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# taz.de -- Zustand der Gleise: Bahn gibt sich Schulnote 3
> Der neue Netzzustandsbericht der Bahn ist da. Vor allem viel befahrene
> Gleise sind anfällig. Die Grünen fordern mehr Geld für die Schiene.
Bild: Gleisarbeiter:innen haben in Deutschland viel zu tun, wie hier nahe dem G…
Berlin dpa | Der Zustand des deutschen Schienennetzes, auf den viele
Verspätungen zurückgehen, hat sich im Jahr 2022 weiter verschlechtert. Die
Deutsche Bahn vergibt der eigenen Infrastruktur eine Note von 3,01, wie aus
dem jüngsten Netzzustandsbericht hervorgeht, den [1][die neue
Bahn-Gesellschaft InfraGo] kürzlich veröffentlichte. Im Jahr zuvor lag die
Note bei 2,93. Werte für 2023 liegen noch nicht vor.
Mehr als die Hälfte des bewerteten Netzportfolios habe sich im
mittelmäßigen, schlechten oder mangelhaften Zustand befunden, heißt es in
dem Bericht. „Der Zustand der Schieneninfrastruktur hat sich in den
vergangenen Jahren verschlechtert, da nicht ausreichend Mittel zur
Verfügung standen, um genügend Anlagen zu erneuern“, schreibt InfraGo-Chef
Philipp Nagl.
Besonders anfällig waren die Strecken mit höchster Auslastung, die für
Stabilität und Pünktlichkeit im gesamten Netz besonders wichtig sind.
Dieser Teil der Infrastruktur umfasst rund 3500 Streckenkilometer, was etwa
zehn Prozent des gesamten Streckennetzes entspricht. Für diesen Bereich
vergibt die Bahn nur eine Note von 3,15. Insbesondere Gleise und Weichen
sind dort in einem schlechteren Zustand als im übrigen Netz. Mehr als ein
Viertel der Gleise müsste mittelfristig erneuert werden.
Mit der Generalsanierung Dutzender hochbelasteter Strecken will die Bahn
die Probleme in den kommenden Jahren angehen. Start ist [2][im Juli auf der
Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim]. Für rund fünf Monate soll sie
vollständig gesperrt und grundlegend modernisiert werden. Im Jahr darauf
ist die Strecke Berlin-Hamburg dran.
## Bahn war 2023 so unpünktlich wie lange nicht
Aufgrund der sanierungsbedürftigen Infrastruktur war die Pünktlichkeit der
Bahn im vergangenen Jahr so schlecht wie seit vielen Jahren nicht. Rund
jeder dritte Fernzug war verspätet unterwegs.
Die Grünen fordern trotz Haushaltskrise mehr Geld für die Bahn – finanziert
mit Krediten. „Der Nachholbedarf des Netzes beträgt jetzt 90,3 Milliarden
Euro“, sagte der bahnpolitische Sprecher, Matthias Gastel, dem Tagesspiegel
(Donnerstag). „Das ist mit dem regulären Haushalt nicht zu leisten.“ Für
den Neu- und Ausbau von Bahnstrecken schlägt Gastel [3][einen mehrjährigen
Schienenfonds nach österreichischem Vorbild] vor – und damit auch eine
zusätzliche Verschuldung des Bundes. Für die Sanierung kann er sich
vorstellen, das Eigenkapital der Bahn weiter zu erhöhen.
20 Jan 2024
## LINKS
[1] /Deutsche-Bahn/!5984073
[2] /Nach-Karlsruher-Urteil-zum-Bundes-Etat/!5971430
[3] /Personenverkehr-und-Klimapaket/!5627878
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