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# taz.de -- Volkskongress in China: Unberechenbarer Xi
> Chinas Präsident Xi baut seine Macht und das Militär aus. In Washington,
> Berlin und andernorts sollte man die Warnsignale nicht ignorieren.
Bild: Könnten seine Entscheidungen immer irrationaler und konfliktfreudiger we…
Wenn Xi Jinping seine Soldaten zu einer „großen Mauer aus Stahl“ formen
will, dann sollte die Bundesregierung solche Worte nicht nur als
martialische Metapher abtun, sondern die dahinterliegende Botschaft ernst
nehmen. Gerade jetzt, wo sich die geopolitischen [1][Spannungen zwischen
Peking und Washington] bereits auf einem historischen Rekordhoch befinden.
Der Konflikt zwischen den zwei Weltmächten wurde lange Jahre mit allen
möglichen Floskeln umschrieben, doch um den Terminus „Kalter Krieg“ haben
sich die meisten Experten bislang erfolgreich gewunden. Seit dem Abschuss
des [2][chinesischen Spionageballons] hegt jedoch kaum noch jemand länger
Zweifel daran. Der Westen bekommt dabei meist nur die tendenziell moderaten
Stimmen aus der Volksrepublik zu hören, die radikalen bleiben hinter der
Sprachbarriere und Zensur verborgen.
Dabei gibt es im Reich der Mitte etliche Kriegstreiber, die auf den
sozialen Medien zu ihrem Millionenpublikum eine militärische
Auseinandersetzung mit dem imperialistischen Erzfeind USA beschwören.
Leider sieht es auf der anderen Seite der Erde ähnlich deprimierend aus:
Eine harte, teils feindliche Politik gegenüber Peking eint beide Lager
Washingtons. Mehr noch: Stärke gegenüber China zu zeigen ist zum
Standardritual geworden, um auf Stimmenfang zu gehen.
Mit Blick auf [3][Taiwan] könnte dieser kalte Krieg eskalieren: Peking und
Washington kratzen am Status quo und versuchen ein Machtverhältnis zu
verändern, das über mehrere Jahrzehnte eine vergleichsweise stabile
Entwicklung des demokratisch regierten Inselstaates sichergestellt hatte.
Dass nun Xi Jinping als de facto Alleinherrscher die Volksrepublik China
durch dieses geopolitische Minenfeld manövriert, birgt etliche Gefahren.
Zwar ist der auf Kontrolle und Stabilität bedachte Xi kein zweiter Putin,
doch möglicherweise könnte er sich dahin entwickeln: Die Gefahr besteht,
dass Xi Jinpings Entscheidungen immer irrationaler und konfliktfreudiger
werden.
13 Mar 2023
## LINKS
[1] /Chinas-Beziehung-zu-den-USA/!5920729
[2] /Chinesischer-Spionageballon/!5910631
[3] /Konflikt-um-Taiwan/!5869998
## AUTOREN
Fabian Kretschmer
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Xi Jinping
China
Kalter Krieg
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