| # taz.de -- Leben mit Psychose: Zwischen Wahn und Sinn | |
| > Zwei der drei Brüder unseres Autors sind schizophren. Gemeinsam mit | |
| > seiner Familie beschreibt er, was die Erkrankungen für das Miteinander | |
| > bedeuten. | |
| Bild: Vier Brüder am Ort ihrer Kindheit | |
| Es war im Spätsommer 2009, als ich merkte, dass mit meinem großen Bruder | |
| etwas nicht stimmte. Jörn war zu der Zeit gerade im westafrikanischen | |
| Burkina Faso, wo er nach seinem Abitur ein Freiwilligenjahr absolvierte. | |
| Eines Tages rief seine Betreuerin an, ich reichte das Telefon meiner Mutter | |
| weiter. Die Betreuerin erzählte ihr, dass Jörn sich komisch verhalte. „Ich | |
| konnte damit erst mal nicht viel anfangen“, erinnert sich meine Mutter. | |
| „Ich dachte, der ist vielleicht ein bisschen gestresst von der Situation.“ | |
| Ein Krankentransport flog Jörn zurück nach Deutschland, wo meine Eltern ihn | |
| vom Flughafen abholten. „Ich war mir eigentlich sicher, wir würden Jörn | |
| wieder mit nach Hause nehmen, egal was ist“, sagt meine Mutter. „Aber als | |
| ich ihn am Flughafen gesehen habe, war mir klar, dass das nicht passieren | |
| würde.“ | |
| Mein Bruder wurde im Rollstuhl geschoben, weil man ihn vor dem Flug mit | |
| Betäubungsmitteln ruhiggestellt hatte. Bald aber war er wieder auf den | |
| Beinen und lief auf dem Weg zum Arzt andauernd um Laternenpfähle herum, | |
| redete wirre Sätze. In der Arztpraxis fiel dann zum ersten Mal das Wort: | |
| „Psychose“. | |
| Einige Wochen später nahm mich meine Mutter mit in die Psychiatrie. Ich war | |
| damals gerade dreizehn Jahre alt, sieben Jahre jünger als Jörn. Ich | |
| erkannte meinen Bruder kaum wieder. Als er nach Burkina Faso gegangen war, | |
| hatte Jörn seine blonden Haare kurz gescheitelt getragen. Jetzt hingen sie | |
| zottelig herab. | |
| Weil die Manie ihn zur Bewegung drängte und er unregelmäßig aß, war sein | |
| Körper abgemagert, das Gesicht eingefallen. Mein Bruder sprach sinnentleert | |
| von der Gaia-Theorie, nach der unsere Erde ein riesiger lebendiger | |
| Organismus sei, und proklamierte, wahrheitsgemäß: „Ich bin nicht Gott!“ | |
| Psychosen gelten in der Fachwelt als Krankheitsepisoden, in denen sich die | |
| Wahrnehmung verschiebt: Betroffene entwickeln Wahnvorstellungen, | |
| halluzinieren – etwa indem sie Stimmen hören –, ziehen sich aber auch | |
| sozial zurück und werden antriebslos. Wenn diese Symptome fortdauern oder | |
| periodisch zurückkehren, sprechen Ärzte von einer Schizophrenie. | |
| Den Begriff [1][prägte der Schweizer Psychiater] Eugen Bleuler Anfang des | |
| 20. Jahrhunderts. Er kombinierte dafür die altgriechischen Begriffe | |
| s’chizein („spalten, zersplittern“), und phrēn („Geist“ oder auch | |
| „Zwerchfell“ – dort vermuteten die alten Griechen den Sitz der Seele). | |
| ## Die erste Behandlung | |
| Die Ärzte behandelten Jörn mit Neuroleptika – Medikamente, die die | |
| Dopamin- und Serotoninrezeptoren im Gehirn blockieren: Eine gesteigerte | |
| Ausschüttung des „Glückshormons“ Dopamin steht im Verdacht, die Wahnideen | |
| auszulösen. Zunächst bekam mein Bruder Haloperidol, ein Neuroleptikum der | |
| „ersten Generation“, das teils heftige Nebenwirkungen mit sich bringt. Bei | |
| Jörn lähmte das Medikament seine Muskeln, weshalb er kaum noch sprechen | |
| konnte. Besser reagierte er auf Olanzapin, das seit knapp 30 Jahren auf dem | |
| Markt ist und weniger unerwünschte Begleiterscheinungen hat. | |
| Das Olanzapin ließ Jörns Wahn bald schwinden. Er kam wieder nach Hause, | |
| ruhte sich aus und begann im folgenden Jahr sein Studium. Mit der richtigen | |
| Einstellung seiner Medikamente beeinträchtigt Jörn die Schizophrenie im | |
| Alltag nicht, er kann ein normales Leben führen. Nur ganz selten ist er | |
| seitdem in psychotische Episoden abgerutscht, aus denen er schnell wieder | |
| herauskam. | |
| Mit Jörns Erkrankung sollte unsere Familie das erste Mal mit Schizophrenie | |
