| # taz.de -- Urteil Parteienfinanzierung NPD: Ein Signal an Verfassungsfeinde | |
| > Die NPD darf nicht mehr staatlich finanziert werden. Nancy Faeser (SPD) | |
| > begrüßt das Urteil. Christian Lindner (FDP) äußert sich zurückhaltender. | |
| Bild: „Unser demokratischer Staat finanziert keine Verfassungsfeinde“, komm… | |
| Berlin taz | Parteiübergreifend haben Politiker*innen von Union bis | |
| Linke das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Ausschluss der [1][NPD | |
| (heute: „Die Heimat“)] von der staatlichen Parteienfinanzierung begrüßt. | |
| Von der Entscheidung gehe ein klares Signal aus, sagte | |
| Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): „Unser demokratischer Staat | |
| finanziert keine Verfassungsfeinde. Die Kräfte, die unsere Demokratie | |
| zersetzen und zerstören wollen, dürfen dafür keinen Cent an staatlichen | |
| Mitteln erhalten – weder direkt, noch indirekt durch steuerliche | |
| Begünstigungen.“ | |
| Auch wenn die verfassungsrechtlichen Hürden für künftige Verfahren hoch | |
| blieben, gebe es jetzt „ein weiteres Instrument zum Schutz unserer | |
| Demokratie“, so Faeser weiter: „Wir machen von den Instrumenten unserer | |
| wehrhaften Demokratie Gebrauch. Wir gehen entschieden gegen alle vor, die | |
| rechtsextremistischer Gewalt den Boden bereiten.“ Damit schlägt sie einen | |
| Bogen zur AfD, ohne diese namentlich zu nennen. Denn die aktuelle Frage | |
| ist, ob ein solches Instrument [2][auch gegen die AfD angewendet] werden | |
| könnte. | |
| Das Bundesverfassungsgericht hatte am Dienstag seine Entscheidung | |
| verkündet, Die Heimat für die Dauer von sechs Jahren von der staatlichen | |
| Parteienfinanzierung auszuschließen. Die Partei missachte die | |
| freiheitlich-demokratische Grundordnung und sei in Zielen und Verhalten von | |
| Mitgliedern und Anhängern auf deren Beseitigung ausgerichtet, so die | |
| Begründung des Gerichts. | |
| „Das Urteil heute zeigt: Unsere Demokratie ist wehrhaft, ihre Organe können | |
| gegen Extremisten und Verfassungsfeinde vorgehen – und tun das auch | |
| erfolgreich“, so Konstantin von Notz, Fraktionsvize der Grünen, zur taz. Im | |
| Kampf gegen Extremist*innen könne der Rechtsstaat auf einen ganzen | |
| Werkzeugkoffer unterschiedlicher Instrumente zurückgreifen. Alle | |
| Verfassungsorgane seien aufgerufen, die Nutzung der jeweiligen Instrumente | |
| im Lichte aktueller Erkenntnisse sehr genau in Betracht zu ziehen und | |
| abzuwägen, welche wann tatsächlich Aussicht auf Erfolg hätten. | |
| Zurückhaltender äußerte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). | |
| „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Parteien des demokratischen | |
| Zentrums sich einer unliebsamen Konkurrenz erwehren wollen, indem sie auf | |
| Mittel des Parteienrechts zurückgreifen. Das muss alles rechtlich sauber | |
| erfolgen“, [3][sagte er der Welt]. | |
| Söder nennt Urteil „wegweisend“ | |
| CSU-Chef Markus Söder dagegen nannte das Urteil „wegweisend“: „Radikale | |
| Gruppen dürfen nicht noch staatliche Mittel für Werbemittel und Propaganda | |
| bekommen“, schrieb Söder auf X. Das Urteil könne auch „eine Blaupause“ … | |
| die AfD sein“. Schon im Vorfeld des Urteils hatte er die Streichung der | |
| staatlichen Parteienfinanzierung für die AfD ins Gespräch gebracht – auch | |
| als Alternative zu einem AfD-Verbotsverfahren. | |
| Es wäre aber ein Trugschluss zu glauben, dass der Ausschluss von der | |
| Parteienfinanzierung das leichtere Verfahren ist. In beiden Fällen muss das | |
| Bundesverfassungsgericht es als erwiesen ansehen, dass die entsprechende | |
| Partei die freiheitlich-demokratische Grundordnung überwinden will. | |
| „Das Urteil ist glasklar und zeigt die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie“, | |
| meint auch Martina Renner, Bundestagsabgeordnete der Linken. Trotz | |
| sinkender Bedeutung der NPD bleibe es richtig, dass der Staat nicht | |
| diejenigen finanziert, die aufgrund ihrer Wesensverwandtschaft mit dem | |
| Nationalsozialismus erwiesen verfassungsfeindlich seien. Jetzt brauche es | |
| eine „politisch-juristische Debatte“, ob dieses Instrument auch gegen die | |
| AfD tauglich ist. „Nicht als Alternative zum Verbot, sondern als | |
| flankierende Maßnahme.“ | |
| 23 Jan 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sabine am Orde | |
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