| # taz.de -- Berichterstattung über Klimaproteste: „Letzte Generation“ wehr… | |
| > Die am Montag verunglückte Radfahrerin wurde am Donnerstag für hirntot | |
| > erklärt. Klimaaktivist:innen weisen eine Mitschuld von sich. | |
| Bild: Berlin, 31. Oktober: Rettungsfahrzeuge an der Unfallstelle | |
| Die Klimaschutzaktivist:innen der Initiative „Letzte Generation“ | |
| verteidigen sich vehement gegen Anschuldigungen, sie trügen [1][wegen einer | |
| Klebeaktion Mitschuld am Tod einer Radfahrerin] in Berlin. „Unser | |
| Widerstand hatte keinerlei Einfluss auf die Versorgung des Unfallopfers“, | |
| [2][sagte Aktivistin Lina Johnsen am Freitag der taz.] | |
| Die Süddeutsche Zeitung zitierte am selben Tag aus einem internen Vermerk | |
| der Berliner Feuerwehr, [3][wonach der Protest die Notfallversorgung der | |
| Fahrradfahrerin nicht behindert habe.] Die 44-Jährige war am Donnerstag | |
| gestorben, nachdem sie am Montag von einem Betonmischer überrollt worden | |
| war. Zunächst hatte es geheißen, dass ein Bergungsfahrzeug durch einen Stau | |
| behindert wurde, der durch den Klimaprotest ausgelöst worden sein soll. Der | |
| Vorfall und die Anschuldigungen hatten bundesweit für Aufsehen gesorgt und | |
| den Umweltaktivist:innen scharfe Kritik eingebracht. | |
| Laut der Süddeutschen Zeitung wurde das Unfallopfer vor Ort von einer | |
| Notärztin, die nicht durch den Stau behindert wurde, versorgt. Demnach soll | |
| sie zwar kurz erwogen haben, den Betonmischer anheben zu lassen. Das „hätte | |
| aber wohl länger gedauert wie auch die medizinische Situation | |
| verschlechtert“, zitierte die Zeitung aus dem internen Vermerk. Der | |
| Betonmischer sollte sich mit eigener Motorkraft fortbewegen. | |
| Selbst wenn „mit Rüstwagen oder Kran andere technische Möglichkeiten zur | |
| Verfügung gestanden hätten, war dies die richtige Vorgehensweise“. Die | |
| Notärztin habe „klar geäußert, dass sie sich auch bei der Verfügbarkeit v… | |
| anderen technischen Möglichkeiten für diese Methode entschieden hätte“, | |
| heißt es laut Bericht in dem Vermerk weiter. | |
| ## Medien sollen Fakten richtigstellen | |
| Seit Anfang des Jahres blockierten Mitglieder der „Letzten Generation“ | |
| wiederholt Straßen, indem sie sich [4][auf dem Asphalt festkleben], und | |
| erhalten neben Sympatiebekundungen auch vielfach heftige Kritik. | |
| Die Aktivist:innen werfen ihrerseits den Medien vor, dass Fakten nicht | |
| korrekt dargestellt werden: Bei der Aktion am Montag habe es sich nicht um | |
| eine Straßenblockade gehandelt, die Klebeaktion habe an einer | |
| Schilderbrücke stattgefunden. Außerdem sei die Polizei rechtzeitig über den | |
| Protest informiert gewesen: „Wir rufen die Polizei immer vorher an. Wir | |
| haben darum gebeten, mögliche Rettungsfahrzeuge umzuleiten, bevor der Stau | |
| überhaupt erst passiert“, sagte Johnsen. Sie wünsche sich, dass der | |
| eigentliche Sinn des Protestes, nämlich Klimaschutz, mehr im medialen Fokus | |
| stehe. | |
| 4 Nov 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Blockaden-der-Letzten-Generation/!5888674 | |
| [2] /Letzte-Generation-ueber-Medien/!5892961 | |
| [3] https://www.sueddeutsche.de/politik/letzte-generation-unfall-berlin-radfahr… | |
| [4] /Aktivistin-ueber-Letzte-Generation/!5883955 | |
| ## AUTOREN | |
| Shoko Bethke | |
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