| in Kontakt kommen – eine prägende Erfahrung. Angesichts seines guten | |
| Krankheitsverlaufs wäre die Episode wahrscheinlich nur ein Kapitel in | |
| unserer Familiengeschichte geblieben und dieser Text in dieser Form niemals | |
| entstanden, hätte uns die Krankheit nicht viele Jahre später erneut | |
| heimgesucht. Und uns gezeigt, dass eine Schizophrenie ein Leben auch völlig | |
| durcheinanderwerfen kann. | |
| Über andere psychische Krankheiten wie etwa Depressionen spricht unsere | |
| Gesellschaft inzwischen längst offener. Bei Schizophrenie aber bleibt das | |
| Unverständnis groß: In den Medien taucht die Krankheit oft in Verbindung | |
| mit Gewaltverbrechen auf. Auch radikal widersprüchliche Haltungen werden | |
| metaphorisch als „schizophren“ bezeichnet. Entgegen dem Klischee haben | |
| Erkrankte mit „zersplitterter Seele“ aber gar keine gespaltene | |
| Persönlichkeit – ihr Gehirn spielt ihnen vielmehr eine andere Wirklichkeit | |
| vor. | |
| Dass es für Außenstehende schwierig ist, einen Zugang zu diesen wahnhaften | |
| Parallelrealitäten zu bekommen, ist verständlich. Und genau hier möchte ich | |
| mit meiner Familiengeschichte ansetzen: Vielleicht können unsere | |
| Erfahrungen anderen helfen, Schizophrenie in ihrer Komplexität und Vielfalt | |
| besser zu verstehen. | |
| Um die Ereignisse zu rekonstruieren, habe ich viel mit meinen Eltern und | |
| meinen drei Brüdern gesprochen. Sie alle tauchen hier mit ihren eigenen | |
| Worten und Perspektiven auf, nicht aber unter ihrem echten Namen. Weil | |
| Schizophrenie nach wie vor mit einem starken Stigma behaftet ist, heißen | |
| sie für den Text anders – und auch ich selbst schreibe unter einem | |
| Pseudonym. | |
| ## Eine Kleinstadt in Niedersachsen | |
| Aufgewachsen sind Jörn, meine zwei jüngeren Brüder und ich in einer | |
| Kleinstadt in Niedersachsen. Von zerrütteten Familienverhältnissen und | |
| traumatisierten Kindheiten, die anderswo in Verdacht stehen, psychische | |
| Krankheiten zu begünstigen, waren wir weit entfernt. Als Kinder spielten | |
| wir viel auf einem kleinen Hof am Rande der Stadt, wo meine Eltern einige | |
| Tiere hielten: Hühner, Schafe, auch Pferde. | |
| Das Milieu war nicht übermäßig konservativ, aber doch spießig. Ein Bild, in | |
| das unsere Eltern nicht so richtig passten. Kleinstadt und Natur, das | |
| gefiel ihnen – aber als eher links und alternativ Gesinnte konnten und | |
| wollten sie in dem kleinbürgerlichen Milieu keine tiefen Wurzeln schlagen. | |
| So lag ihr Fokus vor allem auf der Familie: Wir Kinder sollten uns nach | |
| unseren eigenen Möglichkeiten entwickeln und entfalten. | |
| Als Kleinkind war ich meinem anderthalb Jahre jüngeren Bruder Merlin sehr | |
| nahe. Er war ein ruhiges Kind und auch als Jugendlicher eher in sich | |
| gekehrt, mit einem Hang zur Melancholie. Merlin „haderte mit der Welt“, wie | |
| meine Mutter es ausdrückt. Schaukelten wir anderen Brüder uns gegenseitig | |
| hoch, konnte sich Merlin durchaus mitreißen lassen. Doch oftmals saß er | |
| einfach leise da, hörte zu, beobachtete. Und keiner wusste, was er sich | |
| hinter seinem verschmitzten Lächeln gerade dachte. | |
| Die innige Beziehung zwischen Merlin und mir war aber nicht von Dauer. | |
| Irgendwann entwickelte sich bei mir ein Konkurrenzding. Mein Vater meint, | |
| es hätte begonnen, als Merlin zwei Jahre nach mir eingeschult wurde. Ich | |
| erinnere mich, dass es mich foppte, dass er immer ein bisschen besser im | |
| Fußball war. | |
| Mit kindlicher Unerbittlichkeit begann ich, ihn zu ärgern, verbündete mich | |
| dafür mit meinem jüngsten Bruder. Mal sehen, wie weit ich es treiben kann. | |
| Später, als wir schon Teenager waren, reagierte Merlin endlich auf meine | |
| Provokationen, schrie mich an und wurde handgreiflich. Da war sie also, die | |
| Grenze, die ich gesucht hatte. Anstelle offener Antipathie herrschte nun | |
| frostiges Schweigen. | |
