# taz.de -- Umweltbelastung durch Tierhaltung: Ferkel sind keine Billigware | |
> Die Umweltkosten bei konventioneller Tierhaltung liegen bei 22 Milliarden | |
> Euro im Jahr. Organisationen fordern daher höhere Mehrwertsteuern. | |
Bild: Allein schon um den Ferkeln mehr Platz zu geben, gehört konventionelle H… | |
BERLIN taz | Die konventionelle Tierhaltung schadet der Umwelt: Die | |
Emissionen der Tiere befeuern den Klimawandel, Böden und Gewässer werden | |
belastet und schaden wiederum der biologischen Vielfalt. Diese | |
[1][„externen Kosten“ hat eine Studie] des Wissenschaftsinstituts CE Delft | |
im Auftrag der True Animal Protein Price Coalition (TAPP) berechnet. Beide | |
Organisationen sitzen in den Niederlanden. Die Ergebnisse wurden am | |
Dienstag von TAPP und Deutscher Umwelthilfe (DUH) vorgestellt. | |
Danach entstehen in Deutschland jedes Jahr 22 Milliarden Euro Kosten durch | |
Umweltbelastung, die in Verbindung mit konventioneller Tierhaltung für | |
Fleisch- und Milchprodukte steht. Das seien etwa 29 Cent für jeden Liter | |
Milch und rund 10 Euro pro Kilogramm Rindfleisch. | |
Diese Kosten sollten im Fleischpreis enthalten sein, fordern die | |
Organisationen. Die Bundesregierung solle den „künstlich niedrigen | |
Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent“ an den Regelsteuersatz von 19 Prozent | |
anpassen. Zugleich sollte die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse auf null | |
gesenkt werden. | |
## 17 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr | |
Laut der Studie würde der Staat dadurch jährlich bis zu 16 Milliarden Euro | |
mehr Einnahmen haben. Diese könnten „eine Finanzierungsgrundlage für den | |
dringend notwendigen Umbau der Nutztierhaltung sein“, schlägt Aaron Scheid | |
vom Ecologic Institute vor. Das könnte die Treibhausgasemissionen zudem um | |
etwa 17 Millionen Tonnen im Jahr senken, so die Studie. | |
„Erst wenn Fleisch nicht mehr billig verramscht, sondern für genau den | |
Preis angeboten wird, der alle Kosten und Auswirkungen einbezieht, wird es | |
auch wieder mit mehr Wertschätzung konsumiert“, sagte Sascha | |
Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. | |
Der [2][Fleischkonsum in Deutschland sinkt] kontinuierlich. 2022 waren es | |
pro Person noch 52 Kilogramm, rund 4,2 Kilogramm weniger als im Vorjahr. | |
Gleichzeitig wächst der [3][Markt für Fleischersatzprodukte]. Diese sind | |
allerdings im Vergleich oft teurer. Ein Grund ist die Besteuerung. Während | |
etwa Kuhmilch mit 7 Prozent besteuert wird, fallen auf den Haferdrink 19 | |
Prozent Mehrwertsteuer an. | |
24 May 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/230523_Fleischabgabe_CE_D… | |
[2] /Fleischkonsum-weiter-gesunken/!5925737 | |
[3] /Markt-fuer-Fleischersatz-gewachsen/!5933793 | |
## AUTOREN | |
Leila van Rinsum | |
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