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# taz.de -- Bundeswehr im Kosovo: Deutschland schickt mehr Soldaten
> Das Kontingent an Soldat:innen wird im April aufgestockt. Laut
> Verteidigungsminister Pistorius kann die Zahl der Kräfte jederzeit erhöht
> werden.
Bild: Sollen wieder mehr werden: Bundeswehrsoldaten, hier 2018 in Prizren im Ko…
Berlin taz/rtr | Ab April 2024 will Deutschland das Kontingent an
Soldat:innen im Kosovo aufstocken. Wie das
Bundesverteidigungsministerium am Freitag mitteilte, sei die Entscheidung
unabhängig von den jüngsten Ereignissen und Spannungen im Kosovo gefallen.
Die Kompanie soll im sogenannten Regionalkommando West im Kosovo eingesetzt
werden; löst die 2024 nicht mehr zur Verfügung stehenden österreichischen
Kräfte ab und soll dazu ausgebildet sein, Ausschreitungen einzudämmen.
Derzeit befinden sich 71 Soldat:innen der Budneswehr vor Ort. Rund 155
weitere sollen hinzukommen. Umfang und Auftrag der Kräfte seien vom
aktuellen Mandat für die von der Nato geführte Friedensmission KFOR im
Kosovo gedeckt, hieß es weiter. Das Mandat sieht eine Obergrenze von 400
vor.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) betonte: „Deutschland
bleibt im Westbalkan und besonders im Kosovo stark engagiert.“ Und: „Wir
sind mit unseren Partnern und NATO-Verbündeten im engen Austausch und
beobachten die Lage vor Ort sehr aufmerksam. Wenn notwendig, können wir die
Zahl unser Kräfte jederzeit erhöhen.“
Noch am Mittwoch hatte Pistorius' Ministerium erklärt, die Bundeswehr werde
wegen der aktuellen Spannungen zwischen Serbien und Kosovo keine weiteren
Soldaten ins Kosovo entsenden. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit den
Partnerstaaten getroffen worden. Großbritannien und Rumänien wollen dagegen
ihre Truppen verstärken. Im Kosovo sind derzeit etwa 3.400 KFOR-Kräfte
stationiert.
## Baerbock will westlichen Balkan in EU integrieren
Die [1][Spannungen zwischen Serbien und Kosovo] waren Ende September wieder
aufgeflammt. Am 24. September überfielen rund 30 bewaffnete Serben eine
kosovarische Polizeistation im Norden des Landes. Serbien verstärkte im
Zuge der Entwicklungen seine Truppen an der Grenze zum Kosovo. 2008 hatte
Kosovo seine [2][Unabhängigkeit von Serbien] erklärt. Das wird weder von
der Regierung in Belgrad noch von der serbischen Minderheit im Kosovo
anerkannt. Über 90 Prozent der Bevölkerung des Kosovo sind ethnische
Albaner. Im Norden des Landes stellen allerdings die Serben die Mehrheit.
Derzeit befindet sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der
albanischen Hauptstadt Tirana. Im Vorfeld der Beratungen des sogenannten
Berliner Prozesses, mahnte die Grünen-Politikerin eine schnellere
Heranführung der Staaten des westlichen Balkans an die Europäische Union
an. Es sei ein Anliegen der Bundesregierung, „dass wir die Integration des
westlichen Balkans in die Europäische Union beschleunigen“, sagte Baerbock.
Dies könne nur in gegenseitigem Respekt, der territorialen Integrität
geschehen.
Der Berliner Prozess war bereits 2014 damals unter Bundeskanzlerin Angela
Merkel ins Leben gerufen worden und soll die regionale Integration der
sechs Westbalkan-Staaten und deren Heranführung an die Europäischen Union
fördern. Neben Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, [3][Nordmazedonien],
Montenegro und Serbien gehören zusammen mit Deutschland weitere EU-Staaten
wie etwa Frankreich zu der Gruppe. Den Beratungen der Außenministerinnen
und Außenminister am Freitag soll ein Gipfel der Staats- und
Regierungschefs der teilnehmenden Staaten am 16. Oktober ebenfalls in
Tirana folgen.
6 Oct 2023
## LINKS
[1] /Experte-ueber-den-Angriff-auf-Polizisten/!5959655
[2] /Eskalation-im-Kosovo/!5959661
[3] /Annalena-Baerbock-in-Nordmazedonien/!5920481
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Westbalkan-Staaten
Kosovo
Annalena Baerbock
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