| Obwohl wir nicht mehr miteinander konnten, stellten Merlin und ich beide | |
| fest, dass uns die niedersächsische Provinz nicht nur räumlich, sondern | |
| auch geistig einengte. Wir mussten raus, wollten zum Studium beide nach | |
| Berlin. So luden wir im Herbst 2016 unsere Sachen in einen Anhänger und | |
| fuhren mit meiner Mutter gen Osten. | |
| Merlin begann Jura zu studieren und zog in eine Wohnung im Norden, ich in | |
| den Süden Berlins. Mit meinem Studium und den alkoholgetränkten | |
| Erstsemesterpartys fiel es mir leicht, den Bruder in der neuen Stadt zu | |
| verdrängen. Er sollte sein Ding machen, ich machte meins. Da wir keinen | |
| Kontakt hatten, fiel mir zunächst nicht auf, dass er sich Ende 2017 immer | |
| mehr zurückzog. Aber das kann Merlin am besten selbst erzählen: | |
| Der Umzug nach Berlin war für mich eine Dreifachbelastung: Vom Elternhaus | |
| in die WG. Von der Kleinstadt in die Großstadt. Und von der Schule ins | |
| Studium. All das hat mich überfordert, weshalb ich viel kiffte – und | |
| begann, meine Struktur zu verlieren. Ich ging nicht mehr in die Uni, | |
| sondern verbrachte meine Zeit damit, kleine Kunstwerke zu schaffen. Auch | |
| distanzierte ich mich immer von meinem sozialen Umfeld und schlief zu | |
| wenig. | |
| Die Wahnideen näherten sich schleichend. Ich fing an zu glauben, dass | |
| wildfremde Menschen persönliche Informationen über mich besitzen, dass um | |
| mich herum ein „Medienphänomen“ existiert. In den sozialen Netzwerken | |
| streuten Leute Andeutungen über mich ein, eine Art Zeichensprache. Jeder | |
| noch so banale Gedanke, den User:innen dort äußerten, jedes Meme, das sie | |
| teilten, hatte auf einmal einen Bezug zu mir. Am Anfang hat mich das stark | |
| euphorisiert. | |
| Gegenüber Freunden und Familie verheimlichte ich diese Ideen zunächst. Doch | |
| irgendwann wurden mir die Andeutungen auf mich zu viel, ich konnte das | |
| alles nicht mehr verarbeiten. Im Frühjahr 2018 brach ich psychisch komplett | |
| zusammen. | |
| Emotional überfordert von seinen Wahnvorstellungen griff Merlin zum Telefon | |
| und rief meinen großen Bruder Jörn an. Seit dessen erster psychotischer | |
| Episode in Burkina Faso waren mittlerweile fast zehn Jahre vergangen. | |
| Damals war Jörn zwanzig gewesen, genauso alt wie Merlin, als sie nun | |
| miteinander sprachen: Das Risiko, erstmalig an einer Psychose zu | |
| erkranken, ist vom späten Teenageralter bis Mitte zwanzig am größten. Am | |
| Telefon stellte Merlin schnell die Selbstdiagnose. | |
| Zu dem Zeitpunkt war ich nicht überzeugt, psychotisch zu sein. Ich dachte, | |
| ich müsste das sagen, weil ich mich meinem Umfeld gegenüber konform | |
| verhalten muss. Ich hatte keine Einsicht, dass ich krank war. | |
| Jörn war schockiert. Bis dahin hatte niemand in der Familie mitbekommen, | |
| dass es Merlin so schlecht ging. „Ich habe auch Angst bekommen, weil ich ja | |
| weiß, wie schlimm das ist, wenn man tief in eine Psychose reinrutscht“, | |
| erinnert sich Jörn. Also ließ er alles liegen und fuhr nach Berlin, wo er | |
| Merlin dann zunächst in ein Krankenhaus für Psychiatrie in Berlin-Weißensee | |
| brachte. | |
| Weil der aber im Aufnahmegespräch recht gefasst wirkte – ganz anders als | |
| Jörn 2009 –, gaben ihm die Ärzte lediglich Medikamente und schickten ihn | |
| wieder nach Hause in die WG. Von dort brachte Jörn ihn bald in die Heimat | |
| zu meiner Mutter, die mittlerweile von meinem Vater getrennt lebte. | |
| Als ich von Merlins Erkrankung hörte, verschwand plötzlich jedes | |
| Überbleibsel von Feindseligkeit. Stattdessen begannen Zweifel an mir zu | |
| nagen: Hatte ich mit meinem brüderlichen Mobbing womöglich selbst zu | |
| Merlins Psychose beigetragen? | |
| Ich war ein sensibles Kind. Der Bruch zwischen uns Brüdern war für mich | |
| schrecklich. Vorher war unser Verhältnis ja immer sehr harmonisch. Dass es | |
| dann so gekippt ist, hat mich aus allen Wolken gerissen. | |
