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# taz.de -- „Letzte Generation“ über Medien: „Wir werden nicht damit auf…
> Der Tod einer Radfahrerin hatte zu Hass gegen die Letzten Generation
> geführt. Das habe auch mit der Berichterstattung zu tun, kritisiert
> Aktivistin Lina Johnsen.
Bild: Aktion der Klimaschutzgruppe „Aufstand der letzten Generation“, hier …
taz: Frau Johnsen, [1][Informationen der SZ zufolge] soll die Letzte
Generation keine Schuld am Unfall getragen haben. Die Notärztin, die vor
Ort war und nicht durch den Stau behindert wurde, hat sich aus zeitlichen
und medizinischen Gründen dagegen entschieden, den Betonmischer anheben zu
lassen. Sind Sie erleichtert über diese Berichterstattung?
Lina Johnsen: Wir sind erleichtert darüber. Nun wird klar, dass unser
Widerstand keinerlei Einfluss auf die Versorgung des Unfallopfers hatte.
Wir sind vor allem erleichtert, dass die Welle der Vorwürfe nun hoffentlich
abbrechen wird. Auch die Medien müssen das jetzt richtigstellen.
In einem Statement vom [2][Freitagmorgen kritisieren Sie die Medien.] Wie
lautet konkret Ihre Kritik?
Die Medienwelt hat versucht, uns [3][die Schuld für diesen Vorfall] in die
Schuhe zu schieben. Gleichzeitig hat sie nicht klargestellt, dass wir auf
einer Schilderbrücke festgeklebt waren oder dass wir die Polizei vor der
Aktion informiert und um eine Umleitung des Verkehrs gebeten hatten.
Was macht es für einen Unterschied, ob Sie auf der Straße oder an einer
Schilderbrücke klebten?
Wir haben an der Schilderbrücke geklebt. Das heißt, wir waren nicht auf der
Fahrbahn, sondern oberhalb der Fahrbahn. Die Polizei kam, um die
Aktivist:innen von der Brücke herunter zu holen. Dafür blockierte sie
Teile der Spuren, um uns mit Hebebühnen runter zu heben. Es war auch die
Polizei, die unten den Verkehr auf eine Spur geleitet hat. Warum es keine
Rettungsgasse gab, können wir daher nicht sagen.
Zum Stau kam es durch die Aktion aber trotzdem.
Das ist allgemein ein Problem in Berlin. Bei unseren Aktionen achten wir
aber darauf, dass wir eine Rettungsgasse aufmachen, sobald wir ein
Blaulichtfahrzeug sehen oder die Polizei uns über einen Notfall informiert.
Für uns steht die Sicherheit aller Leute im Vordergrund, nur deswegen gehen
wir ja überhaupt auf die Straße.
Wie hätte die Berichterstattung zum Unfall am Montag denn Ihrer Meinung
nach aussehen sollen?
Wir wünschen uns, dass Informationen über den Tathergang korrekt
dargestellt werden. Uns wurde vorgeworfen, wir seien für den Tod der
Fahrerin verantwortlich, weil wir auf den Straßen gesessen hätten – wir
saßen aber nicht auf der Straße. Dasselbe gilt auch für die
[4][Kunstaktionen in den Museen]. Es gibt immer noch Berichte, die sagen,
wir hätten Kunst zerstört. Das ist aber nicht richtig. Die Glasscheiben vor
den Kunstwerken wurden beschmutzt, die Kunstwerke selbst wurden nicht
beschädigt. Aber das ist nun mal das, was bei den Leuten hängen bleibt,
wodurch wir Hassmails und -anrufe bekommen.
Ist es nicht besser, wenn die Öffentlichkeit wütend wird, damit Sie mehr
Aufmerksamkeit bekommen?
Nein, denn wir wünschen vor allem, dass unsere Forderungen durchdringen.
Warum machen wir das alles? Worum geht es uns konkret? Nur wenige Medien
schreiben darüber, dass es uns um ausreichenden Klimaschutz und um die
Klimakatastrophe geht.
Werden Sie daher weiterhin Straßen blockieren und auf Schilder klettern?
Ja, wir werden nicht damit aufhören. Wir sehen, dass diese Art des
friedlichen, zivilen Widerstands das effektivste und mildeste Mittel ist,
was uns zur Verfügung steht. Wir führen die Aktionen nicht leichtfertig
durch. Wenn wir eine Wahl hätten, würden wir ja auch lieber etwas anderes
tun. Aber das ist nun mal die Methode, um die Regierungen zum Handeln zu
bringen.
4 Nov 2022
## LINKS
[1] https://www.sueddeutsche.de/politik/letzte-generation-unfall-berlin-radfahr…
[2] https://letztegeneration.de/blog/2022/11/statement-zum-unfall-es-ist-zeit-e…
[3] /Berichterstattung-ueber-Klimaproteste/!5892927
[4] /Klima-Protestaktionen-in-Museen/!5887003
## AUTOREN
Shoko Bethke
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