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# taz.de -- Silvestervorbereitungen: Geld für Prävention und Repression
> Wie lassen sich Ausschreitungen in der Silvesternacht verhindern? Berlins
> Senat bewertet beim dritten Gipfel gegen Jugendgewalt bisherige
> Maßnahmen.
Bild: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Beim Gipfel gegen Jug…
BERLIN taz | Der Bezirksbürgermeister von Neukölln stimmte am Dienstag
schon mal bildlich auf Silvester ein. Jugendarbeit dürfe nicht nur
Sonderprojekte umfassen „wie Raketen, die kurz auffliegen, spektakulär
leuchten und dann verglühen“, sagte Martin Hikel (SPD) nach dem dritten
Gipfel gegen Jugendgewalt im Roten Rathaus. Stattdessen brauche es eine
„dauerhafte Beleuchtung“, also langfristige Maßnahmen. „Wir haben schon
hervorragende Arbeit in den Bezirken, die gestärkt werden muss“, sagte er.
Jugendgewalt sei nicht erst in der letzten Silvesternacht entstanden,
sondern ein langfristiges Problem in Berlin, und das müsse nachhaltig
angegangen werden, bekräftigte auch der Regierende Bürgermeister Kai
Wegner. Dagegen helfe nur ein Bündel an Maßnahmen, betonte er – und dass er
sich dafür einsetzen wolle, dass [1][diese auch langfristig und nicht nur
von Jahr zu Jahr finanziert werden].
„Wir brauchen Prävention, aber auch Repression“, sagte der CDU-Politiker.
ie Gewalt habe eine neue Qualität erreicht, da nun „auch der Tod von
Menschen in Kauf genommen werde“, behauptete Wegner. In der kommenden
Silvesternacht werde die Polizei „Recht und Gesetz auf der Straße
durchsetzen“. Man dürfe die [2][Probleme an Silvester] jedoch nicht mit den
derzeitigen „emotional aufgeheizten“ [3][Protesten rund um den
Nahostkonflikt] vermischen.
## Täterorientierte Interventionen
Bereits zum dritten Mal hatten sich Vertreter*innen von Senat,
Bezirken, Polizei, Staatsanwaltschaft und Feuerwehr sowie Fachleute aus
Schulsozialarbeit und Jugendarbeit getroffen, um Maßnahmen gegen
Jugendgewalt zu besprechen. [4][20 Millionen im laufenden Jahr und mehr als
70 Millionen in den kommenden beiden Jahren] waren dafür angekündigt. Das
dritte Treffen diente dazu, die bisher angelaufenen Maßnahmen zu bewerten.
Gerade der Bereich der Prävention sei sehr gut gestartet, sagte Bildungs-
und Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). 18,4 Millionen Euro
seien in diesem Jahr ausgegeben, mit 4 Millionen besonders die
Schulsozialarbeit gestärkt worden.
Polizeipräsidentin Barbara Slowik wies auf die [5][täterorientierten
Interventionen] hin, bei der Polizei, Jugendämter und Staatsanwaltschaft
eng zusammenarbeiten. „Wir intensivieren und stärken vorhandene bewährte
Projekte und Maßnahmen“, sagte sie. Mit Blick auf Silvester wolle die
Polizei mit Sozialarbeiter*innen zusammenarbeiten, auch mit Imamen,
Lehrer*innen und Eltern. „Wir haben uns Täterprofile angesehen und
werden auch prüfen, wie wir den Schutz der Rettungskräfte gewährleisten
können“, sagte Slowik.
Als eine der ersten Maßnahmen hatte der Jugendhilfeträger Outreach in
mehreren Bezirken [6][Fußballspiele zwischen Jugendlichen und
Feuerwehrleuten] organisiert, bei der die Feuerwehr auch ihre Arbeit
vorstellte. Das soll den Respekt zwischen Jugendlichen und Einsatzkräften
stärken. 150.000 Euro sind dafür pro Jahr eingeplant.
24 Oct 2023
## LINKS
[1] /Demo-gegen-Kuerzungen-bei-Sozialer-Arbeit/!5963841
[2] /Gewalt-an-Silvester/!5903865
[3] /Propalaestinensische-Demos-in-Berlin/!5964978
[4] /Politik-gegen-Jugendgewalt-in-Berlin/!5908495
[5] /Antigewaltprojekt/!5950155
[6] /Jugendsozialarbeit-in-Berlin/!5956953
## AUTOREN
Uta Schleiermacher
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