| Jetzt wollte ich helfen, wo ich konnte – und fühlte mich gleichzeitig | |
| hilflos. Was tun, wenn der Bruder im eigenen Kopf gefangen ist? Ich wollte | |
| also für ihn da sein, besonders als Merlin zwischenzeitlich zurück nach | |
| Berlin kam. So verbrachten wir viele Abende zusammen und redeten oder | |
| gingen gemeinsam auf Partys. | |
| Dass Merlin und ich uns wieder näherkamen, hat es ermöglicht, dass wir | |
| heute zusammen über unsere Erlebnisse schreiben. Die kursiven Passagen aus | |
| seiner Sicht stammen aus von ihm verfassten Texten und unseren Gesprächen. | |
| Ein Freund brachte mich vergangenes Jahr erstmals auf die Idee für den | |
| Text. Ich erwähnte sie gegenüber Merlin, der damals zurück in Berlin in | |
| psychiatrischer Behandlung war. Ihm gab das zunächst den Anstoß, seine | |
| Krankheitsgeschichte selbst niederzuschreiben. Ich leitete den Text meinem | |
| Redakteur weiter. Der war interessiert – legte mir aber nahe, selbst als | |
| Autor dazuzukommen, um Merlins Erfahrungen einzubetten und zu übersetzen | |
| zwischen seiner Realitätswahrnehmung und der unseren. Doch was würde Merlin | |
| davon halten? Am Telefon berichtete ich ihm von der Idee. | |
| „Soll das dann dein Text werden?“, entgegnete er etwas genervt. | |
| „Nein, unserer.“ Das hier wird kein Wettbewerb. | |
| ## Was ist Wahn – und was Realität? | |
| Nach seiner Diagnose behandelten die Ärzte Merlin zunächst mit Olanzapin, | |
| das bei Jörn gewirkt hatte. | |
| Bei mir schlug der Wirkstoff allerdings nie völlig an. Zwar lösten sich die | |
| emotionalen Ausnahmezustände und ich schrie und heulte nicht mehr | |
| nächtelang in mein Kissen. Doch Beziehungsideen und Wahn blieben. | |
| Wer Merlin heute zum ersten Mal begegnet, würde nicht merken, dass er | |
| schizophren ist. Die meisten würden es wohl erst erfahren, wenn Merlin | |
| anfängt, von seiner Krankheit zu erzählen. Und das tut er so nüchtern und | |
| reflektiert, dass er sich gar die Sprache seiner Ärztinnen und Ärzte zu | |
| eigen macht. Merlin redet dann selbst von „Wahnideen“ oder seiner | |
| „Realitätswahrnehmung“. Für psychotische Menschen ist das ungewöhnlich. | |
| Meine Mutter gibt aber zu bedenken, dass die Wahnwelt seine „Hauptwelt“ | |
| ist. „Er lebt und fühlt darin und hat mit unserer Welt eigentlich gar | |
| nichts zu tun. Außer, dass er weiß, dass wir eine ganz andere Meinung | |
| haben, wie die Dinge sind.“ | |
| Anderen Schizophrenen geht es wesentlich schlechter als mir. Sie können mit | |
| ähnlicher Symptomatik überhaupt nicht erkennen, dass sie krank sind. In | |
| Gesprächen wird mir oft klarer, wie unwahrscheinlich meine Sicht der | |
| Realität ist, dass sie an Unmöglichkeit grenzt. Und doch weiß ich oft | |
| einfach nicht, was Wahn und was Realität ist. | |
| Die Forschung weiß heute nach wie vor wenig über die Ursachen und | |
| neuronalen Wirkmechanismen von Schizophrenie. Sie geht aber davon aus, dass | |
| eine genetische Veranlagung die Erkrankung stark begünstigen kann. [2][Etwa | |
| ein halbes] [3][bis ein Prozent aller Menschen] erkranken im Laufe ihres | |
| Lebens an Schizophrenie. Ist ein Geschwisterteil oder ein anderer naher | |
| Verwandter betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit [4][um ein Vielfaches]. | |
| Bei uns sind es zwei von vier Brüdern. | |
| Konkrete Auslöser, die zum Ausbruch einer Psychose führen können, sind | |
| psychische Belastung, etwa durch Stress, oder auch die Einnahme | |
| psychoaktiver Substanzen. Jörn hatte in Burkina Faso gelegentlich gekifft. | |
| Hinzu kam, dass er zur Vorbeugung von Malaria auch das Medikament Lariam | |
| einnahm, das ihm nachts häufiger Albträume bescherte. | |
| Schon beim Vorbereitungsseminar hatte Jörn auf der Packungsbeilage von | |
| einem erhöhten Psychoserisiko gelesen, erinnert er sich. „Da haben wir noch | |
| Scherze drüber gemacht: Höhö, jetzt bekommen wir alle Psychosen, lustig.“ | |
