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# taz.de -- Vorwürfe gegen die „Letzte Generation“: Das Gefährlichste ist…
> Gefährdungen durch die „Letzte Generation“ sind eine große Ausnahme. Die
> weitaus größte Gefahr geht von der Ineffektivität der „Zukunftskoalition…
> aus.
Bild: Ein Aktivist der Gruppe „Die letzte Generation“ wurde von der Polizei…
Seit Tagen diskutiert Deutschland über das Gefahrenpotenzial von
Klimaprotesten. Dass eine Gefahr für die Zivilgesellschaft von
Klimaprotesten ausgeht, ist allerdings eine Ausnahme. Die Straßenblockaden
der „Letzten Generation“ planen „[1][immer eine Rettungsgasse“]. In dem
Fall der jüngsten kontroversen Aktion in Berlin habe die Gruppe „die
Polizei vor Betreten der Schilderbrücke informiert und um eine Umleitung
von Einsatzfahrzeugen“ gebeten.
Sie sind sehr bestürzt über den Hirntod [2][einer von einem Betonmischer
überfahrenen Radfahrerin], die von einem im Stau stehenden Einsatzfahrzeug
geborgen werden sollte. Es bedarf jetzt einer juristischen Prüfung. Fakt
bleibt dennoch: Es ist oberstes Gebot der Klimabewegung, dass bei Protesten
niemand zu Schaden kommen soll.
Überhaupt gibt es erst seit Kurzem ein aktiveres Bekenntnis zur Störung des
Normalzustands. Denn es ist dieser Normalzustand und nicht die Proteste,
von dem die tatsächliche Gefahr ausgeht. Der Weltklimarat bestätigt in
seinem [3][neusten Bericht, dass es mit der aktuellen Politik höchst
unwahrscheinlich ist, das 1,5-Grad-Ziel einhalten]. Bereits jetzt werden
[4][Tausende von Menschenleben weltweit in Fluten in den Tod gerissen], ob
in Pakistan oder Deutschland.
Gleichzeitig werden neue fossile Infrastrukturen wie LNG-Terminals gebaut,
und der Verkehrssektor ist weiterhin einer der [5][größten Verursacher von
Treibhausgasen in Deutschland]. Außerdem gab es allein im ersten Halbjahr
2022 [6][1.238 Verkehrstote]. Der Normalzustand, dem aufgrund der
Klimakrise und des Autoverkehrs tagtäglich Menschen zum Opfer fallen, und
nicht der Protest derer, die auf die gesellschaftliche Verdrängung
hinweisen, ist eine Bedrohung. Anstatt diese anzugehen, fordert
„Klimakanzler“ Scholz, die Proteste zu beenden.
Das würden die Aktivist:innen auch gerne, denn auch sie begeben sich in
Gefahr: Menschen in Straßenblockaden werden von Autofahrenden regelmäßig
von der Straße gezerrt, die Aktivist:innen von Ende Gelände berichten
von Polizeigewalt durch den „Einsatz von Wasserwerfern, Schlagstöcken,
Reizgas und Schmerzgriffen“. [7][Protestierende Wissenschaftler:innen
werden inhaftiert], etwa in München, andere bekommen Morddrohungen, wie
jüngst der [8][Aktivist Tadzio Müller].
Das macht niemandem Spaß. Aufhören werden die Aktivist:innen aber erst,
wenn die „Zukunftskoalition“ tatsächlich effektive Maßnahmen angesichts d…
Klimakatastrophe ergreift. Für die Aktivist:innen der Letzten
Generation ist die Einführung eines Tempolimits von 100 km/h solch eine
Maßnahme. Wenn Scholz also will, dass Klimaaktivist:innen ihren
Protest beenden, braucht es eine wirkliche „Zeitenwende“ in der
Klimapolitik.
4 Nov 2022
## LINKS
[1] https://letztegeneration.de/blog/2022/11/statement-zum-unfall-es-ist-zeit-e…
[2] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/10/unfall-berlin-wilmersdorf-rad…
[3] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg2/downloads/report/IPCC_AR6_WGII_SummaryFo…
[4] https://www.tagesschau.de/thema/%C3%BCberschwemmungen/
[5] https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/klimaschutz-im-verkehr#…
[6] https://www.tagesschau.de/inland/verkehrstote-141.html
[7] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-scientist-rebellion-solidarit…
[8] https://steadyhq.com/de/friedlichesabotage/posts/5827d0a3-8ac1-43e2-80fb-22…
## AUTOREN
Tatjana Söding
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