändert, an | |
seinen Geschäftsaktivitäten und geplanten Investitionen in China halte das | |
Unternehmen „in vollem Umfang fest“. In der chinesischen Provinz Guangdong | |
baut BASF gegenwärtig einen neuen Verbundstandort für bis zu zehn | |
Milliarden Dollar. In Korla stellte das Unternehmen Butandiol her, das als | |
Ausgangsstoff etwa für Polyester, Polyamide und Polyurethane dient. | |
9 Feb 2024 | |
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