| Auch der belgische Sänger Stromae musste 2015 eine Afrikatournee abbrechen, | |
| weil ihn plötzlich Angstattacken überfielen, die ihn bis heute verfolgen. | |
| Stromae hatte ebenfalls [5][Lariam zur Malariaprophylaxe eingenommen]. Das | |
| Medikament ist in Deutschland heute nicht mehr auf dem Markt. | |
| In unserer Familie herrschte zunächst nur ein Bewusstsein für eine andere | |
| genetische Prädisposition. Zwei meiner Großeltern, einmal mütterlicher- und | |
| einmal väterlicherseits, waren schwere Alkoholiker. Meine Eltern machten | |
| uns daher stets klar, dass wir mit Bier, Wein, und Spirituosen aufpassen | |
| sollten. Doch auch nach Jörns Erkrankung schärften sie uns jüngeren Brüdern | |
| kein vergleichbares Bewusstsein für unser gesteigertes Psychoserisiko ein. | |
| Meine Mutter dachte, Jörns Erkrankung wäre eine einmalige Sache, „weil da | |
| so viele Faktoren zusammenkamen: Afrika, Lariam, das Kiffen. Dass das noch | |
| ein anderes Kind betreffen könnte, hätte ich niemals gedacht.“ | |
| Auch Merlin hatte sich darüber keine Sorgen gemacht: | |
| Hätte ich gewusst, dass es bei der Schizophrenie eine genetische Komponente | |
| und für mich ein höheres Risiko gibt, hätte ich vielleicht weniger gekifft. | |
| Ich hatte beim Kiffen fast immer Paranoia und schizophrenieähnliche | |
| Gedanken. Aber ich habe diese Verbindung zu mir einfach nicht gezogen. | |
| Nachdem das Olanzapin nicht richtig wirkte, probierten die Ärzte bei Merlin | |
| eine Reihe anderer Neuroleptika, die ihn vom Wahn befreien sollten. Doch | |
| obwohl sie seine Symptome linderten, schlug keines richtig an. So verlief | |
| die Schizophrenie schwankend. Auf bessere Tage folgten schlechtere, auf | |
| schlechtere Wochen wiederum bessere. | |
| Einige Monate lebte Merlin in der Heimat, dann wieder in Berlin – ein Hin | |
| und Her. Er nahm sein Jurastudium wieder auf und bestand trotz seiner | |
| Psychose Prüfungen. Doch merkte er bald, dass er überfordert war. Also | |
| wechselte Merlin den Studiengang, begann Geschichte zu studieren – und | |
| musste wieder abbrechen. Seine Wahnideen und die Nebenwirkungen der | |
| Medikamente minderten seine [6][Konzentration.] | |
| Ich war regelrecht abhängig nach den Andeutungen um meine Person. Es zählte | |
| nur der Größenwahn. Als 2020 die Coronapandemie begann, war ich, wie viele | |
| psychisch Kranke, hart von den strengen Maßnahmen betroffen. Die soziale | |
| Isolation und das Kontaktverbot machten mir besonders zu schaffen. Ich | |
| suchte eine Ausflucht und kiffte wieder. Nachdem ich wieder einmal ein paar | |
| Tage durchgehend bekifft gewesen war, tat dies sein Übriges: Ich fing an, | |
| Stimmen zu hören. | |
| Das waren Stimmen von Menschen, die mir nahe standen, aber auch von | |
| historischen Personen wie Rosa Luxemburg oder Jimi Hendrix. Anfangs habe | |
| ich darunter gelitten, weil die Stimmen mich heftig beleidigten. Ich dachte | |
| erst, wenn ich mich ablenke und lese, gehen sie vielleicht weg – aber das | |
| war nicht so. Kurz vorher hatte ich in einem Zeitungsartikel gelesen, dass | |
| auf der Venus Phosphingas entdeckt wurde – ein Indiz für außerirdisches | |
| Leben. | |
| Inspiriert davon war ich nun der Meinung, dass Aliens zu meinen Gunsten | |
| eingreifen und mich diese Stimmen hören ließen. Das Phänomen um meine | |
| Person, an das ich glaubte, wollten die Aliens nutzen, um ein | |
| revolutionäres Rätesystem einzuführen, eine Art direkte Demokratie auf der | |
| Basis von Häusergemeinschaften. Ein Netzwerk von Aktivisten setzte dieses | |
| Projekt in die Tat um. Und ich stand im Mittelpunkt. | |
| Bemerkenswert ist, dass die politischen Ideen, die Merlin in sein | |
| Wahnkonstrukt einbindet, unabhängig davon durchaus plausibel sind. Wir | |
| können uns heute über seine Vorstellungen einer Rätedemokratie unterhalten, | |
| ohne dass er durchscheinen lässt, dass er dahinter höhere Mächte am Werk | |
| sieht. Oder dass er glaubt, er sei gleichzeitig die zentrale Figur in dem | |
| Projekt, seine Bedeutung werde aber nur in Anspielungen kommuniziert. Doch | |
| nicht alle Ideen, die ihm die Stimmen eingaben, waren so harmlos – | |
| insbesondere als er im Coronawinter 2020/21 wieder in unserer Heimatstadt | |
| lebte und sich sogar von meiner Mutter abkapselte. | |
| ## Dunkle Gedanken | |
| Die Wahnideen, die mein krankes Hirn fabrizierte, wechselten sich oft ab. | |
| So drängten mich die Stimmen auch zu Selbstmordversuchen. Sogar einen | |
| Strick bestellte ich im Internet. Doch immer kurz bevor ich vom Stuhl oder | |
| Leiter springen oder vom Ast rutschen wollte, machten sie wieder Halt. Ein | |
| Glück. So viel Lebenswillen hatte ich anscheinend doch noch. | |
| Zu der Zeit studierte ich gerade im Ausland und hatte keinen Kontakt zu | |
| Merlin. Meine Mutter berichtete mir, dass er ihr gegenüber Suizidgedanken | |
| äußerte. Angesichts des tiefen Abgrunds, in dem Merlin festhing, schienen | |
| es keine leeren Drohungen zu sein. Zurück war die Hilflosigkeit: Physisch | |
| hunderte Kilometer und psychisch Lichtjahre von Merlin entfernt, konnte ich | |
| mich nur ablenken und meine Sorgen notdürftig übertünchen. Und hoffen, dass | |
| die Nachricht oder der Anruf niemals kommen würden. | |
| Merlin war mit seinen dunklen Gedanken nicht allein. Etwa fünf Prozent | |
| aller an Schizophrenie Erkrankten begehen später Suizid. Gewisse | |
| [7][persönliche Eigenschaften lassen diesen Wert steigen]: Junge, | |
| arbeitslose Männer mit hohem Bildungsgrad nehmen sich im Schnitt noch | |
| häufiger das Leben – all das trifft auf Merlin zu. | |
| 2021 zog ich wieder nach Berlin. Es ging mir aber schlecht, weshalb ich im | |
| Herbst erneut in die Psychiatrie ging. Genauer gesagt ins | |
| St.-Hedwig-Krankenhaus in Berlin-Mitte. Die Station dort heißt „Soteria“, | |
| benannt nach einem alternativen Behandlungskonzept, das mir besser gefällt | |
| als die klassische Psychiatrie: Die Hierarchien sind flacher, und es wird | |
| Wert auf ein besseres Miteinander unter den Patienten gelegt. In der | |
| Soteria bekam ich das Medikament Amisulprid, das ähnlich wirkt wie | |
| Olanzapin. | |
| Schon die geringe Dosis von 300 Milligramm beseitigte meine gesamte | |
| Symptomatik fast buchstäblich von einem Tag auf den anderen. Als ich | |
| entlassen wurde, war ich von dem Stimmengewirr befreit. Zurück blieb nur | |
| noch diese eine, mir unbekannte Frauenstimme. Sehr sanft, aber bestimmt, | |
| fragte sie mich immer wieder: „Was vermisst du am meisten im Leben?“ | |
| Genauso neblig und mysteriös wie die Psychose heraufgezogen war, genauso | |
| wundersam verschwand sie nach vier Jahren wieder. Bald war auch die | |
| Frauenstimme weg und Merlin ausgebrochen aus seinem Kopfgefängnis. Dass er | |
| das Amilsuprid nicht schon früher bekommen hatte, sieht Merlin heute als | |
| Behandlungsfehler. Weil er häufig den Wohnort und damit die Psychiaterinnen | |
| wechselte, fehlte ihm die konstante Betreuung. | |
| Die Wahnideen und das Beziehungsdenken waren vorbei. Zwar schwand damit | |
| auch meine Leidenschaft und ich fühlte mich apathisch, als würde ich nur | |
| noch wie ein Roboter funktionieren. Aber ich stürzte mich voll in mein | |
| neues Leben, wollte aufholen, was ich verpasst hatte: So spielte ich | |
| Fußball an der Uni, ging regelmäßig in die Bibliothek, um juristische Fälle | |
| zu bearbeiten, engagierte mich wieder politisch und startete auch erste | |
| journalistische Gehversuche. Meine Zukunft stand mir offen. | |
| Als mein jüngster Bruder Theo zu der Zeit mit Merlin telefonierte, war er | |
| überrascht, wie klar dieser auf einmal wieder war: „Ich weiß noch, dass wir | |
| das Telefonat beendeten und ich komplett losgeheult habe. Das hatte sich | |
| das erste Mal angefühlt, als hätte ich wieder mit Merlin geredet.“ Doch | |
| schon bald verschlechterte sich sein Zustand wieder. | |
| Da ich symptomfrei war und voller Tatendrang, hielt ich mich für | |
| unbesiegbar. Weiterhin zweimal täglich Medikamente einzunehmen, schien mir | |
| lästig und nutzlos. Anfang Dezember reduzierte ich das Amilsuprid in | |
| Absprache mit meiner Ärztin leicht – und schon setzten die Stimmen wieder | |
| ein. | |
| Verängstigt erhöhte Merlin die Dosis sofort wieder. Aber vergebens. Nur | |
| drei Wochen später, an Heiligabend, waren wir als Familie versammelt, | |
| tauschten Geschenke aus und sangen Weihnachtslieder. Alle, bis auf Merlin. | |
| Der hatte sich ein Stockwerk tiefer zurückgezogen und verneigte sich – denn | |
| er nahm gerade Glückwünsche vom Papst entgegen. Der Wahn war mit voller | |
| Wucht zurück. | |
| ## Psychonauten auf Abwegen | |
| „Psychische Krankheiten sind Familienkrankheiten“, sagt unser Vater: Alle | |
| Angehörigen sind davon betroffen. Auch wir als Familie haben viel gelitten | |
| und gebangt. Und doch wurden wir wohl nicht so heftig getroffen, wie | |
| womöglich andere Familien. Das mag auch daran liegen, dass wir ein gewisses | |
| Interesse am Komischen und „Abnormalen“ teilen: Meine Mutter hatte sich | |
| schon als Jugendliche in der Bibliothek Bücher über Alkoholismus und | |
| „Verrücktheit“ ausgeliehen, weil sie ihren alkoholkranken Vater verstehen | |
| wollte. Meinem Vater hilft seine eigene Arbeit mit psychisch kranken | |
| Menschen nicht nur, mit der Schizophrenie seiner Söhne umzugehen, sondern | |
| auch, sie im Alltag zu unterstützen. | |
| Auch dass meine Brüder früh – womöglich zu früh – mit Drogen | |
| experimentierten, liegt an ihrer Neugier für die Grenzerfahrungen des | |
| menschlichen Bewusstseins. Dieses Interesse macht natürlich auch vor der | |
| Veränderung des Denkens in der Schizophrenie nicht völlig halt. Jörn nennt | |
| diese Faszination für die Erkundung der eigenen Innenwelt „Psychonautik“ �… | |
| ein Begriff, der Drogen- und Psychoseerfahrungen gleichsam einfassen kann | |
| und positiv deutet. | |
| Die Euphorie zu Beginn seiner Episoden vergleicht Jörn mit dem Wirken einer | |
| „geilen Droge“, weil das Gehirn viel Dopamin ausschüttet. „Es fühlt sich | |
| unglaublich gut an. Deswegen denkst du erst mal nicht, dass du ein Problem | |
| hast.“ | |
| Bei vielen Erkrankten lässt die Schizophrenie religiöses Denken gedeihen: | |
| Sie glauben, sie seien von Dämonen besessen, dass Gott zu ihnen spricht, | |
| oder halten sich für Propheten. In Jörns Psychose brachen diese | |
| spirituellen Züge klar durch. Bei Merlin, dem Spiritualität fern liegt, | |
| finden sich religiöse Vorstellungen nicht voll ausgebildet, gleichwohl aber | |
| in Versatzstücken: Die Aliens sind für ihn keine übernatürliche, aber doch | |
| eine höhere kosmische Macht. Sie versprechen Merlin zwar keine ewige | |
| Erlösung, aber doch ein längeres Leben für ihn und seine Liebsten, dazu | |
| Macht und Reichtum. Und auch Merlin selbst: kein Prophet, aber doch die | |
| zentrale Figur in einem Projekt, das eine bessere Welt zu errichten sucht. | |
| Jörn hat nach seiner Psychose die Meditation für sich entdeckt. Sie hilft | |
| ihm, seinen Seelenhaushalt besser zu überblicken. Gleichfalls müsse er | |
| dabei vorsichtig sein: „Vor der letzten Episode hatte ich bei einer | |
| Meditation ein Erleuchtungserlebnis, das dann aber unmittelbar in die | |
| Psychose überging.“ | |
| Jörn sagt heute: Die Schizophrenie habe auch seine Entwicklung | |
| vorangetrieben, ihn zu dem gemacht, der er ist. | |
| Gäbe es einen Schalter, der die ganze Krankheitsgeschichte ungeschehen | |
| macht – würde er ihn umlegen? | |
| Er überlegt kurz. „Nein, ich glaube, ich nicht.“ | |
| ## Eine Krankheit – zwei Erfahrungen | |
| Weil die Menschheit noch so wenig über die Ursachen und neuronalen | |
| Wirkmechanismen von Schizophrenien weiß, bleibt auch mit Blick auf meine | |
| Familie viel Raum für Spekulation. Wieso hat es Jörn und Merlin getroffen? | |
| Wieso nicht auch – oder an ihrer statt – mich und meinen jüngsten Bruder? | |
| Jörn und Merlin sind charakterlich zwei Pole unter uns Brüdern. Jörn: | |
| extrovertiert und aufbrausend. Merlin: ruhig und reflektiert. Dieser | |
| Unterschied zeigt sich auch im Verlauf ihrer Schizophrenie. Jörns Wahnideen | |
| kamen plötzlich und heftig und beförderten ihn komplett aus der Realität. | |
| Merlins hingegen bahnten sich langsam an und steigerten sich über Monate. | |
| Hatten die Ärzte einmal das richtige Medikament gefunden, war Jörn rasch | |
| symptomfrei, während die Neuroleptika Merlins Wahnvorstellungen (bis auf | |
| das Intermezzo im Herbst 2021) lediglich lindern können. Mein großer Bruder | |
| kann deshalb ein Leben nach seinen Vorstellungen führen. Merlin hingegen | |
| kann das momentan nicht – oder nicht so, wie der gesunde Merlin sich das | |
| wünschen würde. Und das, obwohl er zumindest noch eine Verbindung zu | |
| unserer Wirklichkeit hat. So unterschiedlich können zwei Menschen eine | |
| Krankheit erleben. | |
| Das Stimmenhören, Beziehungserleben und vor allem die Wahnideen sehe ich | |
| heute ambivalent. Einerseits behindern sie mich im Alltag und halten mich | |
| davon ab, gesund zu werden. Andererseits vermitteln sie mir, dass mein | |
| Denken, mein Handeln und meine gesamte Existenz Sinn und Bedeutung haben. | |
| Ich erhoffe mir nach wie vor, dass meine Realitätswahrnehmung bald | |
| bestätigt wird. Obwohl das vielleicht eine unrealistische Hoffnung ist. | |
| Nach wie vor hat Merlin, was er „Anfälle“ nennt. Die Stimmen werden dann | |
| stärker und strengen ihn an. Sie fordern ihn auch auf, in sozialen Medien | |
| wirre Nachrichten und Texte zu schreiben. Anfang dieses Jahres ist Merlin | |
| aus unserer Heimatstadt nach Hannover gezogen, wo er in einem Wohnheim mit | |
| anderen psychisch Kranken wohnt. Eine enge therapeutische Betreuung soll es | |
| ihm ermöglichen, selbstbestimmt zu leben. | |
| Merlin hofft, dass die Fortschritte in der Neuroleptikaforschung ihm „Ruhe | |
| im Kopf“ bringen. In den USA hat das Biotech-Unternehmen Karuna | |
| Therapeutics ein Medikament entwickelt, das nicht wie andere Neuroleptika | |
| die Dopaminrezeptoren hemmt, sondern auf die Muskarinrezeptoren abzielt, | |
| die für Denkprozesse im Hirn verantwortlich sind. Nach [8][Tests mit | |
| Patienten] spricht der Hersteller von einer möglichen „neuen Klasse“ von | |
| Psychosemedikamenten. Die Food and Drug Administration entscheidet im | |
| Herbst über die Zulassung. | |
| Während Jörns Psychose mir lange wie ein Kuriosum schien, über das wir auch | |
| scherzen konnten, hat Merlins Schizophrenie bei der ganzen Familie einen | |
| tieferen Eindruck hinterlassen. Wenn ich mir wünsche, dass mein Bruder | |
| gesund wird, denke ich manchmal: Ich will den „echten“ Merlin zurück. | |
| Gleichzeitig aber ist mein Bruder, so wie er ist, nicht unecht. Er ist voll | |
| und ganz Merlin. Nur eben anders. | |
| Wenn Sie Suizidgedanken haben, können sich rund um die Uhr an die | |
| Telefonseelsorge wenden (08 00/1 11 01 11 oder 08 00/1 11 02 22) oder | |
| [9][www.telefonseelsorge.de] besuchen. Dort gibt es auch die Möglichkeit, | |
| mit Seelsorgenden zu chatten. | |
| 11 Feb 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://schizinfo.com/de/sprechen-wir-darueber/herkunft-des-begriffs-schizo… | |
| [2] https://www.psych.mpg.de/848212/schizophrenie | |
| [3] https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichtersta… | |
| [4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1914490/ | |
| [5] https://www.dw.com/de/stromae-comeback-album/a-61554400 | |
| [6] https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/10543-neuroleptika | |
| [7] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1359786810385490 | |
| [8] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(23)02190-6/… | |
| [9] https://www.telefonseelsorge.de/suizidpraevention/ | |
| ## AUTOREN | |
| Valentin Grebe | |
| Merlin Grebe | |
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